Manhattan Projekt
Fenster. »Ich habe gesagt, daß ich kein Soldat bin! Ich habe gehofft, daß du mich jetzt gehenlassen würdest!«
Jack Tyrell zog sich wieder zurück ins Führerhaus. »Aber klar, Othell. Wenn wir das nächste Mal halten, kannst du gehen.«
Sal Belamo bog quietschend von der 23. Straße auf den West-Side-Highway ein. Eine kurze Strecke lang war nur eine Fahrbahn frei, aber weiter vorne hatten die Schneepflüge alle Fahrbahnen geräumt.
»Lächeln, Chef. Ich glaube, wir sind auf Sendung!«, bemerkte Sal, als er den CNN-Hubschrauber über ihnen sah.
Und tatsächlich wurde die Verfolgungsjagd live im ganzen Land ausgestrahlt. Die ganze Nation hielt den Atem an. In allen Bars zum Beispiel, vor den Schaufenstern der Elektroläden und sogar vor dem riesigen Sony-Bildschirm am Times Square, wo sich mittlerweile eine riesige Menschenmenge angesammelt hatte.
Gus Sabellas Männer standen dichtgedrängt in ihrem Wohnwagen, um vor dem kleinen Fernseher dieses Ereignis zu verfolgen.
Sie sahen, wie zwei Jeeps zu dem Tankwagen aufschlossen. Blaine lehnte sich an einer Seite mit einem Gewehr aus dem Fenster, Liz auf der anderen mit einer Maschinenpistole. Beide hörten das Wimmern des Windes, der zwischen den Autowracks hindurchpfiff. Sie eröffneten das Feuer, noch ehe einer der Schützen in den Jeeps auch nur einen Schuß abgeben konnte. Die Windschutzscheibe des Jeeps, der auf Blaines Seite fuhr, explodierte und der Wagen stieß mit einem verlassenen Autowrack am Straßenrand zusammen. Der andere Jeep geriet ebenfalls außer Kontrolle, knallte gegen den Betonpfeiler einer Brücke und ging in Flammen auf.
Doch sofort hingen drei andere Fahrzeuge am Heck des Tankzuges und eröffneten das Feuer. Die Kugeln prallten allesamt an dem Tank ab, zertrümmerten jedoch die beiden Außenspiegel.
»Scheiße!« brüllte Sal Belamo, der die Verfolger jetzt nicht mehr sehen konnte.
Blaine und Liz lieferten sich einen erbitterten Kugelwechsel mit ihren Verfolgern. Von Zeit zu Zeit gingen sie in Deckung, um wieder zu laden, während Johnny Wareagle mit zwei Maschinenpistolen die Gegner in Schach hielt.
Ein Vorderreifen des mittleren Wagens platzte, das Fahrzeug geriet ins Schleudern und drängte zuerst den einen, dann den anderen Pickup gegen die Leitplanken. Ein Funkenregen sprühte an beiden Seiten hoch, und man konnte deutlich sehen, wie die Karosserie der Wagen aufgeschlitzt wurde. Doch die Fahrer ließen nicht von dem Tanklastzug ab.
Als sie auf gleicher Höhe mit der Fahrerkabine waren, riß Sal Belamo das Lenkrad scharf nach links und stieß einen Wagen von der Straße. Der Aufprall machte den Sattelschlepper etwas langsamer, so daß der rechte Pickup aufschließen konnte. Die Insassen jagten sofort eine Salve auf den Truck, und Blaine, Johnny und Liz waren außerstande, zurückzuschießen.
»Der Hurensohn!« bellte Sal, dessen Gesicht von den herumfliegenden Glassplittern blutete. »Jetzt reicht' s mir!«
Und er trat leicht auf die Bremse, gerade genug, um den Pickup an sich vorbeizulassen. Bevor der Fahrer die Situation erfaßte, beschleunigte Sal und hielt direkt auf den Wagen vor ihm zu. Der Tanklastzug rammte das Heck des Pickups und schleuderte ihn über die Leitplanke ins Meer.
Im Wohnwagen der Bauarbeiter entfachte Sals Manöver begeisterten Beifall. Im Rathaus hob Lucille Correntes die Faust in die Höhe und rief ein siegreiches »Ja!«.
»Ich würde noch nicht feiern«, warnte Sam Kirkland grimmig, mit Blick auf die Uhr, die auf dem Konferenztisch stand:
2:48
Als er an den brennenden Überresten des Pickups vorübergefahren war, preßte Jack Tyrell sein Walkie-Talkie an die Lippen.
»Hubschrauber, bitte kommen!«
»Ich verstehe dich, laut und deutlich.«
»Wo seid ihr, verdammt noch mal?«
»Ich warte am verabredeten Ort.«
»Es hat eine Änderung gegeben«, sagte Tyrell zu ihm.
Nur noch drei Fahrzeuge folgten dem Sattelschlepper, als Sal wieder beschleunigte und am Riverside Park vorbeiraste. Sie folgten ihm vorsichtig, um nicht wie ihre Kameraden in den Leitplanken zu landen, stellten das Feuer aber nicht ein. Immer noch prallten ihre Kugeln jedoch am Tank des Lasters ab, und – Blaine, Johnny und Liz erwiderten das Feuer.
»Sal, wie weit sind wir von der Brücke entfernt?«
»Du kannst sie von hier aus sehen, Chef«, sagte Belamo.
Blaine blickte kurz auf die George-Washington-Bridge, die undeutlich in der Ferne zu sehen war.
»Ich schätze sieben Minuten!« sagte Sal und beschleunigte.
Blaine nahm
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