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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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– all das vereinte sich für Fanny zu einer solchen Zauberwelt, daß sie allmählich kaum mehr auf die äußeren Umstände achtete, unter denen sie den Anblick genoß. Ja, mehr noch – hätte sein Arm sie nicht gestützt, wäre ihr bald bewußt geworden, wie nötig sie ihn brauchte; nach einer Woche, die sie wie gewöhnlich im Zimmer sitzend verbracht hatte, gebrach es ihr an Kraft für dieses zweistündige Herumschlendern. Fanny begann bereits den Mangel an der gewohnten regelmäßigen Bewegung im Freien zu spüren. Sie fühlte sich weniger frisch und kräftig als zur Zeit ihrer Ankunft, und ohne Mr. Crawfords Arm und das belebende Wetter wäre sie bald völlig erschöpft gewesen.
    Die Schönheit des Tages und der Aussicht empfand er ebenso lebhaft wie sie. Oft blieben sie, vom gleichen Gefühl bewegt, gleichzeitig stehen und verweilten ein paar Minuten an die Brüstung gelehnt, um zu schauen und zu bewundern. Und in Anbetracht der Tatsache, daß er nicht Edmund war, konnte Fanny nicht umhin zuzugeben, daß er genügend Sinn für die Schönheit der Natur besaß und sehr wohl imstande war, seiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Ab und zu verfiel sie in eine sehnsüchtige Träumerei, und manchmal gelang es ihm in einem solchen Moment, unbemerkt in ihren Zügen zu forschen. Das Ergebnis dieser Forschung war, daß ihr Gesicht, so sehr es ihn noch immer bezauberte, nicht so blühend aussah, wie es hätte sein sollen. – Sie behauptete, sie fühle sich sehr wohl, und wollte nichts anderes gelten lassen. Doch alles in allem genommen, war er überzeugt, daß sie hier nicht gut aufgehoben war und daß ihre Gesundheit darunter leiden mußte. Er war voller Ungeduld, sie wieder in Mansfield zu wissen, wo sie sich soviel glücklicher fühlen mußte und er das Glück hätte, sie ständig zu sehen.
    «Sie sind jetzt einen Monat hier, glaube ich?» sagte er. «Nein – nicht ganz einen Monat. Morgen werden es vier Wochen, daß ich von Mansfield fort bin.»
     
    «Sie rechnen höchst genau und ehrlich. Ich würde das einen Monat nennen.»
«Ich bin erst an einem Dienstag abend hier angekommen.» «Und der Besuch soll zwei Monate dauern, nicht wahr?» «Ja. – Mein Onkel hat von zwei Monaten gesprochen. Es wird wohl nicht weniger werden.»
«Und wie werden Sie zurückbefördert? Wer kommt Sie
abholen?»
«Ich weiß nicht. Meine Tante hat noch nichts davon
geschrieben. Vielleicht muß ich auch länger bleiben.
Möglicherweise paßt es nicht gerade, mich genau nach zwei
Monaten abzuholen.»
Mr. Crawford entgegnete nach kurzem Überlegen: «Ich kenne
Mansfield und seine Sitten und Gebräuche und Fehler. Ich sehe
die Gefahr, daß man ihrer weit genug vergißt, um Ihr
Wohlbefinden der eingebildeten Bequemlichkeit jedes anderen
Familienmitglieds hintanzustellen. Es ist sehr gut möglich, daß
man Sie hier eine Woche um die andere sitzen läßt, weil Sir
Thomas es nicht einrichten kann, Sie abzuholen oder die Zofe
Ihrer Tante zu schicken, ohne daß er deswegen etwas an der
geheiligten Einteilung ändern müßte, die er vielleicht für das
nächste Vierteljahr im voraus festgelegt hat. Nein, das geht
nicht. Zwei Monate sind mehr als reichlich, ich finde, sechs
Wochen wären vollauf genug. – Ich denke an die Gesundheit
Ihrer Schwester», wandte er sich an Susan, «der das
eingeschlossene Leben hier ganz gewiß nicht zuträglich ist. Sie
braucht Luft und ständige Bewegung im Freien. Wenn Sie sie so
gut kennten wie ich, würden Sie mir sicher rechtgeben, daß sie
niemals lange frische Luft und die Freiheit des Landlebens
entbehren sollte. – Wenn Sie sich also (wieder zu Fanny gewandt) hier nicht mehr wohlfühlen und sich bezüglich Ihrer Rückkehr nach Mansfield irgendwelche Schwierigkeiten ergeben
– auch schon vor Ablauf der zwei Monate, das darf keine Rolle spielen – wenn Sie sich nur im geringsten weniger frisch und munter fühlen als sonst, dann, bitte, lassen Sie es meine Schwester wissen! Auf die leiseste Andeutung hin wird sie mit mir sofort hierherkommen, und wir werden Sie nach Mansfield zurückbringen. Sie wissen, wie leicht und wie gern wir das tun
würden. Sie wissen, welche Freude Sie uns damit bereiten.» Fanny dankte ihm, suchte aber mit einem Lachen darüber
hinwegzugehen.
«Ich meine es ganz ernst», entgegnete er, «und Sie wissen das
sehr genau. Ich hoffe nur, daß Sie es nicht boshaft verschweigen
werden, wenn Sie sich im geringsten unwohl fühlen. – Nein, das
werden Sie nicht tun, es wird gar nicht in

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