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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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informierte, daß dem nicht so war. Im Laufe der Zeit würde er sich das alles richtig überlegen und erkennen, daß die Agentin ihn benutzt oder doch wenigstens manipuliert hatte. Aber zu diesem Zeitpunkt würde ihre Bemerkung »Die Zeit wird kommen« längst so tief bei ihm eingesickert sein, daß es ihn nicht mehr kümmern würde.
    Echtes Kinderspiel. Deshalb war Cal viel interessanter. Natürlich würde sie den Versuch unternehmen, Cals zu beeindrucken, weil er dann weniger geneigt sein würde, gegen die Interessen der Erde zu arbeiten - die Interessen, wie die Erdbehörden sie sahen. Aber sie erwartete, daß sie scheiterte. Auch das Mädchen würde sich als schwierig herausstellen, weil ihre Waffe des Sex Appeal nutzlos sein würde. Aquilon besaß selbst eine ganze Menge Sex Appeal - und er war natürlich, nicht kultiviert. Eine seltene Gabe! Außerdem hatte Aquilon bereits einen männlichen Agenten, Taner, getötet. Sie würde dasselbe mit einem weiblichen Agenten tun, wenn es die Umstände erforderten.
    Und es gab da ein Geheimnis: Wie hatte sie Taner getötet? Sie konnte den Mann nicht überrascht haben und sie konnte ihn auch nicht verführt haben. Agenten wandten Sex an wie alles andere, was nötig war. Er wurde nicht bei ihnen angewandt.
    Die Mantas mußten beteiligt gewesen sein. Die Fungi waren extrem schnell, und ein Hieb ihrer peitschenartigen Schwänze konnte töten. Aber um zu attackieren mußten sie sich in der Luft befinden und nahe genug herangekommen sein, und die Reflexe eines wachsamen Agenten reichten aus, einen Manta abzuschießen, bevor er zuschlagen konnte. Die Koordination war eine Sache von Sekundenbruchteilen - aber der Agent hatte das bessere Ende für sich.
    Offenbar war Taner unaufmerksam gewesen. Aber das konnte die Ermordung eines Agenten nicht entschuldigen. Wenn die Tatsachen bekannt wären.
    Sie waren jetzt beide auf den Beinen, bereit zum Abmarsch. Vegs Gedanken waren in den erwarteten Bahnen verlaufen. »Sie sind nicht im Lager?«
    »Nein. Ihre Spuren folgen den Ihren und verschwinden dann.«
    »Stimmt das, Hex?« fragte er den Manta. Mißtrauen gegenüber den Agenten war so tiefverwurzelt, daß er sich des unterschwelligen Affronts nicht einmal bewußt wurde. Warum sollte er ihre Worte für bare Münze nehmen?
    Hex knallte einmal mit dem Schwanz. Bestätigung. Tamme fragte sich, ob die Kreaturen menschliche Lügen genauso leicht lesen konnten, wie es die Agenten konnten. Sie würde sich darüber Gedanken machen müssen.
    »Vielleicht hat Circe sie gefunden«, sagte Veg.
    Hex knallte zweimal.
    »Ich meine, Sie sollten sich mal die Spuren ansehen«, sagte Tamme. »Hier geht etwas Seltsames vor sich, und wir könnten in Gefahr sein.« Die Tiefstapelei des Tages!
    »Warten Sie«, sagte Veg. »Die Mantas sind mit Cal durchgekommen, richtig? Sie müssen Bescheid wissen.« Aber noch während er sprach, erkannte er, daß Hex nicht im Bilde war.
    Tamme zuckte die Achseln. »Ich vermute, daß Cal Sie vermißt hatte und die Mantas losschickte, um Sie zu finden. Während sie unterwegs waren, wurde er von irgend etwas überrascht.« Sie nahm seine neue Alarmstimmung wahr und ergänzte schnell ihre Feststellung. »Soviel ich weiß, ist er nicht tot. Er ist lediglich verschwunden. Die Spuren führen in den Sand hinaus und hören auf. Ich habe den Verdacht, daß er durch eine Maschine weggebracht wurde.«
    »Eine Flugmaschine?« Er grübelte darüber nach. »Könnte sein. Ich habe sie nicht gesehen - aber diese Bodenmaschine war hartnäckig genug. Aber wenn.«
    »Ich glaube nicht, daß sie aufgefressen wurden«, sagte Tamme, die wiederum seine spezielle Besorgnis wahrnahm. Er war mit seinen Freunden eng verbunden! »Im Sand findet sich kein Blut, kein Anzeichen eines Kampfes. Die Abdrücke lassen erkennen, daß sie da standen, aber weder rannten noch kämpften.«
    »Vielleicht«, sagte er, halb erleichtert. »Hex - irgendeine Idee?«
    Drei Knalle.
    »Er weiß nichts«, sagte Veg. »Circe muß wohl nach ihnen Ausschau halten. Vielleicht sollten wir einfach zum Lager zurückkehren und warten.«
    Tamme streckte die Hand aus, packte seinen Arm und riß ihn mit einer Kraft zur Seite, die er bei ihr nicht vermutet hätte. Sie lagen hinter einem Felsen auf dem Boden ausgestreckt. Wortlos deutete sie mit der Hand.
    Irgend etwas schwebte in der Luft, gut dreißig Meter entfernt. Ein Netz aus schimmernden Punkten, wie strahlende Staubpartikel im Sonnenlicht. Aber auch wie der Nachthimmel. Es war so,

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