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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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meinst. Alles, was ich im Augenblick habe, sind meine bloßen Fäuste. Doch vielleicht finde ich einen Stock, den ich als Prügel verwenden kann.«
    Dafür erntete er erneut ein spöttisches Lächeln. Das nackte, menschenähnlich aussehende Wesen ließ sich auf dem gegenüberliegenden Ufer im Gras nieder und sagte mit entspannt klingender Stimme: »Steven, mein Name ist Kroog. Ich bin etwa viertausend Erdjahre alt und möchte dich überzeugen, daß du auf die Dauer nicht gegen mich siegen kannst.«
    Steven seufzte. »Ich dachte, das hätten wir schon beim ersten Mal geklärt, auf der Erde, als du mich in meinem Schlafzimmer besuchtest. Und dann – als ich mich mit deinem Vorschlag einverstanden erklärt hatte – hast du versucht, mich umzubringen. Was ist deine nächste Lüge?«
    »Wenn ich glaubte, daß es einfach sei, dich zu töten«, brummte Kroog, »wäre ich jetzt auf deiner Flußseite. Ich würde mich in ein wildes Tier verwandeln und dich zerreißen. Du sagst, du hättest keine Waffe wie eine dieser Pistolen und so. Ich glaube dir.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, Steven, das ist nicht unser Problem. Du bist einer von denen, die zum Vater ausgebildet werden, und ich habe den starken Verdacht, Mutter möchte, daß du gewinnst. Ich bin daran interessiert, daß du versprichst, es nicht darauf ankommen zu lassen.«
    »Einverstanden«, erklärte Steven sich bereit. »Vorausgesetzt, du bringst mich zur Erde zurück.«
    Nun schien Kroog verblüfft. »Ich bin so schnelle Zustimmungen nicht gewohnt«, brummte er.
    »Du mußt es so sehen«, erklärte ihm Steven. »Ich kann Frauen haben soviel ich will – und mehr.«
    »Und du verstehst nicht«, argumentierte der andere. »Es handelt sich um eine ganz besondere Situation. Jedes Jahr gebären dir diese Frauen achthundertsechsundachtzig Kinder.«
    »Es gibt schon zu viele Menschen auf der Welt«, wehrte Steven ab. »Und außerdem, wer würde sich um sie kümmern?«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?« knurrte Kroog. »Mutter bekommt den Ertrag von etwa achtundneunzigtausend Welten. Dazu kommen Zehntausende von Dienstwilligen und riesige Teile dieses oder jenes Planeten, die nur für ihre Sprößlinge bestimmt sind.«
    »Bei allen guten Geistern«, murmelte Steven geradezu erschüttert. »Wie ist es möglich, daß jemand wie ich von einem kleinen Planeten wie die Erde überhaupt in Betracht gezogen wird?«
    »Weil Mutter, alle diese Mutterwesen, ursprünglich von der Erde stammen. Wie sie dir schon sagten, erreichte ihre Rasse unbeabsichtigt – das war übrigens in Griechenland – die höchste ethische Perfektion. Leider mußten sie dann feststellen, daß sie dadurch allen anderen wehrlos ausgeliefert waren. Daraufhin bauten sie vor etwa viertausend Jahren ein Raumschiff, in dem die Überlebenden nach Mittend flogen.«
    »Ich nehme an«, brummte Steven skeptisch, »daß es auch in Griechenland war, wo du perfektes Amerikanisch gelernt hast.«
    »Ich persönlich stamme nicht von der Erde«, gestand Kroog. »Ich habe mich lediglich etwa zwanzig Jahre, ehe Mutter erkannte, daß meine Sprößlinge schlimmer waren als ich, eingenistet. Die meisten Gi-Ints besuchen die Erde jedoch periodisch. Das letzte Mal lebte ich mehr als zwei Jahrzehnte in New York.«
    »Was seid ihr Gi-Ints eigentlich für Wesen?« fragte Steven im Augenblick interessiert.
    »Du hast mich doch im Wasser gesehen?«
    »Da hast du wie eine Art Krokodil ausgesehen«, erwiderte Steven stirnrunzelnd.
    »Um diese achthundertsechsundachtzig menschlichen Frauen übernehmen zu können«, erklärte Kroog, »mußte ich mich den biologischen Gesetzen der Erde anpassen. Seither kann ich mich nur noch in Menschen und Tiere verwandeln, die zumindest ursprünglich von der Erde stammen.«
    Plötzlich kam Farbe in sein Gesicht, seine Augen leuchteten, er atmete schneller. »Steven, wenn du wissen möchtest, was unverfälschtes aufregendes Leben ist, dann versuch einmal das emotionelle Auf und Ab und die absolute Wildheit eines Raubtiers.«
    Steven zuckte die Schultern. »Das überlasse ich dir, wenn es dir soviel Spaß macht. Vielleicht wirst du danach wieder menschlich. Es dürfte für dich wohl die gleiche Wirkung haben, wie für andere Sex vor dem Frühstück. Man kann hinterher eine Weile ohne auskommen.«
    »Bedauerlicherweise«, sagte Kroog plötzlich mit grimmiger Miene, »hat die absorbierte Grausamkeit und Wildheit der primitiveren Raubtiere ihre Nachwirkung. Als Mensch habe ich mich oft über andere

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