Manhattan Projekt
mich durch«, befahl er dem Bär hinter der Konsole. »Ich will zu jedermann sprechen, den wir da unten haben.«
Der Bär tippte ein paar Befehle ein, hielt inne, versuchte es noch mal. »Ich kann sie nicht erreichen, Sir«, sagte er zögernd.
»Was meinen Sie damit, Sie können sie nicht erreichen?«
»Sie sind fort.«
»Alle?«
»Oder von uns abgeschnitten. Als ob jemand das Überwachungssystem abgeschaltet hätte.«
»Dann schalten Sie es wieder ein.«
»Das kann ich nicht, Sir. Das kann nur von der Befehlszentrale aus getan werden.«
»Dann muß einer von Ihnen rübergehen.«
Die Bären sahen einander an.
»Das wäre vielleicht nicht ratsam, Sir«, sagte einer der beiden.
»Das ist vielleicht genau das, was unsere Gegner wollen«, ergänzte der andere.
»Und was ist mit den Wächtern im Erdgeschoß dieses Gebäudes?« wandte Rentz ein.
Der dritte Bär deutete auf ein Walkie-Talkie an seinem Gurt. »Es sind die einzigen auf dieser Leitung.«
»Wir könnten einen von ihnen in das Hauptgebäude schicken«, schlug der zweite vor. »Er soll so viele Leute zusammentreiben, wie er finden kann.«
»Und was, wenn unsere Leute schon alle ausgeschaltet worden sind?« konterte Rentz.
»Warten Sie«, sagte Bär Nummer eins und schaute auf die Monitore. »Einer von unseren Jeeps nähert sich uns.«
»Gott, sind das unsere Leute da drin?« fragte ein anderer Bär, während Rentz nähertrat, um sich den Bildschirm genau anzusehen.
Plötzlich nahm der Jeep Tempo auf und durchbrach die gepanzerte Tür in der Eingangshalle. Die Wachposten im Gebäude eröffneten das Feuer und löcherten die Karosserie des Jeeps mit Kugeln. Dieser fiel schon beinahe auseinander, als Rentz' Leute das Feuer einstellten und sich dem Fahrzeug näherten.
Bär Nummer eins zoomte mit der Kamera auf das Innere des Wagens, während die Wächter vorsichtig nähertraten. »Gott, ich glaube, das sind unsere Leute. Ich glaube, sie haben unsere eigenen Leute erschossen!«
Plötzlich tauchte eine Gestalt aus der zerstörten Schale des Jeeps auf und eröffnete das Feuer durch die zerschossene Windschutzscheibe. Der Mann streckte mit gezielten Schüssen die drei Wächter nieder, ehe er seine Waffe auf die Kamera richtete. Die Szene auf dem Bildschirm erlosch.
Rentz starrte die drei Bären an. »Einer von euch nimmt den Aufzug, ein anderer die Treppen. Der dritte bleibt bei mir.«
Die Bären zwei und drei eilten zur Tür und tippten die Zahlenfolge ein, die die Kobaltschlösser aktivierte. Sie stürmten in den Flur hinaus.
Rentz sah ihnen nach und ließ dann die Tür wieder ins Schloß fallen. Der letzte Bär stellte sich schützend neben ihn.
Wenige Sekunden später hörte Rentz eine Meldung durch sein Walkie-Talkie: »Der Aufzug kommt herauf.«
Rentz hob das Walkie-Talkie an seine Lippen. »Wie steht's mit der Treppe?«
»Ich bin genau vor der Tür«, sagte der andere Bär. »Alles ist ruhig.«
»Der Aufzug hält.«
»Gott«, murmelte Rentz und klammerte sich an die Konsole.
»Die Tür öffnet sich. Wenn jemand dahinter ist, dann werde ich …«
Rentz' Eingeweide verkrampften sich. »Was ist los. Was ist passiert?«
»Die Kabine ist leer.«
»Und wie sieht die Decke des Aufzugs aus?«
»Keine Spur einer Veränderung«, berichtete der Bär. »Wollen Sie, daß ich sie mir genauer ansehe?«
»Nein, schalten Sie ihn nur ab. Wie steht's mit der Treppe?«
»Immer noch nichts«, erklang die Stimme des anderen Bären.
»Verriegeln Sie die Tür. Ich will, daß Sie beide hierher zurückkehren!«
Rentz verfolgte am Bildschirm ihre Rückkehr durch die Halle. Sobald sie die Tür erreicht hatten, ging er zu der Schalttafel und tippte die Zahlenfolge ein, um die Kobaltschlösser zu entriegeln. Rentz hörte einen dumpfen metallischen Klick, und die Tür schnappte auf.
Gerade als die Bären eingetreten waren, gab es eine fürchterliche Explosion. Es war das lauteste Geräusch, das Rentz je gehört hatte. Die Erschütterung war so stark, daß es ihm die Beine wegriß und ihn krachend auf den dicken Teppich warf.
Die beiden Bären, die noch immer ihre Maschinenpistolen hielten, waren ebenfalls zu Boden gegangen, aber sie schafften es noch, auf die Löcher zu schießen, die der Sprengstoff in die Wand gerissen hatte. Nachtluft strömte in das Zimmer und durchzog das Penthouse mit einer kühlen Brise.
Rentz kroch auf dem mit Schutt bedeckten Teppich zu einem umgestürzten Tisch, der ihm Deckung verhieß – immer noch hatte er das Dröhnen der
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