Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
Vom Netzwerk:
hatte.
    »Wir sollten das desinfizieren«, beschloss Mandy, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. Jetzt, da ihr Verlangen befriedigt war, drängte sich die Stimme der Vernunft wieder in den Vordergrund und machte ihr heftige Vorhaltungen.
    »Ich kümmere mich selbst darum«, erwiderte Nicholas und wollte sie erneut in die Arme nehmen, aber Mandy war schon vom Tisch gestiegen und schob unbeholfen ihren Rock herunter.
    »Dann solltest du jetzt gehen«, erklärte sie in einem Ton, der so distanziert klang, als wäre Nick ein Fremder. »Ich habe in fünf Minuten einen Klienten.«
    Nick sah sie enttäuscht an.
    »He, Babe, was ist los?«, fragte er verwirrt.
    »Nenn mich nicht Babe!«, herrschte Mandy ihn an. Sie wollte noch etwas hinzufügen, aber da läutete das Telefon. Der schrille Ton war wie ein Expressfahrstuhl zurück in die Realität und ließ auch den letzten Rest an Lust und Verlangen plötzlich unwirklich erscheinen.
    Sie hatte es mit Nick getrieben, na und? Jede Frau hatte das Recht auf guten Sex, wenigstens hin und wieder. Das hatte nichts, aber auch gar nichts mit Gefühlen zu tun. Jawohl!
    Dummerweise war ausgerechnet Clemens am Apparat, der gerade aus dem Krankenhaus gekommen war und Mandy zu einem Footballspiel ins Jefferson Stadion einladen wollte.
    »Die Denver Broncos spielen gegen die Detroit Lions. Hey, meine Süße, das Match sollten wir uns nicht entgehen lassen.«
    Football, aha! Für Mandy war dieser Sport in etwa so interessant wie ein Häkelwettbewerb. Aber in diesem Augenblick erschien ihr Clemens’ Einladung wie ein Wink des Himmels. Irgendeine Macht wollte sie daran erinnern, dass sie zu Clemens Sufforth gehörte und sie gleichzeitig vor Nicholas Claytons Anziehungskraft schützen. Schließlich hatte Nick sie schon einmal zutiefst verletzt!
    Hastig bedeutete sie ihm, dass er entlassen war.
    Dann wandte sie ihm so brüsk den Rücken zu, dass es für ihn wie ein Schlag ins Gesicht war.
    Einen Moment sah es so aus, als wollte er Mandy den Hörer aus der Hand reißen, doch dann wandte er sich tatsächlich um, griff nach seinen Sachen und begann, sich anzuziehen.
    »Ja, okay, Liebling, ich werde da sein«, hörte er Mandy ins Telefon säuseln. »Nein, nein, ich mache pünktlich Feierabend.«
    Nick warf ihr einen wütenden Blick zu, dann ging er zur Tür hinaus und warf sie so fest hinter sich ins Schloss, das Stacy-Joan hinter ihrem Empfangstresen erschreckt hochfuhr.
    Ohne sie zu beachten, schritt Nick an ihr vorbei zum Ausgang. Stacy-Joan sah ihm stirnrunzelnd hinterher.

10. Kapitel
    Mandy erreichte das Stadion gerade noch rechtzeitig. Clemens begrüßte sie mit leicht säuerlicher Miene, denn er hasste es, wenn sie zu spät kam. Außer Ärzten stand seiner Meinung nach niemandem dieses Privileg zu, schon gar nicht seiner Verlobten, die allmählich damit beginnen sollte, sich seinen Wünschen und seinem Lebensrhythmus anzupassen.
    »Tut mir leid«, entschuldigte Mandy sich artig. »Aber in der Agentur war so viel zu tun, dass ich unmöglich pünktlich Feierabend machen konnte.«
    »Das ist alles eine Frage der Organisation«, erwiderte Clemens. Er ergriff ihre Hand und zerrte sie zum Eingang. »Wir müssen uns beeilen. Carla hält unsere Plätze frei. Keine angenehme Aufgabe bei diesem Andrang.«
    Mandy blieb abrupt stehen und stemmte die Absätze in den Boden wie ein störrischer Esel die Hufe.
    »Was sucht diese Frau hier?«, wollte sie wissen. »Ich habe keine Lust, mich wieder den ganzen Abend lang über deformierte Spermien und Hirntraumata zu unterhalten.«
    »Sie hat mich gefragt, ob sie uns begleiten darf. Sollte ich nein sagen?« Clemens sah Mandy herausfordernd an. »Jetzt komm schon, es gibt Schlimmeres als ein Gespräch über medizinische Fragen. Außerdem will Carla das Spiel sehen und sich nicht unterhalten.«
    Zähneknirschend gab sich Mandy geschlagen. Aber als sie eine gute Stunde später im Stadion saß, war sie von den dreien die Einzige, die das Spiel wirklich mit Interesse verfolgte. Carla und Clemens diskutierten stattdessen enthusiastisch einen Fall von Hirntuberkulose, während rundherum alles aus dem Häuschen geriet, weil Paul Harris einen Home Run startete.
    Als sie nach dem Spiel dichtgedrängt in einem Pulk zum Ausgang strebten, machte Carla den Vorschlag, im Restaurant an der Folklsen Street noch etwas zu essen. Clemens stimmte zu, ohne Mandy zu fragen.
    »Kümmert euch nicht um mich«, winkte sie eilig ab. »Ich bin müde und möchte nach Hause.« Sie schenkte

Weitere Kostenlose Bücher