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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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was hörst, ruf mich an. Ich muss umgehend wissen, woran ich mit dieser Frau bin.“
    „Okay. Und Stephan: Bau bloß keinen Mist! Nicht, dass sich deine Maria demnächst bei mir Trost suchen muss.“
    „Mach dir um mich keine Sorgen. Kehr lieber vor deiner eigenen Tür. Eins noch, Manfred. Sollten sich deine Recherchen verzögern, ruf mich auf dem Handy an. Egal wie spät es wird, ich muss auf jeden Fall Bescheid wissen.“
    „Geht in Ordnung, ich tu mein Bestes.“

22
    Ingo Lütz, Hotelier, Gastwirt und Küchenchef in einer Person, wunderte sich, dass seine amerikanischen Gäste im sportlichen dunkelblauen Overall zum Abendbuffet erschienen. Wie Zwillinge.
    Sie setzten sich an den für sie reservierten Tisch und legten zwei kleine Rucksäcke auf die zwei freien Stühle.
    „Ich hoffe, sie hatten einen erlebnisreichen Tag“, begrüßte sie der Wirt. Er schaute auf die antike Standuhr an der Wand. „Spät dran heute.“
    „Entschuldigen Sie bitte“, sagte Charly, „aber wir wollen heute eine Nachtwanderung unternehmen.“
    „Kein Problem. Das Buffet steht ihnen noch bis 22 Uhr zur Verfügung. Wie steht‘s mit einem frisch gezapften Pils?“
    „Heute besser nicht. Bringen Sie uns bitte eine große Flasche Soda.“
    „Gerne. Finden sie sich eigentlich im Dunkeln zurecht?“
    „Machen Sie sich keine Sorgen um uns. Wir haben ein Navi für Spaziergänger mit einem 6 Stunden-Akku, auf dem alle Wege des Nationalparks mit Entfernungsangaben der einzelnen Wege gespeichert sind. Darüber hinaus werden Steigungen und Gefälle in Prozenten angegeben.“
    „Außerdem gehören Handy, Taschenlampen und ein Infrarot-Nachtsichtgerät zu unserer Ausrüstung“, schaltete sich Jonathan ein. Die beiden Handfeuerwaffen und die Elektroschockgeräte erwähnte er natürlich nicht.
    Der aufmerksame und geschäftstüchtige Wirt brachte seine Fürsorge zum Ausdruck: „Haben sie auch an Proviant gedacht?“
    Die beiden schauten sich überrascht an. „Äh, ja, wir wollten Sie bitten, uns ein paar Sandwiches zu machen und was zu trinken mitzugeben.“
    „Ich spreche mit der Küche wegen ihrer Marschverpflegung und lasse ihnen etwas einpacken. Und natürlich auch einige Getränkedosen.“ Mit schulmeisterlich gehobenem Zeigefinger sprach er lächelnd weiter: „Bringen sie um alles in der Welt die leeren Dosen wieder zurück. Sie glauben ja nicht, was es für Leute gibt. Die lassen allen Müll im Wald stehen und liegen.“
    „Klar, Mann. Wir wissen, was sich gehört. Nicht wahr Jonathan? Wir sind anständige Menschen.“
    Der Angesprochene flüsterte zu seinem Partner: „Das ist mir neu, Charly. Ich kenne etliche Leute, die das anders sehen. Aber, wenn du meinst.“
    „My dear host, look for the twilight, es ist bald dunkel, wir müssen los.“
    Sie standen auf. Ingo Lütz rief ihnen nach: „Viel Spaß, ihr beiden Nachtfalter.“
    Heute nahmen sie den Wagen und fuhren bis zum Touristenparkplatz am Waldrand und stellten ihn direkt an der Stelle ab, wo gestern der anthrazit-graue Porsche gestanden hatte. Zu dieser späten Stunde waren sie die einzigen hier draußen. Ihre Waffen ließen sie im Wagen zurück. Die waren bei einem derart harmlosen und unspektakulären Job überflüssig.
    Charly deutete zum Himmel: „Die Nacht ist klar. Mond und Sterne spenden genug Licht. Auch die Nachtsichtgeräte können in den Rucksäcken bleiben.“
    „Okay, ich nehme das Einbruchset mit. Für alle Fälle.“
    Sie stiegen aus und ließen ihre Augen die nähere Umgebung absuchen. Es herrschte Stille. Niemand war zu sehen. Weder auf dem Parkplatz, noch am Waldrand. Sie waren zufrieden und streiften sich, wie sie es bei nächtlichen Außeneinsätzen gewohnt waren, ihre schwarzen Sturmhauben mit den schmalen Sehschlitzen über, um gegebenenfalls nicht erkannt zu werden und um die hellen Gesichter abzudunkeln.
    „Ich schlage vor“, meldete sich Jonathan mit gedämpfter Stimme, „wir schauen uns zunächst das Haus an.“
    Charly stimmte zu. Im Schutz der Dunkelheit näherten sie sich dem Holzhaus bis auf fünf Meter und blieben hinter dem breiten Stamm einer riesigen Fichte stehen. Geduldig verharrten sie schweigend und beobachtend.
    „Im Haus tut sich nichts“, flüsterte Charly, „es brennt kein Licht, und der Wagen des Professors steht auch nicht im Carport.“
    „Scheint niemand zu Hause zu sein“, hauchte Charly zurück.
    „Müssen Bibelforscher so viel arbeiten, dass sie keinen Feierabend machen können?“
    „Versteh ich sowieso

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