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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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der durch die Nacht schwebte, genau über dem Monument. Es war vorgesehen, daß Blaine an seinem Platz ausharren sollte, bis das Kommando seinen Einsatz beendet hatte, und ihnen dann aufs Beobachtungsdeck folgen sollte.
    »Achtzehn, siebzehn, sechzehn …«
    Kirklands Stimme, die den Countdown im Dreißig-Sekunden-Takt zählte, erscholl in Blaines Ohren, bis sie vom Rauschen der Helikopterrotoren übertönt wurde. Durch den Druck, den der Wind auf das Seil ausübte, vibrierte der Felshaken, an dem Blaine hing, wie verrückt. Es war, als ob die gesamte Oberfläche des Monuments zittere.
    Er sah die sechs Einheiten des Einsatzkommandos sich mit dem Rücken voran aus dem Rumpf des Thunderhawk hinauslehnen. Sie waren bereit, hinunterzuschweben, sobald der Sprengstoff explodierte und einen Durchgang für sie freischlagen würde.
    Doch plötzlich sah es aus, als ob der Thunderhawk in der Luft absackte. Er brach nach links weg und begann sich zu drehen, während die Einsatzkommandos sich an den Seilen festklammerten.
    Das Stirnradgetriebe, dachte Blaine.
    Es hatte schon einmal so etwas gegeben, aber noch nie zu einem solch ungünstigen Zeitpunkt. Ein Stirnradgetriebe kontrolliert die Drehung des Heckrotors, und wenn es sich festfrißt, stottern die Rotoren oder kommen zum Stehen. Der Thunderhawk drehte sich in wildem Tempo weiter und geriet dann vollkommen außer Kontrolle, obwohl der Pilot alles mögliche versuchte, um sie wiederzuerlangen. Schließlich verschwand der Helikopter in der Nacht, der Angriff war fehlgeschlagen.
    Dennoch würde der Sprengstoff in Kürze explodieren, der Erfolg der Operation lag nun also ganz in seiner und Wareagles Hand. Blaine zückte seine 9 mm SIG-Sauer-Pistole und schoß auf die Marmorfassade. Eine Zehntelsekunde später gingen die Fenster in Rauch und Flammen auf.
    Von dem Druck war er zuerst etwas benommen, was ihn aber nicht daran hinderte, sich zu dem Loch hinabzulassen, das nun in der Wand zum Beobachtungsdeck klaffte. Blaine ließ sich jedoch etwas zu tief hinunter und prallte gegen die rußgeschwärzte Mauer unterhalb der Öffnung. Er hielt sich am rußigen Fenstersims fest, zog sich wieder hoch und zielte, nachdem er die Pistole gesäubert hatte, durch das Loch.
    Der Rauch und die verbliebenen Flammen nahmen ihm die Sicht und brannten ihm in den Augen. Er erkannte nur einen Haufen menschlicher Gestalten. Die meisten bewegten sich kaum, andere krochen verzweifelt fort. Zweifellos lagen weitere Verletzte hinter dem Aufzugsschacht, der ihm etwa zehn Meter weiter, in der Mitte des Beobachtungsdecks, die Sicht versperrte. Dann sah er Geiseln, die hinter den Schacht eilten, andere von ihnen stützten Verwundete und führten sie tapfer zu der abgelegenen Treppe an der Nordseite. Der Feueralarm heulte unaufhörlich.
    Zwei blutüberströmte Gestalten lehnten Halt suchend an der gegenüberliegenden Wand und richteten ihre Maschinenpistolen auf die Flüchtenden, die Finger hart am Abzug, als Blaine auf sie feuerte. Die Kugeln wirbelten die Männer herum, bevor sie zu Boden fielen und unkontrolliert in die Luft schossen.
    McCracken begann sich gerade hochzuziehen, um in das Gebäude zu gelangen, als ihn der Kugelhagel einer automatischen Waffe erreichte. Seine kugelsichere Weste fing das meiste der Ladung ab, doch ein paar Schüsse trafen ihn. Blaine spürte heiße Stiche im Unterleib, nahe der Hüfte. Seine ganze rechte Körperhälfte wurde taub, und er brach zusammen. Ein Steinsplitter bohrte sich in seine Schulter und verursachte einen glühenden, nie zuvor gefühlten Schmerz. Er schrie auf und ließ seine Pistole zu Boden fallen. Er spürte, wie sich der brennende Schmerz verstärkte, sein sehniges Fleisch und die Muskeln waren aufgerissen, und aus der Wunde strömte Blut.
    Eine düstere Gestalt schickte sich erneut an, auf ihn zu schießen, als die blockierte Tür an der Nordseite des Decks aufflog und einen Atemzug später Johnny Wareagle das Deck stürmte. Er hielt in jeder Hand eine Heckler-&-Koch-Maschinenpistole, schlug mit der einen die düstere Gestalt nieder, hielt die andere auf einen vierten Terroristen gerichtet, der hinter dem Aufzugsschacht Deckung suchte. Wareagle schnellte nach rechts und postierte sich zwischen dem Terroristen und dem einzigen Ausgang, den die Geiseln immer noch verzweifelt zu erreichen versuchten.
    Blaine fühlte, daß er immer mehr zusammensackte, er suchte Halt am Fensterbrett, als sei es die letzte Verbindung zum Leben, der Schmerz trieb ihn fast in

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