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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Mädchen schon zum Weitergehen bereit, bevor noch die Herren vor der Tür begonnen hatten, das neueste Flottenreglement durchzuhecheln oder sich auf die Zahl der Dreidecker zu einigen, die gegenwärtig in Bereitschaft lagen.
    Sie schlugen also den Weg zur Werft ein, und wäre es nach Mr. Price gegangen, hätte der Spaziergang in Mr. Crawfords Augen nicht ganz seinen Zweck erfüllt; Mr. Price fand es natürlich, daß er mit Crawford im Eiltempo vorausmarschierte, während die beiden Mädchen hinterdrein laufen und mit ihnen Schritt halten durften, so gut oder so schlecht es eben ging. Es gelang Mr. Crawford, diese Marschordnung stellenweise etwas zu verbessern, wenn auch längst nicht in dem von ihm gewünschten Maß. Doch er weigerte sich standhaft, die Mädchen im Stich zu lassen, und bei jeder Straßenkreuzung oder jedem Gedränge, wenn Mr. Price nur nach hinten rief: «Kommt, Mädels – vorwärts, Fan – vorwärts, Sue – Achtung, aufgepaßt!», nahm er sich ihrer mit besonderer Aufmerksamkeit an.
    Als sie dann auf der Werft waren, begannen sich glücklichere Aussichten auf ein Gespräch mit Fanny abzuzeichnen, da sich ihnen alsbald ein Kollege und Bummelbruder von Mr. Price anschloß, der ebenfalls gekommen war, um seinen täglichen Kontrollgang zu machen, und sich als weit würdigerer Gefährte erweisen mußte als Crawford selber. Nach einer Weile schienen es die beiden Offiziere auch ganz zufrieden, miteinander weiterzuschlendern und Fragen von nie versagendem Interesse zu diskutieren, während die jungen Leute sich auf irgendeinem Holzstoß niederließen oder an Bord eines auf Stapel liegenden Schiffs, das sie alle besichtigen mußten, ein Sitzplätzchen fanden. Fanny war glücklicherweise sehr der Ruhe bedürftig. Sie war so müde und so gern bereit, sich hinzusetzen, wie Crawford es nur wünschen konnte – nur wünschte er gleichzeitig ihre Schwester weg. Ein aufgewecktes Mädel in Susans Alter war (ganz im Gegensatz zu Lady Bertram) als Dritte so störend wie nur möglich – nichts als Augen und Ohren; es war ausgeschlossen, das Gespräch in ihrer Gegenwart auf den springenden Punkt zu bringen. Er mußte sich damit begnügen, bloß allgemein liebenswürdig zu sein, und Susan ihren Anteil an der Unterhaltung gönnen, während er sich hin und wieder einen Blick oder eine Anspielung gestattete, die für Fannys besseres Verständnis bestimmt war. Er erzählte hauptsächlich von Norfolk; dort hatte er jetzt einige Zeit verbracht, und im Licht seiner gegenwärtigen Pläne gewann alles dort größere Bedeutung. Ein Mann wie Crawford konnte an keinem Ort, in keiner Gesellschaft weilen, ohne nachher etwas Amüsantes zu berichten; seine Reisen, seine Bekannten lieferten gleichfalls brauchbaren Stoff, und Susan hatte sich noch nie so gut unterhalten. Fanny bekam einiges mehr zu hören als die Schilderung netter Gesellschaften, an denen er nebenbei teilgenommen. Um ihren Beifall zu erlangen, setzte Mr. Crawford ihr den besonderen Anlaß auseinander, der ihn zu dieser ungewöhnlichen Jahreszeit nach Norfolk geführt hatte. Es handelte sich wirklich um eine ernste Sache, die Erneuerung einer Pacht, von der die Wohlfahrt einer kinderreichen und (wie er glaubte) arbeitsamen Familie abhing. Er hatte seinen Verwalter heimlicher Machenschaften verdächtigt – der Mann hatte anscheinend ihn, Crawford, hinterrücks gegen die braven Leute einnehmen wollen – und so war er rasch entschlossen hingefahren, um sich persönlich mit allen Einzelheiten des Falls vertraut zu machen. Seine Anwesenheit hatte sich noch nutzbringender ausgewirkt, als er selbst erwartet, er hatte mehr Gutes gestiftet, als sein ursprünglicher Plan verhieß, und nun durfte er sich dazu beglückwünschen und sich sagen, daß die Erfüllung einer Pflicht es ihm ermöglicht hatte, die angenehmsten Erinnerungen mit heimzubringen. Er hatte sich mit einigen Pächtern bekannt gemacht, die er noch nie persönlich gesprochen, er hatte Hütten kennengelernt, von deren Existenz auf seinem eigenen Grund und Boden er bisher nichts gewußt hatte. – Dies alles war auf Fanny gezielt und gut gezielt. Es gefiel ihr ungemein, ihn mit solcher Billigkeit sprechen zu hören. Hier hatte er gehandelt, wie es sich ziemte. Er hatte sich als Freund der Armen und Bedrückten erwiesen! Nichts konnte ihr löblicher erscheinen, und sie war gerade im Begriff, ihm einen beifälligen Blick zu schenken, als er sie durch eine etwas zu deutliche Anspielung wieder verschreckte: er hoffe,

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