Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Explosion in seinen Ohren.
    Pffffft … pffffft … pffffft …
    Die Schüsse waren kaum hörbar, aber doch laut genug, daß Rentz sich umdrehte. Seine beiden Bären, die Maschinenpistolen immer noch in ihren Händen, lagen tot auf dem Teppich. Neben ihren Köpfen hatte sich schon eine Blutlache gebildet.
    »Soviel zu Hochsicherheitstrakten.«
    Rentz wandte sich zu dem Mann, den er bisher nur von einem Foto her kannte.
    »Schön, Sie kennenzulernen, Max. Sind Sie bereit?«
    Rentz nickte.
    »Wollen Sie leben oder sterben?«
    »Leben.«
    »Sehr gut. Dann erzählen Sie mir, was Buck Torrey zugestoßen ist.«
    Rentz blickte ihn fragend an.
    »Liz Torreys Vater«, fuhr Blaine fort. »Ich glaube, er hat Sie auch besucht.«
    »Er ist in mein Büro eingedrungen und hat meinem Assistenten den Arm gebrochen.«
    »Und dann?«
    »Dann ist er gegangen.«
    »Lebend?«
    »Er hat mich gewarnt, was alles passieren würde, wenn ich seine Tochter nicht in Ruhe ließe.«
    »Offensichtlich haben Sie nicht auf ihn gehört.«
    Rentz biß die Zähne zusammen.
    »Und wissen Sie was? Es war alles umsonst, das Gold ist nämlich gar nicht in diesem See.«
    Rentz fiel das Kinn herunter. »Das kann nicht sein. Es muß dort sein!«
    »Haben Sie das auch Buck Torrey gesagt?«
    »Er kümmerte sich nicht darum. Wollte etwas über ›Strattons Leichtsinn‹ wissen, die ganze Legende, die Route, die Stratton genommen hatte, nachdem der Sturm losbrach.«
    »Sagen Sie mir, was Sie ihm erzählt haben«, befahl Blaine.
    »Ein Zug wartete in einer kleinen Stadt im Westen von Pennsylvania. Ich bin im Besitz einer Landkarte, in der Strattons geplante Route durchs Zentrum des Staates eingezeichnet wurde …«
    »Pennsylvania?« fragte Blaine, und eine böse Vorahnung stieg in ihm hoch. Er erinnerte sich an das, was ihm Hank Belgrade Monate zuvor am Fuße des Lincoln Memorial gesagt hatte, wenige Minuten, bevor sich Blaines Leben für immer veränderte.
    Belgrades verschwundener Tanker mit dem Devil's Brew war auch durch Pennsylvania gefahren!
    »Von der Farm aus wäre das der direkteste Weg gewesen, aber ich sage Ihnen, er hat ihn nicht genommen!« beharrte Rentz. »Das konnte er nicht, weil er nie am Bahnhof angekommen ist. Ich habe die Aufzeichnungen. Der Zug fuhr nie ab.«
    »Nein«, sagte Blaine ruhig. »Weil Stratton unterwegs etwas zugestoßen ist.«

37.
    »Kann ich dich etwas fragen, Indianer?« fragte Blaine Johnny Wareagle, nachdem sie sich wieder in den Wagen gesetzt hatten.
    Für Wareagle war dies nicht immer einfach. Denn im allgemeinen werden Autos nicht für einen sieben Fuß großen und dreihundert Pfund schweren Mann gebaut.
    »Schieß los, Blainey.«
    McCracken sah den Ring an: er hatte ihn nicht mehr abgezogen, seit er Condor Key verlassen hatte. »Dead Simple. Hast du je darüber nachgedacht, was das bedeutet?«
    »Für jeden etwas anderes.«
    »Buck hat mir gesagt, ich hätte die Parole falsch verstanden.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Daß ich die Worte immer wörtlich genommen habe.«
    »Wie einfach war es doch für uns zu töten …«
    »Weil es so sein mußte.«
    »Diese Erklärung scheint mir nicht mehr zutreffend zu sein.«
    »Willst du damit sagen, daß sich die Definition geändert hat?«
    »Die Welt hat sich weiterentwickelt, Blainey. Die Worte waren das, was wir damals in diesem Höllenfeuer gebraucht haben. Sie wurden das, wonach wir suchten.« Johnnys eulengleiche Augen blickten ihn an. »Das, was du erst kürzlich gelernt hast.«
    »Und das wäre?«
    »In der Hölle von Vietnam war es das Töten, das für uns einfach sein mußte. Jetzt ist es das Leben.«
    »Leben«, wiederholte Blaine nachdenklich. Er war sich nicht ganz sicher, was Johnny damit meinte.
    »Wann hat uns Buck Torrey die Ringe gegeben?«
    »Nachdem unsere Dienstzeit abgelaufen war.«
    »Als der Spruch in seiner wortwörtlichen Bedeutung keinen Sinn mehr machte …«
    »Richtig.«
    »Und wir sind in eine Welt zurückgekehrt, die wir nicht vergleichen können mit der Welt, die wir hinter uns ließen. Die einzige Möglichkeit, die uns blieb, war zu lernen, daß das Leben genauso einfach ist wie das Töten. Genauso gleichmütig, genauso erbarmungslos.«
    Blaine seufzte. »Klingt nicht so, als ob wenigstens du die Botschaft richtig verstanden hast.«
    »Aber nicht sofort. Ich habe das erst richtig verstanden, als ich die Welt für ein Leben in den Wäldern aufgegeben habe.«
    »Und ich?«
    »Was hast du bei Buck Torrey gesucht?«
    »Eine neue Chance.«
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher