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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Pferdehufen stampften, dann Stimmen, schließlich Schritte, die sich näherten. “Nicht schießen!”, vernahmen sie die Stimme des Sheriffs. “Ich komme zu Ihnen.”
    “Keinen Schritt weiter”, drohte er und hob den Revolver, als ein Schatten auf den Boden der Hütte fiel. Falls es nicht der Sheriff war, konnte er ihn im Schutze der Tür nicht sehen, sodass Gabriel als erster freies Schussfeld hatte.
    Vor der Schwelle verharrten die Schritte.
    “Ich bin’s, Sheriff Danefield. Darf ich die Belege sehen, von denen Sie gesprochen haben?”
    “Sind Sie unbewaffnet?”
    Der Revolver des Sheriffs fiel polternd auf den Boden der Hütte und rutsche bis kurz vor den Kamin. Es konnte ein Trick sein. Er konnte mehr als ein Schießeisen bei sich tragen, aber Gabriel war gewillt, das Risiko einzugehen. Der Sheriff hatte auf ihn beim Pokern einen ehrlichen Eindruck gemacht. Offensichtlich hatte Cummings ihn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gelotst. Hopes Finger schlossen sich fester um seinen Oberarm, aber Gabriel konzentrierte sich auf den Gegner.
    “In Ordnung, Sheriff, kommen Sie rein. Aber schön langsam, und die Hände so, dass ich sie sehen kann.”
    Ruhig und gelassen betrat Danefield mit erhobenen Händen den Raum. Er blieb mit Blick auf die hintere Wand gerichtet stehen, sodass Gabriel sich nicht bedroht fühlte.
    “Ich bin unbewaffnet”, sagte er noch einmal. “Darf ich die Hände jetzt runter nehmen?” Langsam ließ er sie sinken.
    “Nein.” Danefields Arme ruckten wieder hoch. “Erst wenn ich es sage. Wo hast du die Belege?”, fragte Gabriel leise in Hopes Richtung. Seine Augen zogen sich bedrohlich zusammen, als Hope sie aus der Brusttasche ihres Hemdes zog und ihm bewusst wurde, dass sie sie die ganze Zeit über bei sich gehabt haben musste.
    “Du hattest mein Wort”, erinnerte sie ihn. Sie hatte also nicht vorgehabt, eine Dummheit zu begehen. Gabriel nickte.
    “Hope wird Ihnen die Belege jetzt reichen, Sheriff. Drehen Sie sich nicht zu ihr um. Eine falsche Bewegung, und ich sehe mich gezwungen zu schießen. Und das würde ich nur sehr ungern tun.”
    “Ich sähe es auch nur äußerst ungern, wenn Sie auf mich schießen würden, Fremder”, erwiderte der Sheriff. Wie befohlen blieb er ruhig stehen, streckte Hope nur die Hand entgegen, als sie ihm die Quittungen reichte, ohne in Gabriels Schusslinie zu geraten. Er war ein wenig überrascht gewesen, als ihr Revolver schwingender Beschützer ihren Namen nannte.
    Hope.
    Und er hatte immer gedacht, ihr Name sei Hopp, sich aber zugegeben schon ein wenig darüber gewundert.
    Danefield blätterte die vergilbten Blätter rasch durch, dann sah er auf. Vorsichtig wandte er den Kopf.
    “Sieht so aus, als wäre Ihr Großvater Cummings nie etwas schuldig geblieben, Miss.”
    Tränen glitzerten in Hopes Augen, als sie ihn ansah. “Mein Großvater hat seine Schulden immer sofort bezahlt. Das habe ich damals auch jedem gesagt, aber niemand hat mir geglaubt.”
    “Wollen Sie gegen Cummings Anzeige erstatten, wegen Freiheitsberaubung?”
    Hope atmete tief durch. “Nein”, sagte sie dann. “Ich möchte nur, dass das endlich aufhört. Ich möchte endlich meine Freiheit wiederhaben. Mein Leben.” Sie sah den Sheriff an. “Ich möchte endlich keine Angst mehr vor Nigel Cummings haben müssen.”
    Danefield nickte. “Er wirft Ihnen auch vor, fünfhundert Dollar gestohlen zu haben.”
    “Das ist gelogen”, protestierte Hope. “So wie auch die Schulden meines Großvaters erfunden waren. Ich habe kein Geld gestohlen.” Danefield nickte bedächtig.
    “Ich glaube Ihnen”, sagte er, dann wandte er sich um.
    “Die Belege sind in Ordnung!”, rief er. “Sie sagen die Wahrheit. Granger hatte nie Schulden...”
    Ein Schuss krachte, und Sheriff Danefield wurde nach hinten geschleudert. Schwer prallte er auf dem Boden auf und blieb liegen. Weitere Schüsse bellten auf, und Gabriel kickte fluchend die Tür ins schloss.
    “Bleib unten”, zischte er Hope zu, dann robbte er zur Tür und warf den Riegel vor. Überrascht sah er Hope an, als seine Winchester über den Boden auf ihn zuschlidderte. Er nahm die Waffe auf und durchstieß die geölte Lederhaut vor dem Fenster, ehe er wieder in Deckung ging. Gottlob waren die Wände zu dick, als dass Schüsse sie durchdringen konnten. Die Kugeln durchschlugen jedoch die Häute vor den Fenstern und hagelten in die Rückwand des Raumes.
    “Wie geht es ihm?”, fragte er Hope, ohne sich umzusehen.
    “Ich fürchte

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