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Manolia-Zyklus 01 - Das Lied von Malonia

Manolia-Zyklus 01 - Das Lied von Malonia

Titel: Manolia-Zyklus 01 - Das Lied von Malonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Banner
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Abschnitt verblüffte mich. Der Butler zündete das Feuer an und machte sich bereit, dem alten Mann eine Geschichte zu erzählen. Es war dasselbe, was ich letzte Nacht geträumt hatte. Ich zögerte und überle g te, ob ich es Stirling sagen sollte. Aber ich tat es nicht. Ich wollte ihm nicht erneut Angst einjagen, nachdem er sich endlich ein bisschen beruhigt hatte.
    »Der Butler muss Aldebaran sein«, warf er ein. »W e gen dem, was er über den Geheimdienst gesagt hat. Hör nicht auf, Leo. Vielleicht finden wir es heraus.«
    Es folgten weitere leere Seiten, dann begann die Schrift erneut. Ich las weiter …
     
    »Ich könnte Ihnen tausend Dinge über mein Leben erzä h len«, begann der Butler. »Während der ersten Jahre ve r lief es allerdings recht gewöhnlich. Meine Eltern waren Bauern auf der Heiligen Insel, gegenüber der Westküste Malonias. Ich bin mit der Arbeit auf den Feldern aufg e wachsen. Wir waren zu dritt – ich, der Älteste, meine Schwester Margaret, die fünf Jahre jünger ist als ich, und unser kleiner Bruder Harald. Tagsüber war ich draußen auf den Feldern; abends saßen Margaret und ich mit dem Baby vor dem Feuer und sangen ihm vor oder erzählten ihm Geschichten. Ich war einfach nur ein Junge, der Sohn eines Bauern, aber eine Sache unterschied mich von den anderen – ich wurde mit einer Gabe geboren.«
    »Mit was?«, fragte Raymond. »Und wo liegt Mal o nia?«
    »Hören Sie einfach zu«, forderte Field. »Wir haben keine Zeit für Diskussionen.«
    Erschrocken über den Ton des Butlers verstummte der Hausherr.
    »Ich wurde vom großen Sheratan entdeckt, als ich dreizehn Jahre alt war«, fuhr Field fort. »Und von diesem Zei t punkt an war mein Leben nie wieder gewöhnlich. Sheratan nahm mich als Lehrling auf. Mittels körperl i cher Qualen und Strapazen wurde ich ein widerstandsf ä higer Mann. Am Ende meiner Ausbildung hatte ich große F ä higkeiten erlangt. Und dann, ich war noch immer jung, bot man mir eine Stelle beim Geheimdienst an.«
    Es folgte Schweigen.
    »Dies alles ist wahr«, versicherte der Butler schlie ß lich. »Ich habe Ihnen nicht immer die Wahrheit gesagt, Sir, aber alles, was ich Ihnen nun erzähle, ist wahr.«
    »Was sagten Sie, was dieser Mann tat?«, wollte Ra y mond wissen. »Dieser Kerl, der Sie ausgebildet hat? Und was meinen Sie mit › Gabe ‹ ?«
    Der Butler verschränkte die Arme. »Sheratan war e i ner der Erleuchteten – so nennen wir sie in meinem Land. Und mit › Gabe ‹ meine ich die Fähigkeit, übe r menschliche Leistungen zu vollbringen. Durch Willen s kraft und geistige Stärke. Wir nennen es auch Magie, obwohl damit in meinem Land nicht dasselbe gemeint ist wie in Ihrem. Wir nennen es Magie in Ermangelung e i nes besseren Ausdrucks.«
    Raymond starrte den Butler an, dann begann er zu l a chen. »Wollen Sie mich hochnehmen? Sie lassen mich schwören, dass ich niemandem davon erzähle, und spi n nen dann derart lächerliches Seemannsgarn? Ich muss zugeben, für eine Minute wäre ich beinahe darauf reing e fallen.«
    »Sir, was ich Ihnen erzähle, ist die Wahrheit.«
    Raymond lachte weiter. »Aber, Field …«
    »Wir haben hierfür nicht die Zeit«, unterbrach ihn der Butler. »Ich sage Ihnen die Wahrheit. Wir haben nicht die Zeit, darüber zu diskutieren.«
    »Dann erklären Sie mir, was Sie meinen!« Raymond fühlte sich plötzlich unbehaglich. »Erläutern Sie mir, was Magie in Ihrem Land bedeutet. Sie wollen sagen, dass Sie gelernt haben z u z aubern, zu verhexen und dergle i chen? Ich kann das nicht glauben. Das ist doch ein Mä r chen, Field.«
    »Die Erleuchteten zaubern nicht«, sagte der Butler. »Sie benutzen auch keine Beschwörungsformeln, so n dern nur ihre Willenskraft. Man kann alles vollbringen, wenn man über die nötige geistige Stärke verfügt.«
    »In all den Geschichten zaubern die Magier immer.«
    »Nennen Sie sie Magier, wenn Sie wollen«, sagte A l debaran . »Diejenigen, die solche Kräfte besitzen, vol l bringen Dinge, die wie Magie erscheinen. Unmögliche, übe r menschliche Taten. Aber jeder Mensch verfügt über Wi l lenskraft.«
    »Also kann jeder Magie ausüben? Wollen Sie das d a mit sagen?«
    »Nicht jeder. Es ist eine ganz bestimmte Geistesha l tung erforderlich. Das ist schwer zu erklären.«
    »Versuchen Sie es. Wenn Sie mir diese Geschichte schon erzählen, Field, muss ich sie auch verstehen kö n nen.«
    »Nun gut. Angenommen jemand besitzt Willenskraft, musikalisches Talent und eine gute Ausbildung. Diese Pe

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