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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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den Monaten der Quell ihrer Fantasien gewesen war, der unbekannte Mann, der in ihren Tagträumen zu ihr zurückkehrte – und der sich jetzt, wo er wirklich bei ihr war, ganz offensichtlich nicht einmal mehr an sie erinnerte.
    “Also, Hope, wo wollten Sie hin?”, fragte ihr Retter.
    “Cummings’ Mercantile”, murmelte Hope. Es war egal, wie oft sie an ihn gedacht hatte, und es war egal, was er ihr in ihren Träumen bedeutet hatte. Alles, was sie sich mit ihm ausgemalt hatte, war sowieso nicht real gewesen. Selbst wenn es diesen Mann tatsächlich gab, so war der, nach dem sie sich in ihren Träumen gesehnt hatte, nur ein Ausbund ihrer eigenen Fantasie gewesen.
    “Cummings?” Er klang überrascht. “Was haben Sie denn mit diesem Halsabschneider zu schaffen?”
    “Nun, wenn Sie es unbedingt wissen wollen, auch wenn es Sie absolut nichts angeht, Sir: Ich arbeite für Nigel Cummings.” War es möglich, dass seine herablassende Art ihren Stolz verletzt hatte? Sie hasste Nigel Cummings mit jeder Faser ihres Herzens, und es konnte ihr egal sein, was dieser Mann von Cummings hielt, und dennoch – der Gedanke, er könnte erfahren, dass sie Cummings’ Leibeigene war, seine Sklavin, war ihr peinlich. Auch wenn er es nicht ahnte, so war er doch der Mann ihrer Träume. Sie könnte es nicht ertragen, sollte er sie verachten oder – was noch schlimmer war – bemitleiden.
    Gabriel McKinlay sah auf das zierliche Mädchen herab, das er in den Armen hielt. Sie wog kaum mehr als eine Feder. Wie konnten ihre Eltern es nur zulassen, dass sie für jemanden wie Cummings arbeitete? Wie alt mochte sie sein? Es war schlecht zu schätzen, denn sie wirkte unterernährt und schien es zudem mit der Reinlichkeit nicht allzu genau zu nehmen. Ihr Alter konnte irgendwo zwischen dreizehn und zwanzig liegen. Nun ja, dachte Gabriel schmunzelnd, wohl näher an dreizehn denn an zwanzig, wenn er ihre schlanke Gestalt, bar jeder weiblichen Rundungen so betrachtete.
    Gabriel war noch nicht oft in Silver Springs gewesen, genau genommen schon seit fast einer Ewigkeit nicht mehr, aber er erinnerte sich noch gut an Cummings und seine Geschäftspraktiken. Cummings war in allem so unehrlich wie beim Glücksspiel, wo er schamlos betrog, ohne jedoch bislang erwischt worden zu sein. Zwar war er einige Male beschuldigt worden, aber seine Gegner hatten nicht lange genug gelebt, um diesen Anschuldigungen Beweise folgen zu lassen. Und so fand sich immer irgendein argloser Idiot, den er bis aufs Hemd ausnehmen konnte. Vor Jahren waren Cummings’ Gemischtwarenladen, und andere, deren Geschäftspraktiken nicht weniger dubios waren, die einzigen in Silver Springs gewesen. Inzwischen gab es noch einige weitere Läden, zum Beispiel den der Lindsays, deren Preise fairer waren. Allerdings waren die Lindsays und die anderen ehrenwerteren Geschäftsleute, soweit er wusste, nicht bereit, hoffnungsvollen Schürfern endlos Kredit zu gewähren, allein auf die Aussicht hin, dass diese irgendwann fündig würden. Somit ebneten sie Cummings und seinesgleichen den Weg.
    “Wie lange arbeiten Sie schon für ihn?”, fragte Gabriel weiter. Täuschte er sich, oder funkelte die Kleine ihn wütend an?
    “Das geht Sie nichts an. Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich jetzt herunterließen. Ich kann nämlich sehr wohl alleine laufen.”
    “Vielleicht.”
    “Vielleicht? Was soll das heißen, vielleicht?”, brauste Hope auf. Was erlaubte er sich?
    Gabriel schmunzelte, aber enthielt sich einer Antwort.
    “Mister, ich sage es Ihnen jetzt zum letzten Mal: Lassen Sie mich runter, sonst…”
    Gabriels Grinsen wurde breiter angesichts ihrer sinnlosen Drohung. Selbst unverletzt wäre sie keine Gegnerin für ihn, was also wollte sie in ihrem gegenwärtigen Zustand gegen ihn unternehmen?
    “Sonst was?”, wollte er dennoch wissen – und schrie gepeinigt auf, als sich Hopes Finger um seine Ohren schlossen und heftig daran rissen. Vor Schreck und Schmerz hätte er sie tatsächlich um ein Haar fallen gelassen, zumal sie sich auch im gleichen Moment zur Seite warf.
    “Verdammt!”, brüllte Gabriel. Seine Hände schlossen sich fester um die strampelnde Gestalt, die sich in seinen Armen wand wie ein Aal.
    “Lassen – Sie – mich – los!”, keuchte Hope und versuchte, sich aus seinem Griff zu wenden. Nicht auszudenken, was Cummings denken würde, wenn dieser Fremde sie durch die Vordertür in seinen Laden trug.
    “Halten Sie still!”, versuchte Gabriel gleichzeitig, sie

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