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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Sheriff erschossen habt?”
    Wieder erschien der leere Ausdruck auf Murchards Gesicht. “Ja also”, stammelte er dann, “also weil… ja also… Na, Hopp wird ihn wohl irgendwie gehasst haben, den Sheriff. Oder etwa nich?” Hilfe suchend sah er Cummings an.
    In Gedanken seufzte Cummings und verdrehte die Augen.
    “Nein”, wiederholte er dann, “nicht weil sie ihn gehasst hat, sondern weil er sie verhaften und zu mir zurückbringen wollte. Hopp hat gewusst, dass der Sheriff das Recht dazu hat. Und ihr Freund hat den Sheriff erschossen, weil er ein Krimineller ist.”
    Murchard grinste erleichtert. “Ach, so war das, ja, is o.k., Nigel, jetzt hab ich’s kapiert.”
    Na, das wage ich arg bezweifeln, dachte Cummings und goss Murchard noch einen Becher Whiskey ein, den dieser diesmal sogar ohne abzusetzen hinunter stürzte.
    Wirklich sehr schade um das edle Zeug , dachte Nigel Cummings, während er beobachtete, wie ein dünnes Rinnsal Alkohol Roland Murchard aus dem Mundwinkel und übers Kinn rann. Wirklich sehr, sehr schade. Ein wahrer Jammer, diese Verschwendung.
     
    “War es ein Unfall?”, fragte der Marshall und sah zu, wie seine Männer den leblosen Körper in den Mittelgang des Stalls zogen.
    “Schwer zu sagen, Marshall”, erwiderte Howard Hodges und drehte den Toten auf den Rücken. Er verzog das Gesicht, als der Geruch nach Alkohol ihm unangenehm in die Nase stieg.
    “Roland Murchard. Ein Trunkenbold wie er im Buche steht. Es geschah häufiger, dass er den Weg nach Hause nicht fand und statt dessen im Stall schlief. Offensichtlich hat er sich aber diesmal die falsche Box ausgesucht.”
    Noch immer drang das schrille, wütende Wiehern des Hengstes, den man aus der Box nach draußen gezerrt hatte, zu den Männern herein. Krachen und Splittern, sowie unterdrücktes Fluchen ließen außerdem vermuten, dass seine Hufe vor dem Gatter des Paddocks ebenso wenig halt machten, wie vor den Männern, die ihn hielten. Das Tier schien außer sich und tobte wie wild. Murchard hatte jedenfalls keine Chance gehabt. Zu betrunken, um den Ernst der Lage, in der er sich befand, zu begreifen, war er viel zu langsam gewesen, um die Flucht zu ergreifen. Die Hufe des riesigen Hengstes hatten den Körper des wehrlosen Betrunkenen förmlich zermalmt.
    “Also ich denke schon, dass es ein Unfall war. Spricht jedenfalls alles dafür.” Er sah auf, als das Tor zum Mietstall aufgeschoben wurde und eine bleiche Gestalt eintrat.
    Ferdinand Blanchett hatte sich nur hastig seinen Gehrock über sein Nachthemd gestreift, ehe er losgestürmt war, nachdem ihn einer der Männer des Marshalls geweckt hatte.
    “Was geht hier vor?”, wollte er wissen und riss sich seine Schlafmütze vom Kopf, die er in der Eile ganz vergessen hatte.
    “Nichts, weswegen Sie sich so aufregen müssten, Herr Anwalt. Sieht so aus, als hätte ein Pferd einen Betrunkenen zu Tode getrampelt. Ein Unfall.”
    “Wer ist das Opfer?”
    “Roland Murchard.”
    “Roland…”. Blanchett verstummte und trat näher. Kurzsichtig blinzelte er, ehe er seine Brille aus der Tasche seines Gehrocks zog und auf seine Nase setzte. “In der Tat”, sagte er dann und sah den Marshall an. “Aber ich glaube nicht an einen Unfall.”
    Marshall Markson seufzte. “Und wieso nicht?”
    “Weil ich gerade heute mit Roland Murchard gesprochen habe. Er war dabei, als meine Mandanten angeblich den Sheriff und seine Männer ermordeten, und seine Aussage war alles andere als schlüssig. Ich bin mir sicher, dass Murchard mir etwas verschwiegen hat. Es ist doch schon mehr als merkwürdig, dass es jetzt keine Gelegenheit mehr geben wird, ihn erneut zu befragen oder ihn gar zur Verhandlung vorzuladen.”
    “Nun, vorladen können Sie ihn, aber ich bezweifele, dass er aussagen wird”, warf Hodges ein und erhob sich. “Es gibt jedenfalls keine Anzeichen dafür, dass es kein Unfall war. Und falls Sie darauf hinauswollen, dass ihn jemand betrunken gemacht hat, ihn anschließend niederschlug und ihn dann in die Box gelegt hat – es wäre möglich, aber es gibt keine Beweise.”
    Blanchett presste die Lippen aufeinander. Keine Beweise. Er musste an Hopes Worte denken, dass Leute, die sich gegen Cummings stellten, von unerklärlichen Unfälle dahingerafft wurden. Er nickte bedächtig. Dann wandte er sich um und verließ den Stall.

KAPITEL SECHSUNDVIERZIG
    “Den Vorsitz hat der ehrenwerte Richter John Faulkner”, rief der Gerichtsdiener, und alle Augen richten sich auf die Tür im hinteren

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