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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ohne Fahrer weiter, und Jacky Terror versuchte verzweifelt, sich von dem Schlauch zu befreien.
    Blaine schlug hart auf der Fahrbahn auf und dämpfte mit seinem Körper den Aufprall für Liz.
    Tyrell hatte sich schließlich von dem Schlauch befreit, stellte sich aufrecht auf die Kühlerhaube und hob seine Waffe – genau in dem Moment, als der Tank in den Abgrund stürzte. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen, und er streckte die Arme aus, als ob er nach dem Wind greifen wollte.
    »Ahhhhhhhhhhhhhhhhhh!«
    Blaine hörte Tyrells Todesschrei und sah, wie der Tankzug in die Tiefe stürzte.
    Die Explosion erfolgte erst einige Sekunden später. Es war eine ungeheure Druckwelle, die aus dem Hudson River hochschoß.
    Blaine drückte Liz eng an sich, als er die Schockwelle spürte, die die Luft aus ihren Lungen sog. Er packte mit beiden Händen durch den Türgriff eines ausgebrannten Lastwagens und klemmte Liz zwischen seinen Körper und den Wagen. Um sie herum wurden viele Fahrzeuge durch die Luft geschleudert, doch der Lastwagen, an den sie sich lehnten, hielt stand.
    Doch dann traf ein Metallsplitter McCracken am Handgelenk, und Liz entglitt ihm. Er schaffte es, sie wieder zu packen, doch jetzt waren sie der Gefahr ausgesetzt, in den Abgrund gesogen zu werden. Mit einer Hand konnte er sich nicht mehr festhalten, und sie wurden zusammen über den Boden geschleift. Blaine suchte verzweifelt Halt an etwas, an irgend etwas – der Abgrund rückte bedrohlich näher.
    Seine Finger streiften einen umgestürzten BMW, eine Hand schob sich aus dem offenen Schiebedach und umklammerte seine Schulter wie ein Schraubstock. Blaine blickte hoch in die entschlossenen Augen Johnny Wareagles und versuchte zugleich, mit all seiner Kraft Liz zu halten. Die Druckwelle verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und ließ Blaine und Liz auf dem mit Schutt überzogenen Boden zurück, keine zehn Meter von dem Loch in der Brücke entfernt. Sal Belamo, der zwischen zwei schweren Lastern Deckung gefunden hatte, kroch zu den beiden und blickte hinunter auf das schäumende Wasser, das jetzt tiefschwarz geworden war.
    »Hat jemand Lust zu schwimmen?«
    Am Fuße der Brücke stauten sich die Fahrzeuge aus Fort Dix; sie warteten auf die Erlaubnis, nach New York City überzusetzen.
    »Sagen Sie ihnen, daß sie ausharren sollen«, sagte der Gouverneur, als er mit der Bürgermeisterin Lucille Correntes am Telefon sprach.
    Auf der Brücke erhob sich Warren Muldoon, das Gesicht schwarz vor Ruß, die Kleider zerrissen und beschmutzt, zwischen zwei Autowracks; er preßte sein Handy ans Ohr.
    »Wieder zumachen?« fragte er ungläubig. »Könnt ihr euch denn gar nicht entscheiden?«

EPILOG
    Blaine wanderte mit Liz den Korridor des Krankenhauses entlang, das Gestell, an dem ihre Infusionsflasche hing, zwang sie, langsam zu gehen.
    »Es gibt Neuigkeiten«, sagte er. Er hatte sie seit dem Tag, an dem New York City beinahe untergegangen war, täglich besucht, aber es war das erste Mal, daß man ihr erlaubt hatte, das Zimmer zu verlassen. »Nach dem, was Kirkland sagt, hat das Labor des FBI zu ergründen versucht, was deine Kugel in jenem Klassenzimmer wirklich angerichtet hat. Sie haben nichts gefunden. Du bist also für den Tod von Tyrells Sohn nicht verantwortlich.«
    »Mein Vater hat recht gehabt. Sie haben mich zum Sündenbock gemacht.«
    »Und jetzt wollen sie dich wieder aufnehmen, wenn du damit einverstanden bist.«
    »Weil sie dir etwas schuldeten?«
    »Wenn du so willst.«
    »Im Augenblick wünsche ich mir nur meinen Sohn zurück. Ich glaube, daß es ihm gefallen würde, auf der Farm seiner Familie aufzuwachsen.«
    Blaine blieb stehen und wandte sich ihr zu. »Für mich hört sich das nicht an wie eine Torrey.«
    »Nicht wie Buck, weil ich nicht wie er sein kann.«
    »Es gibt Schlimmeres.«
    »Aber ich habe ihn gesehen, und ich habe dich gesehen, und nach allem was ich gesehen habe, hat es den Anschein, daß ihr euch von eurem Leben nie trennen werdet. Ihr seid wie ihr seid. Ob ihr das mögt oder nicht.«
    »Ich mag es. Und ich hatte Angst, daß ich es verlieren könnte.«
    »Also bist du zu meinem Vater gegangen, um es dir zurückzuholen.«
    »Und weißt du, was ich gelernt habe? Daß ich es nie wirklich verloren hatte. Das ist es, was dein Vater mir in Condor Key zu verstehen geben wollte. Das ist es, was das hier bedeutet«, und Blaine hob seine Hand, damit Liz seinen Ring mit dem eingravierten Buchstaben DS sehen konnte. »›Dead Simple‹ meinte

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