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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Brückenbogens passiert hatte, fuhr Sal Belamo an einem Schulbus vorbei, und Blaine entdeckte den Grund für den Stau: zwei Bungee-Springer, die ihre Ausrüstung an der Sicherheitsplanke der Brücke befestigt hatten, führten eine heftige Diskussion mit zwei Cops, die ihnen gerade Handschellen anlegten.
    »Wenn du mich fragst«, sagte Sal, »sollten diese Cops die beiden dafür, daß sie den Verkehr behindert haben, ohne ihre Seile von der Brücke werfen.«

50.
    Neun Uhr rückte immer näher – und Tyrell merkte, daß sein Herz schneller schlug als zuvor. Er war im Begriff, etwas zu tun, was vor ihm keiner jemals getan hatte. Und doch wurde er von tiefer Traurigkeit ergriffen, dem Schmerz eines Verlustes, den er jetzt wirklicher empfand denn je. Mary müßte jetzt an seiner Seite stehen. Sie müßten dies hier zusammen tun, und ihr Sohn müßte immer noch leben.
    Aber er war tot, und auch Mary war tot, und mit den beiden war die kleine Hoffnung verschwunden, wegen der Tyrell in dieser Welt durchgehalten hatte. Seine Arbeit für black flag war die einzige Möglichkeit gewesen, für die Sicherheit des Jungen zu garantieren. Kooperiere – oder der Junge stirbt. Also hatte Tyrell kooperiert, und sein Sohn war trotzdem gestorben.
    Tyrell schloß die Augen, so wie er das immer tat, wenn ihn die Traurigkeit übermannte, er schloß die Augen und dachte an das, was jetzt seinem Leben einen Sinn gab.
    Der Augenblick, in dem die Bombe hochgehen würde.
    Nie fühlte er sich lebendiger, als wenn der Tod in greifbarer Nähe war. Sein Mund wurde knochentrocken bei diesem Vorgefühl. Das Zurückschrecken im letzten Augenblick vor der Detonation, und wenn er dann den grollenden Feuerball sah, der eine ganze Welt verschlang und eine andere wieder hinausspie. In diesem gesegneten Augenblick gewann sein Leben einen Sinn.
    Vom blendenden Glühen bis zum schrillen Schrei der Verwundeten, dem Stöhnen der Sterbenden, dem wundersamen Geruch von verbranntem Fleisch, vermischt mit dem scharfem Gestank von verschmortem Metall … die Luft aufgeladen, unermüdlich heiße Asche ausspuckend … Teile der Sprengladung, die in die Luft geblasen wurden und die nun auf die Erde zurückfielen …
    Das alles sah Tyrell mit geschlossenen Augen und lächelte. Er hob den Auslöser in Augenhöhe und betrachtete den schwarzen Knopf. Er dachte an Mary und an seinen Sohn, den er nur aus der Ferne gekannt hatte. Er hatte sich immer wieder gefragt, ob der Junge ihn erkennen würde, wenn sie sich träfen. Aber dazu würde es jetzt nicht mehr kommen.
    Die Wanduhr stand auf 9:00 Uhr.
    Jacky Terror hielt den Atem an und drückte auf den Knopf.

51.
    Auf der George-Washington-Brücke war Sal Belamo mit seinem Leihwagen gerade an einem Abschleppwagen vorbeigekrochen, als Blaine durch die heftige Explosion aus seinen Gedanken gerissen wurde. Im Rückspiegel sah er einen riesigen Feuerball, ehe ihr Wagen mit einem heftigen Ruck weggerissen wurde.
    Er spürte, wie der Wagen von der Brücke gehoben wurde. Zuerst dachte er, daß es eine furchtbare Massenkarambolage gegeben habe, in der hundert Wagen ineinandergefahren wären. Doch dann sah er, wie brennende Wagen durch die Luft flogen und als Klumpen von geschmolzenem Stahl wieder zurück auf die Brücke fielen.
    Was für eine Schockwelle …
    Die Worte hallten in seinem Bewußtsein nach. Er rang nach der Luft, die die wahnsinnige Explosion aus ihm herausgesogen hatte, und dann fegte ein Schwall überhitzter Luft über ihn hinweg.
    Jack Tyrell fühlte sich wie auf einem LSD-Trip. All die Jahre, in denen er das Zeug genommen und seine Phantasien über eine zerstörte Welt ausgelebt hatte. Doch diesmal war es Wirklichkeit. In der Befehlszentrale rumpelte es, und Tyrell konnte auf den Monitoren sein wunderbares Werk bewundern.
    Auf der George-Washington-Brücke entstand durch die Explosion ein solcher Druck, daß die Fahrzeuge in alle Richtungen geschleudert wurden. Manche schoben sich wie Dominosteine ineinander, andere landeten übereinander. Noch mehr stürzten von der Brücke und versanken brennend im Hudson. Auf dem unteren Deck drehte sich ein Schulbus wie ein Kreisel und schleuderte mehrere Fahrzeuge gegen die Brückenpfeiler. Aus seinem Heck schlugen Flammen, bevor sie plötzlich erstickten, so als wenn die Druckwelle sie wieder aufgesogen hätte …
    Diese gottverdammte Explosion war stark genug, um sich selbst auszupusten, dachte Jacky Terror und überflog die übrigen Bildschirme. Was zum

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