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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Mulis nervös, wenn er ständig an den Zügeln zog und zerrte, etwas, das ihm auf dem an einer Seite steil abfallenden Pfad nicht sonderlich behagte.
    “Schon gut, schon gut”, winkte Gabriel noch immer lachend ab und versuchte ihre Hände zu fassen, ohne die Zügel loszulassen. “Ich gebe dir einen schönen Namen.”
    “Nein”, schmollte Hope. Wütend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und wandte sich ab. “Wenn du es sowieso nicht ernst meinst, dann will ich überhaupt nicht, dass du mir einen Namen gibst.”
    Lächelnd blickte Gabriel auf ihre abweisende Schulter. Sie hatte am Morgen ihr Haar zu einem Zopf geflochten, der wie ein dickes, beinahe platinglänzendes Seil ihren Rücken hinab hing. Das Bändchen, welches die Enden zusammengehalten hatte, hatte sich gelöst, und die schimmernde Flut ergoss sich wie ein Wasserfall aus geschmolzenem Mondlicht über ihren stocksteifen Rücken.
    Gabriel strich ihr das Haar zur Seite und wünschte, er könnte das sanfte Gleiten der kühlen Seide trotz seines Handschuhs auf seiner Haut spüren. Aber er bemerkte, wie Hope unter seiner Berührung leicht erbebte.
    “‘Gebadet im Mondschein’”, sagte er leise, seine Stimme rau, und Hope spannte überrascht die Schultern.
    “Was?”
    “‘Gebadet im Mondschein’”, wiederholte Gabriel und strich über ihren Nacken. Hope drehte sich zu ihm um. “Dein Haar ist wie Mondlicht und als ich dich dort im Wald beim Bad in der Quelle erblickte – es war das Schönste, das ich je gesehen habe.”
    “Wirklich?”
    Gabriel neigte seinen Kopf, und Hope hob ihm ihr Gesicht entgegen. Ihre Lippen trafen sich…
    Der Wagen rumpelte durch ein Schlagloch und riss sie auseinander. Wehmütig lächelnd griff Gabriel die Zügel fester und konzentrierte sich wieder auf den holprige Felspfad, der vor ihnen lag.
     
    “Glaubst du, dass sie uns überhaupt noch folgen?”, fragte Hope und half Gabriel die Vorräte abzuladen und in die Hütte zu bringen. Fieberhaft beluden sie dann ihre Packtaschen für den Fall einer Flucht in die Berge.
    “Kein Zweifel. Einer wie Cummings gibt nicht auf. Er will dich.” Er presste einen kurzen, harten Kuss auf ihre überraschten Lippen und grinste. “Und ich kann es ihm nicht einmal verdenken.”
    Ein Schuss peitschte jaulend durch die offene Tür, und mit einem unterdrückten Fluch warf sich Gabriel über Hope, um sie mit seinem Körper zu schützen. Gemeinsam rollte er sie aus dem Schussfeld.
    Verdammt!
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Verfolger ihnen so dicht auf den Fersen waren oder dass sie sich so leise anschleichen konnten. Anscheinend war es “Weißer Adler” nicht gelungen, sie aufzuhalten. Wieder bellte ein Schuss auf, und die Kugel blieb mit einem dumpfen Geräusch im Holz über ihren Köpfen stecken.
    Draußen brandete Stimmengewirr auf, dann rief eine laute Stimme:
    “Hier spricht Sheriff Chester Danefield aus Silver Springs. Wir sind in der Überzahl. Kommen Sie mit erhobenen Händen raus!”
    Gabriel sah Hopes schreckgeweitete Augen in ihrem bleichen Gesicht und rollte sich ein wenig zur Seite, um sie nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken. Er hielt seinen Revolver in der Hand, und Hope fragte sich, wann er ihn gezogen hatte.
    “Welche Garantien haben wir, dass uns niemand abknallt, wenn wir rauskommen?”, brüllte Gabriel zurück. Hope zuckte zusammen.
    “Sie haben mein Wort!”
    Gabriel lachte bitter auf, ehe er zurück rief: “Nichts für ungut, Sheriff, aber solange jemand wie Nigel Cummings mit von der Partie ist, reicht mir das nicht.”
    Wieder brandete Stimmengemurmel auf, dann peitschen zwei Schüsse in schneller Folge durch die Hütte.
    “Hören Sie endlich auf, Sie verdammter Idiot!”, hörte Gabriel die Stimme des Sheriffs. Dann: “Sie haben mein Wort, dass niemand auf Sie feuern wird, auch nicht Cummings.”
    Wieder zuckte Gabriels Blick zu Hope, und er sah ihr leises Kopfschütteln. Sie vertraute Cummings auch nicht.
    “Weshalb sind Sie überhaupt hier?”, rief Gabriel, um Zeit zu gewinnen. Mit dem Fuß angelte er nach der Tür, um sie ins Schloss zu treten. “Wessen werden wir beschuldigt?”
    “Sie haben einer Leibeigenen, die ihre Schulden noch nicht bezahlt hat, zur Flucht verholfen.” Gabriel hörte Hopes ersticktes Keuchen.
    “Sie ist keine Leibeigene! Cummings hatte kein Recht, ihr das anzutun. Wir haben die Quittungen hier, die beweisen, dass ihr Großvater seine Rechnungen immer bezahlt hat.”
    Schweigen.
    Gabriel hörte, wie

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