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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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öffentliche Sicherheit in New York City zuständig war, befand sich ebenfalls in einer Sitzung, als die Explosion die Wände des Rathauses erschütterte. Er wußte augenblicklich, daß etwas Schlimmes passiert war, doch den wahren Ausmaßen der Katastrophe wurde er sich erst bewußt, als in den Minuten darauf sein Büro zu einem Tollhaus wurde.
    Innerhalb von sieben Minuten nach den ersten Explosionen hatte er mit dem Verkehrsamt, der Notrufzentrale und dem Bauamt gesprochen, um sich einen Überblick über das zu verschaffen, was passiert war. Corrothers konnte kaum glauben, was er hörte.
    »Wir haben gerade die Bestätigung von der Willis Bridge erhalten«, zitierte seine Assistentin Patty Tope aus ihren Notizen, die sie zitternd in der Hand hielt. »Die Third Avenue Bridge, die Madison Avenue Bridge, die Macombs Dam Bridge …«
    »Was ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln?«
    »Alle Stromleitungen sind tot. Sie versuchen gerade, die Ursache des Problems zu finden.«
    Corrothers schaute auf den Fernseher, der in seinem Büro stand; alle Fernsehsender hatten ihr Programm unterbrochen und berichteten live von den verschiedenen Krisenherden. Die Straßen von Manhattan versanken zudem in einem Verkehrschaos. Corrothers wußte von einem Dutzend Stadtviertel, die Hilfe angefordert hatten, doch er wußte nicht, wie er durch die Stadt kommen sollte. Und das, soviel war sicher, war genau das, was die Person beabsichtigte, die hinter der Aktion steckte.
    »Das Problem«, sagte Corrothers zu Patty Tope, »ist, daß irgend jemand das Straßenverkehrsnetz ebenfalls in die Luft gejagt hat.«
    Die Stimmung in der Befehlszentrale der Terroristen war euphorisch. Die Leute drängelten sich vor den Bildschirmen, die den baumelnden Schulbus zeigten. Wütende Beifallsrufe erschollen jedesmal, wenn er ein Stück weiter in den Abgrund fiel, aber dann doch noch von dem Kabel zurückgehalten wurde, das jetzt an einer anderen Stelle des Fahrgestells eingeklemmt war.
    »Gut, gut, gut«, sagte Tyrell, der es liebte, wie die Helfer noch immer verzweifelt versuchten, die Kinder zu retten. »Ein Haufen Helden, die sich für den Fernsehfilm der Woche bewerben.« Er zog ein Bündel Geldscheine aus der Tasche. »Ich wette zehn Dollar, daß die Kinder sterben.«
    Ein großes Geschrei erhob sich daraufhin, Wetten wurden aufgeregt abgeschlossen, Geld wechselte seinen Besitzer. Und das, dachte Tyrell, das ist nur der Anfang. Das Beste würde noch kommen.
    Doch dann fingen die Fernsehkameras das Gesicht eines der Helfer ein, der es geschafft hatte, selbst in den Bus zu klettern.
    Jacky Terror lief es kalt den Rücken herunter.
    »Heilige Scheiße«, murmelte er. Seine Euphorie schwand, denn er hatte das bärtige Gesicht erkannt, das für einen langen Augenblick den Bildschirm ganz ausfüllte. »Es wird nicht gewettet«, verkündete er, um ihn herum wurde es schlagartig totenstill. »Ich werde die Spielregeln ändern, Marbles«, rief er seinem Freund zu, der sich bislang von seinem Platz an der Konsole nicht weggerührt hatte.
    »Und?«
    »Ich will mit unseren Leuten im Hubschrauber reden.«
    Blaine schöpfte einen Augenblick lang Hoffnung, als er sah, daß das Abschleppkabel sich unter die Reifen des Busses geklemmt hatte. Er klammerte sich an zwei Sitzen fest, um nicht durch die Windschutzscheibe des Busses zu fallen. Die Brücke war jetzt fünfundzwanzig Fuß über seinem Kopf, jetzt konnte ihm niemand mehr helfen.
    Vom Bus aus konnte er nun den vollen Schaden erkennen, den die Explosion angerichtet hatte. Blaine hatte die Besten mit allem arbeiten sehen, angefangen mit C-4 bis hin zu Napalm-Bomben, aber er hatte noch niemals etwas gesehen, das eine solche Zerstörung anrichten konnte wie das Devil's Brew.
    Über ihm auf der Brücke hatte Johnny Wareagle eine Gruppe von Helfern zusammengebracht, die jetzt versuchten den Abschleppwagen wieder aufzurichten, damit sie die Winde wieder in Betrieb nehmen konnten. Währenddessen eilte Sal Belamo zu der Stelle der Brücke, wo das Seil der Bungee-Springer hing. Er rollte es zusammen und rannte dann durch die Menge der Schaulustigen zu der Stelle, an der der Bus von der Brücke gestürzt war.
    »Chef!«
    Dreißig Meter unter ihm hörte McCracken seinen Ruf und sah hinauf. Sal band das Seil am Geländer fest und warf es zu ihm hinunter. Blaine bekam es gleich beim ersten Versuch zu greifen und band es sich um die Taille, damit er mit der Rettung der Kinder fortfahren konnte. Obwohl der Bus leicht

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