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Manhattan Fever: Ein Leonid-McGill-Roman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Manhattan Fever: Ein Leonid-McGill-Roman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition)

Titel: Manhattan Fever: Ein Leonid-McGill-Roman (suhrkamp taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Mosley
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Urlaub in Johannesburg eingeladen.«
    »Das hat wohl gewirkt«, meinte ich.
    »Da wären wir«, verkündete Bug. »Teresa Lesser hat keinen Mobilfunkvertrag, was jedoch nicht heißt, dass sie kein Prepaidhandy besitzt. Von ihrem Festnetzanschluss ruft sie praktisch niemanden an. Bis vor vier Jahren hat sie jeden Sonntag eine Margaret Rich angerufen, doch das hat aufgehört. Rich ist ihr Mädchenname. Wahrscheinlich war Margaret ihre Mutter und ist gestorben. In den letzten neun Jahren hat sie zwei Mal pro Woche diverse Handynummern angerufen, die alle einer Frau namens Claudia Burns gehörten.« Bug tippte auf ein paar weitere Tasten und sagte dann: »Ms. Burns ist die Chefsekretärin eines gewissen Johann Brighton bei der Rutgers Assurance Company.«
    »Kannst du mir ein Organigramm von Rutgers aufrufen?«
    »Klar.«
    Während Bug tippte, grübelte ich. Was konnte Minnie Lessers Mutter mit dem Raub zu tun haben? Ich selbst hatte der Freundin von Minnies Freund belastendes Material untergeschoben. Sie hatte nichts damit zu tun – oder doch?
    »Was brauchst du, LT ?«, fragte Bug.
    »Stehen Johann Brighton und Antoinette Lowry in derselben Befehlskette?«
    Er arbeitete mit zwei Mäusen gleichzeitig und bewegte Daten über einen breiten Monitor, der mit einem Metallträger an der Decke montiert war. Nachdem er sein Werk ein Weile betrachtet hatte, sagte er: »Nein. Sie arbeiten in vollkommen verschiedenen Bereichen. Genau genommen besteht überhaupt keine Verbindung zwischen den beiden. Er arbeitet unter der Leitung des CEO François Dernier, während sie an den Präsidenten der Firma, Pat Rollins berichtet.«
    »Kannst du mir Name, Adresse und Telefonnummer dieser Claudia besorgen?«
    »In knapp einer Minute hast du sie auf dem Computer und dem Handy.«
    Es war eine Art nachträglicher Einfall, der mich fragen ließ: »Wo du schon mal dabei bist, kannst du auch noch einen gewissen Seldon Arvinil recherchieren?«
    »Irgendwas Besonderes?«
    »Ich hoffe nicht. Er lebt in New York und ist über vierzig – glaube ich.«
    Ich atmete tief ein und schickte mich an, den eiskalten Computerraum zu verlassen. Ich hatte mich nicht gesetzt, weil es auf Bugs elektronischem Spielplatz keinen Besucherstuhl gab.
    »Leonid«, sagte er zu meinem Rücken.
    »Was?«
    »Ich möchte, dass du jemanden triffst, der in der Wohnung oben wartet.«
    »Auf mich?«
    »Ja.«
    »Woher wusste er denn, dass ich hier sein würde?«
    »Ich kann dir nur sagen, dass du dir keine Sorgen machen musst. Nimm im zweiten Zimmer die zweite Tür auf der linken Seite. Die führt zur Treppe.«

28
    Nie zuvor hatte ich die Treppe von Bugs unterirdischer Elektronik-Grotte zu seiner Wohnung im Erdgeschoss genommen. Ich wusste nur, dass sie Bug gehörte und seine Post und sonstige Lieferungen dorthin zugestellt wurden. Während ich die Treppe hochging, glitten hinter mir Schiebetüren zu. Zuletzt erreichte ich eine schmale Tür, durch die ich ein helles Wohnzimmer mit Blick auf die Charles Street betrat. Auf der anderen Straßenseite gingen eine junge weiße Frau und ein asiatischer Mann Hand in Hand. Sie trug einen pinkfarbenen Minirock, er eine Jeanslatzhose.
    »Leonid«, sagte eine Frau links hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah Helen Bancroft, seit mindestens fünfundzwanzig Jahren die Hausärztin meiner Frau. Sie war größer als ich, aber nicht viel, ihr Haar war grau meliert statt rabenschwarz wie zu der Zeit, als ich sie kennen gelernt hatte. Damals war es lang und voll gewesen. Jetzt war es kurz geschnitten und zeigte mehr von ihrem Gesicht und ihrem Lächeln.
    »Helen?«
    »Warum kommst du nicht in die Küche?«, fragte sie lächelnd.
    »Vielleicht, wenn du mir sagst, was du hier machst«, erwiderte ich.
    Helen war schlank und gepflegt. Sie trug einen grauen Hosenanzug und eine orangefarbene Bluse, dazu eine Kette aus blattförmigen, perlmuttartigen Keramikanhängern. Sie hatte kleine zarte Hände und braune Augen, doch einer ihrer Ahnen mochte lachsfarben gewesen sein.
    »Deine Frau hat mich angerufen«, sagte sie.
    »Wann?«
    »Gestern. Sie sagte, du hättest Fieber und wolltest dir nicht die Zeit nehmen, zum Arzt zu gehen. Sie hat mir erklärt, eine Frau namens Zephyra würde mich anrufen, wenn sie wüsste, dass du im Büro bist. Ich hatte eingewilligt, einen Hausbesuch zu machen. Du weißt, Katrina und ich kennen uns schon ewig.«
    »Das erklärt immer noch nicht, wie du hierhergekommen bist.«
    »Heute Morgen, vor einer halben Stunde, hat Zephyra

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