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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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ihn zu begrüßen, sank aber wieder auf ihren Stuhl zurück, als sie sah, daß sie in dem halbdunkeln Zimmer unbemerkt blieb und daß auch niemand an sie dachte. Der Vater schüttelte William freundschaftlich die Hand und begann alsbald in lebhaftem Ton: «Ha! Willkommen daheim, Junge! Bin froh, daß du wieder da bist. Hast du schon gehört? Die ‹Thrush› ist heute früh ausgelaufen. Scharf ist die Parole. Verdammt noch einmal, du kommst gerade zurecht. Der Doktor war schon hier und hat nach dir gefragt. Er hat eines von den Booten und will um sechs wieder hinaus, da fährst du wohl am besten mit. Ich war bei Turner wegen deiner Back, das macht sich alles nach und nach. Es würde mich nicht wundern, wenn ihr morgen schon euere Order bekämt, aber bei diesem Wind könnt ihr nicht los, wenn ihr westlichen Kurs habt – und Kapitän Walsh meint, ihr werdet sicher westwärts segeln, zusammen mit der ‹Elephant›. Potzteufel, ich wünschte es! Aber der alte Scholey hat eben gesagt, er glaubt, man würde euch erst einmal nach Holland hinüberschicken. Schön, schön, wir sind für alles gerüstet! Aber verdammt noch einmal, du hast etwas versäumt, daß du heute früh nicht gesehen hast, wie die ‹Thrush› ausgelaufen ist – ich hätte mich für tausend Pfund nicht von der Stelle gerührt. Der alte Scholey hat rasch hereingeschaut, wir waren gerade beim Frühstück, um zu melden, daß sie Anker aufholt und ausfährt. Ich auf und mit zwei Sprüngen auf die Plattform. Das war dir ein Anblick! Eine Schönheit von einem Schiff! Und jetzt liegt sie draußen vor Spithead, und kein Mann in ganz England, der sie nicht für einen Achtundzwanziger halten würde. Ich bin nachmittags zwei Stunden auf der Plattform gestanden, um sie zu betrachten. Sie liegt in der Nähe der ‹Endymion›, zwischen der ‹Endymion› und der ‹Cleopatra›, just östlich vom Hulk.»
«Ha!» rief William. «Genau dorthin hätte ich sie auch gelegt. Es ist der beste Ankergrund von ganz Spithead. Aber hier ist meine Schwester, Vater, hier ist Fanny …» Er wandte sich zu ihr und führte sie nach vorn. «Es ist hier so dunkel, daß man sie gar nicht sieht.»
Mr. Price begrüßte seine Tochter mit der Bemerkung, daß er sie ganz vergessen hätte. Und nachdem er sie herzlich umarmt und festgestellt hatte, daß sie ja ein erwachsenes Frauenzimmer wäre und wohl bald einen Mann brauchen würde, schien er sehr geneigt, sie aufs neue zu vergessen.
Fanny zog sich verstört wieder auf ihren Stuhl zurück. Ihr Vater roch nach Schnaps, und seine Ausdrucksweise schockierte sie. Er redete ausschließlich mit seinem Sohn und ausschließlich von der «Thrush», obwohl William, so brennend ihn das Thema selber interessierte, mehr als einmal versuchte, seinen Vater an Fanny zu erinnern, die so lange fortgewesen war und eine weite Reise hinter sich hatte.
Nach einer Weile erschien eine Kerze. Doch da der Tee noch immer nicht kam und laut Betseys Lagebericht aus der Küche wenig Hoffnung bestand, daß er in absehbarer Zeit kommen würde, beschloß William, sich jetzt umzukleiden und alles fertig zu packen, damit er nachher gemütlich seinen Tee trinken könnte.
Gerade als er das Zimmer verließ, stürzten zwei rotbackige, abgerissene und schmutzige Buben von acht und neun Jahren aufgeregt herein, um ihre neue Schwester zu besichtigen und zu berichten, daß die «Thrush» heute morgen ausgelaufen war: Tom und Charles, soeben der Enge des Schulzimmers entronnen. Charles war nach Fannys Abreise geboren, doch Tom hatte sie oft gewartet, und sie fühlte sich ganz beglückt, ihn wiederzusehen. Jeder erhielt einen zärtlichen Kuß, aber Tom wollte sie nicht von ihrer Seite lassen, um in seinem Gesicht nach den Zügen des Babys zu forschen, das sie so innig geliebt, und ihm zu erzählen, wie er als kleines Kind stets nach ihr verlangt hatte. Doch Tom stand der Sinn nicht nach solchen Dingen. Er kam nicht heim, um stillzuhalten und sich etwas erzählen zu lassen, sondern um herumzutollen und Lärm zu machen. Beide Jungen entschlüpften ihr bald und knallten die Tür hinter sich zu, daß ihre Schläfen schmerzten.
Sie hatte nun alle gesehen, die zu Hause wohnten. Zwischen ihr und Susan gab es noch zwei Brüder, von denen der eine Schreiber in einem Londoner Amt war und der andere Seekadett auf einem Ostindienfahrer. Obwohl sie alle Familienmitglieder gesehen, hatte sie noch nicht allen Lärm gehört, den sie zu vollbringen vermochten. Die nächste Viertelstunde brachte ihr

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