Manuskript des Teufels
Gruppierungen“, hakte Schlomann nach.
„Es handelt sich um vage Vermutungen, dass sich die Elite der jüdischen Geheimsekte, Chassidim, auch als ‚Weise von Zion‘ oder als ‚Jüdischer Geheimvatikan‘ bekannt, in dieser Sache nicht die Butter vom Brot nehmen lassen werden.“
„Na, prima! Von denen wissen wir, dass sie die Weltherrschaft des Kapitals anstreben“, bemerkte Lewison.
„Meine Herren“, ergriff ‚T‘ erneut das Wort. „Sie werden einsehen, dass das Institut mit hohem Aufwand beide Gruppierungen im Auge behält.“
Schlomann schien nicht ganz einverstanden zu sein: „Darf ich dich nochmal daran erinnern, dass wir von ganz oben einen eindeutigen Auftrag zum sofortigen und erfolgsorientierten Eingreifen erhalten haben.“
‚T‘ hob beschwichtigend die Hand: „Das uns vorgegebene Ziel dieses Spezialauftrages haben wir, das heißt der Mossad, in Abstimmung mit dem deutschen BND klar im Visier, das Procedere überlassen Sie bitte uns.“ Er legte eine kleine Pause ein. „Wenn ich die mir vorliegenden Informationen richtig deute, gibt es dieses ominöse Manuskript seit mindestens drei Wochen. Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es also nicht an. Ich versichere, schon morgen früh werde ich mich mit unseren Operationsstrategen und mit Herrn Zwilling beraten und euch danach die entsprechende Vorgehensweise mitteilen. Die Maschinerie einer höchststufigen Geheimaktion des Mossad und des Bundesnachrichtendienstes wäre damit in Gang gesetzt.“
„Nicht falsch verstehen. Wir möchten uns keinesfalls in deinen Kompetenzbereich einmischen. Doch auf unseren Schultern lastet der ganze Erfolgsdruck.“ Schlomann lehnte sich bequem zurück. „Aber wir wissen die Angelegenheit bei dir in besten Händen.“ Er stand auf und setzte ein genüssliches Lächeln auf. „So, nach der Arbeit das Vergnügen. Es wird Zeit für ein paar Gaumengenüsse.“ Sie verabschiedeten sich, suchten ihre Zimmer auf um sich ein wenig frisch zu machen.
Im Kum-Kum Restaurant entschieden sie sich für ein abwechslungsreiches 4-Gänge-Menü. Mit Hilfe der sachkundigen Beratung des Kellners wählten sie Gerichte, die den KaschrutRegeln, den rituellen Unbedenklichkeitsgesetzen, und den religiösen Vorschriften entsprachen.
„Herr Zwilling“, ergriff Schlomann wieder das Wort, „ich sehe Ihnen an, dass Sie mit dem Begriff ‚Kaschrut-Regeln‘ nicht so vertraut sind.“
„Sehe ich so ahnungslos aus?“
„Nein, aber ich will nicht, dass fehlende Informationen Ihnen den Spaß am Essen verderben. Diese im 3.Buch Moses enthaltenen Gesetze, erlauben nur koscheres Fleisch, also Fleisch, das nur von Tieren stammen darf, die gespaltene Hufe besaßen und gleichzeitig auch Wiederkäuer waren. Schweine weisen zwar gespaltene Hufe auf, zählen aber nicht zu den Wiederkäuern. Aus diesem Grund gilt Schweinefleisch als treife, als nicht koscher, und darf nicht verzehrt werden. Fische gelten nur dann als koscher, wenn sie Flossen und Schuppen aufweisen. Liebhaber edler Meeresfrüchte müssen demnach auf Hummer, Langusten, Muscheln, Tintenfische, Aale und Welse verzichten. Obst, Gemüse, Getreide, Eier und Honig zählen zu den neutralen Speisen und dürfen verzehrt werden. Diese Kaschrut-Regeln, die sich auch auf die Speisenzubereitung, die Speisenreihenfolge und sogar auf die Getränke bezogen, können aber einen Spitzenkoch in einem Gourmet-Restaurant von Weltniveau nicht davon abhalten, wahre Kunst- und Wunderwerke der Haute Cuisine zu zelebrieren.“
„Oh, Herr Professor“, ereiferte sich der Deutsche, „Sie sind ein wahrer Kenner der israelischen Küche. Herzlichen Dank. Jetzt freue ich mich erst recht auf das, was hoffentlich bald auf dem Tisch stehen wird.“
Aaron Lewison legte seine Hand behutsam auf die Region des Magens. „Geduld, Geduld, Herr Zwilling. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Hunger bei Ihren zwei Metern doppelt so unerträglich ist wie bei mir. Aber das frische Zubereiten dauert leider seine Zeit, wir müssen uns wohl noch etwas gedulden. Aber ehrlich gesagt, der einmalige Blick auf den Strand und die Strandpromenade von Tel Aviv, dort ganz im Norden am Yachthafen beginnend bis hin zum 5 Kilometer entfernten Jaffa, ist derart faszinierend, dass man das Essen fast vergessen könnte.“
Diese Hommage an die Stadt, in der er sich zu Hause fühlte und der sein ganzes Herz gehörte, nahm ‚T‘ als Steilvorlage, um das Wort zu ergreifen und dem deutschen Gast ein heiteres und farbenfrohes Bild vom
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