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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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eingelassen, ohne Befriedigung zu erlangen, so daß er jetzt doppelt vorsichtig war. Er wollte mehr als das rein Physische, und in der Hoffnung darauf war er bereit, gegen alle Chancen anzugehen. Unglücklicherweise für ihn standen die Chancen sehr schlecht - vielleicht tausend zu eins ge- gen ihn. In der Wurzel war sie menschlich, konnte sich also theoretisch verlieben. Aber Agenten waren gründlich gegen irrelevante Gefühle konditioniert und besaßen praktisch kein Unterbewußtsein mit all seinen dunklen Strömungen und Leidenschaften.
    Es wäre besser für ihn, diese Realität anzuerkennen und in dem Bewußtsein, daß es keine tiefere Bindung geben würde, dem vorübergehenden Verlangen nach ihr nachzugeben. Das würde seine Anspannung herabsetzen und diese Tour durch die Alternativen einfach machen. Aber sie hatte doch genug Respekt vor ihm bekommen, um es ihn auf seine Weise machen zu lassen. Seine menschliche Unberechenbarkeit und Neugier hatten bereits mehrere vorteilhafte Wege aufgezeigt, so wie etwa die Hexaflexagon-Parallele, und mochten es abermals tun. Sie waren ein gutes Team: disziplinierte Agentin, wandlungsfähiger Normaler.
    Wenn seine Unentschlossenheit zu einer Gefahr für ihre Mission wurde, würde sie etwas dagegen tun müssen. Das konnte bedeuten, ihn direkt zu verführen oder ihn auf einer sicheren Alternativwelt zurückzulassen. Keins von beidem würde ihn befriedigen, und das machte alles so unglücklich.
    Vielleicht würde sie ihn täuschen müssen, indem sie vorgab, ihn zu lieben. Sie konnte das tun, wenn sie es ernsthaft versuchte. Aber sie wollte es nicht. »Vielleicht werde ich zu wählerisch, wie er«, murmelte sie. »Entweder richtig oder gar nicht.«
    Jetzt brauchte sie Ruhe. Sie schlief ein. Sie traten aus dem Wald in einen Wald. Biegsame grüne Pflanzen wuchsen auf einem sanften Hügel aus schwarzer Erde. Als Bäume waren sie klein, als Gemüsestauden jedoch groß. In jedem Fall jedoch eigenartig.
    »Kein Probleme hier«, sagte Veg heiter. »Bloß Gemüse; paßt zu mir.«
    »Schwierigkeiten genug«, murmelte Tamme.
    »Ich weiß. Sie wünschen sich, daß ich Sie aufs Kreuz lege oder vergesse. Oder beides. Und ich nehme an, auf Ihre Weise gibt das auch Sinn. Mein Sinn steht jedoch nicht danach.«
    Gut. Er war sich über die Situation im klaren.
    »Diese Pflanzen sind seltsam.«
    Er ging auf die nächste zu und hockte sich daneben nieder. »Ich habe schon früher seltsame Pflanzen gesehen. Sie alle. he!«
    Tamme hatte es auch gesehen. »Sie hat sich bewegt.«
    »Sie hat dicke Blätter und Tentakel. Und irgendwas, das wie Muskeln aussieht.«
    Tamme studierte die Pflanzenansammlung. »Wir sollten besser schnellstens den Projektor finden. Die Pflanzen entwurzeln sich selbst.«
    So war es. Überall im Umkreis der beiden Eindringlinge wanden sich die Pflanzen und zogen ihre Stengel aus dem Erdboden.
    »Ich bin dabei!« rief Veg. »Als nächstes werden sie Geige spielen. auf unseren Knochen.«
    Zusammen rannten sie den Abhang hinauf und hielten dabei nach dem Projektor Ausschau. So kamen sie aus der Region der wandernden Pflanzen heraus und erreichten eine, wo das Blätterwerk noch nicht aufmerksam geworden war. Aber auch die neuen Pflanzen reagierten auf die fremde Anwesenheit in gleicher Weise.
    »Sie können sich nicht schnell bewegen, aber es gibt sehr viele von ihnen«, sagte Tamme. »Sie bewaffnen sich besser mit einem Stock oder Knüppel, wenn Sie einen finden können.«
    »Ja.« Veg rannte zu einem Stecken hinüber, der auf dem Boden lag. »He!« Es war kein toter Stock, sondern eine lebendige Wurzel. Das Ding wand sich in seinen Händen wie eine Schlange und schüttelte ihn ab.
    Unterdessen steigerten die anderen Pflanzen ihre Geschwindigkeit. Sie näherten sich jetzt mit beachtlicher Lebhaftigkeit, wobei sich ihre dicken, runden Wurzeln über den Boden schlängelten und nach Halt suchend eingruben.
    »Hier ist eine Waffe«, sagte Tamme und zog einen meterlangen Metallstab aus ihrer Kleidung.
    Veg legte eine Pause ein, um sie anzustarrren. »Wo hatten Sie denn den versteckt? Ich habe diese Sachen angehabt! Es war kein Stock drin.«
    »Er läßt sich zusammenschieben«, erklärte sie. »Seien Sie vorsichtig - er ist gleichzeitig ein Schwert. Er wiegt nur ein paar Gramm, aber er besitzt eine scharfe Spitze und eine ebensolche Schneide. Verletzen Sie sich nicht.«
    »Schneide? Wo?« Er betrachtete die stumpf erscheinende Seite.
    »An der Stirnseite ist ein unsichtbar dünner Draht

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