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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Stelle, wo eigentlich Muskeln sein sollten. Überdies hatte er seinen Körper gedreht, bevor er das Wasser berührte, was letztendlich bewirkte, daß er das Gefühl hatte, seine Hüften würden innerlich zermalmt.
    Der Schmerz setzte Blaine so lange außer Gefecht, daß zwei stählernen Händen genug Zeit blieb, sich um seinen Kopf und sein Kehle zu legen. Die Hände zogen ihn tiefer, während er mit Armen und Beinen um sich schlug. Dann plötzlich hoben ihn die Hände wieder hinauf und setzten ihn mühelos auf dem Steg ab. Er blinzelte im hellen Sonnenlicht und starrte hinunter auf eine grinsende im Wasser stehende Gestalt.
    »Ich habe deine Nachricht erhalten, mein Junge«, sagte Sergeant Major Buck Torrey. »Und jetzt erzähl mir, was zum Henker passiert ist!«
    *
    »Na, du hast ja keine Zeit verloren«, sagte Blaine zu Hank Belgrade an jenem Tag vor sechs Monaten am Lincoln Memorial, wo sie sich gewöhnlich trafen.
    »Achtundvierzig Stunden, wenn du's genau wissen willst«, sagte Belgrade. »Ich wollte, daß du dich der Sache annimmst, solange Red Docks Spuren noch frisch sind.«
    »Das habe ich mir schon gedacht, als du mich gebeten hast, Johnny mitzubringen.« Und er warf einen kurzen Blick auf den hochgewachsenen Indianer, der geduldig an der untersten Stufe wartete. Blaine schwieg, bis ein Touristenpärchen an ihnen vorbeigeschlendert war, bevor er fortfuhr: »Wer weiß denn, daß ich hier bin?«
    Belgrade runzelte die Stirn. »Du stehst vor ihm.«
    »Du hast bestimmt deine Gründe.«
    »Special Projects«, seufzte Belgrade. Das sagte alles.
    »Die Regierungsabteilung mit den miesen Tricks. Offiziell existiert sie gar nicht.«
    »Und etwas, was offiziell auch nicht existiert, ist die Untersuchungskommission, die Special Projects in den Brookhaven Laboratorien unterhält. Deren neuester Ausdruck für Abschreckung ist aktive Destabilisierung.«
    »Ich wußte gar nicht, daß es auch eine andere Art von Destabilisierung gibt.«
    »Jetzt hör mir erstmal zu. Aktive Destabilisierung bezieht sich auf die Isolierung eines Feindes, man schneidet ihn von seinen Versorgungslinien ab. Brücken, Landebahnen, Führungs- und Kontrollpunkte werden ausgeschaltet.« Belgrade sackte in sich zusammen. »Wir wollten etwas erreichen, was hundertprozentig funktionierte. Und das ist uns gelungen. Es nannte sich Devil's Brew – das Teufelsgebräu. Ich habe es selbst so genannt. Das Schlimme daran war, daß es sich als viel effektiver herausstellte, als wir zuerst hofften. Wir reden über den größten Knall, den es je gab, fast wie eine Nuklearwaffe. Ein ungeheures Sicherheitsrisiko, wenn die falschen Leute von dieser Substanz erfahren. Also habe ich mich entschlossen, es zu vernichten.«
    »Was ist passiert?«
    »Red Dog übernahm den Transport der Ladung, die zerstört werden sollte. Eine abgelegene Strecke fern aller Ballungszentren, die Standardroute durch das mittlere Pennsylvania – du weißt schon.«
    Blaine nickte.
    »Dann, urplötzlich, war der Tanker verschwunden. Puff! Wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Habt ihr die Strecke überprüft?«
    »Die Strecke und die gesamte Umgebung, mit Satelliten, U-2-Spionageflugzeugen, Bodenüberwachungsradar sowie Erkennungseinheiten. Absolut sauber. Kein Schrapnell, keine Anhaltspunkte für einen Überfall oder Unfall. Der Sturm, der in jener Nacht wütete, hat alle Spuren verwischt, die uns weiterhelfen könnten.« Belgrade legte die Stirn in Falten. »Wie ich schon sagte, spurlos. Wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Und was ist mit dem Transponder?«
    »Tot, plötzlich ausgefallen.«
    »Oder ausgeschaltet.«
    »Es gab zwei davon«, wandte Belgrade ein, der wußte, worauf McCracken anspielte. »Die Crew wußte nichts von dem zweiten.«
    »Notsignale?«
    »Wurden nie ausgesandt.«
    »Mit anderen Worten: wenn es eine feindliche Aktion war, die nichts mit Red Dogs Crew zu tun hatte, dann mußten sie sehr raffiniert vorgegangen sein.«
    »Darum habe ich dich gerufen.« Belgrades Stimme wurde hart. »Wir können nicht zulassen, daß das Zeug in die falschen Hände gerät, MacNuts. Wenn Devil's Brew nur halb so gut funktioniert wie in den vorausgegangenen Tests, dann wird es in diesem Land niemanden mehr geben, der davor sicher ist. Und ich bin dafür verantwortlich, obwohl ich jede Vorsichtsmaßnahme getroffen habe, die man sich nur denken kann. Es war eine Operation, wie sie im Lehrbuch steht.«
    »Manchmal geschehen Dinge, gegen die's noch kein Rezept gibt.«
    Noch bevor Belgrade

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