Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
bringt Sie aus dem Gleichgewicht?
Spontan auf der Straße nach beruflichem Stress befragt, würden viele von uns nennen: Zeitnot, Konflikt mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten, Engpässe im Budget. Es gibt aber weit mehr Ebenen, die zu Stress führen.
Kurz gesagt: Es ist sinnvoll, einmal genau zu schauen, an welchen Stellen wir im Privat- und Berufsleben den inneren Halt verlieren. Denn nur so können wir gegensteuern, unsere Lebens- und Arbeitsqualität steigern, zufriedener und gesünder sein (oder werden).
Mit Kernkompetenzen Schwachstellen finden
Es gehört zu unserem Alltag, uns selbst und andere zu managen – wir zählen das zu unseren Kernkompetenzen. Wir gönnen uns einen Ausgleich etwa durch ein Mittagessen mit Kollegen, blocken einen Nachmittag für unsere Familie, haben unseren Kalender im Griff (oder jemanden zur Seite, der das für uns tut), wir können Einsatz und Ergebnis abwägen. Lassen Sie uns doch einmal diese Kernkompetenzen nutzen, um einen Blick auf die innere Bilanz unserer Arbeit und unseres Privatlebens zu werfen. Das Ziel dabei: Fehlinvestitionen erkennen, uns vor Überbelastung abgrenzen, die Stelle für ein konstruktives Nein bestimmen.
Sind Sie im inneren Gleichgewicht?
Wie sieht es mit Ihrer Balance im Leben aus? Der Zeitexperte Lothar Seiwert (siehe zum Beispiel Seiwert, 2004) hat eine Landkarte geprägt, die sofort einleuchtet (siehe die folgende Checkliste). Er unterscheidet vier Lebensbereiche – die freilich Überschneidungen haben: Arbeit, soziales Leben, Sinn undGesundheit. Manche Bereiche sind uns gar nicht so bewusst. So können wir an manchem Tag jammern, die Arbeit würde uns auffressen. Wenn wir aber nachdenken, fällt uns ein, dass wir einen Teil unserer sozialen Bedürfnisse im Job decken können – mit netten Kollegen und Kunden. Oder wir gestehen uns ein: Unsere Arbeit ist wertvoll – ein Stück weit hilft sie uns bei der Selbstverwirklichung.
Zeichnen Sie sich Ihre eigene Landkarte. Bewerten Sie (mithilfe der folgenden Checkliste) in Prozent, wie viel Sie in welchen Bereich investieren. Versuchen Sie, insgesamt auf 100 Prozent zu kommen. Hier geht es nicht darum, dass Sie Ihren Doktor in innerer Balance machen, sondern einfach darum, sich selbst auf die Schliche zu kommen.
Das Ziel dieser Übung haben Sie bereits erraten: Eine ausgeglichene Verteilung ist ein guter Boden für ein ausgeglichenes Leben mit gesund gesetzten Grenzen.
Schauen Sie sich Ihre Verteilung an, und überlegen Sie, an welchen Stellen etwas im Ungleichgewicht ist.
Wichtig
Vier Lebensbereiche sind für Ihre innere Balance entscheidend. Haben Sie das Gefühl, dass einer davon zu kurz kommt? Wenn Sie ihn genau definieren, können Sie ihn auch bearbeiten! Herzlichen Glückwunsch: Sie haben den Lebensbereich gefunden, bei dem es sich lohnt, Neinsagen zu üben.
Checkliste: Stellen Sie ein Gleichgewicht zwischen Ihren Lebensbereichen her
Lebensbereich
Was gehört dazu?
%
Arbeit
Leistung, Beruf, Vermögen, Erfolg, Karriere, Rücklagen (Ergänzen Sie: …)
Soziales
Familie, Freunde, nahe Menschen, Anerkennung, Zuwendung (Ergänzen Sie: …)
Sinn
Selbstverwirklichung, Kulturelles, Erfüllung, Liebe, Philosophisches (Ergänzen Sie: …)
Gesundheit
Körper, Entspannung, Ernährung, Sport, Fitness, Wohlgefühl (Ergänzen Sie: …)
Balance
100
Sparen Sie Zeit – mit einem angemessenen Nein
Das eigene Leben zu gestalten und Ziele zu verfolgen, dazu bedarf es einer wichtigen Zutat: Zeit. Gehören Sie auch zu den Menschen, die keine Zeit haben, über Zeit nachzudenken? Die zwar den Text eines Zeitmanagement-Workshops mit Kopfnicken lesen und mit farbigem Stift Striche an den Rand zeichnen, die aber nicht die Zeit finden, daran teilzunehmen? Die bei einem schwierigen Projekt oder gegenüber ihrer Partnerin/ihrem Partner sagen: „Dafür sollten wir uns Zeit nehmen“, die aber nicht dafür sorgen, den Rest so zu organisieren, dass dieser Freiraum tatsächlich übrig ist?
Definieren Sie Zeit für sich neu
Das Problem an der Sache ist, dass Zeit ein gemachtes Maß ist – recherchieren Sie einmal im Internet zu diesem Thema (zum Beispiel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Zeit ).
Die Moral von der Geschicht': Wir leben zwar nach der Uhr und haben Termine, aber wir vergessen zuweilen, dass es auch ein inneres Zeitmaß gibt.
Der Tag entspricht nicht allein vierundzwanzig festgelegten Einheiten auf einem grazilen Ziffernblatt. Wir haben innere Rhythmen, nach denen wir Tages-, ja sogar Jahreszeiten
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