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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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fassungslos, dass er ihr doch tatsächlich leidtat.
    Wie blöd bin ich eigentlich, schimpfte sie sich. Dann seufzte sie und trat an den Jungen heran.
    »Tut mir leid wegen der Nase und s o … Aber so geht’s echt nicht. Gar nich t … Da wirst du auch in deiner Zeit wohl kaum ein Mädchen finden, das da drauf abfährt. Vor allem das mit den Zähnen. Das ist echt übel. Verstehst du? Pock, pock − au, a u … das is t … das ist ech t … hm.«
    Eine weitere peinliche Pause folgte, in der keiner wusste, was er sagen sollte. Wozu auch, diese sprach ja nun wirklich ganz fürchterlich wunderbar für sich selbst.
    Endlich gab sich der Junge einen Ruck. Er atmete einmal tief durch, zeigte dann in Richtung Horizont, wo die Sonne gerade ihre letzten Strahlen durch die Bäume schickte, und zog entschuldigend die Schultern hoch. Das war vermutlich so ähnlich, als wenn man heute auf seine Armbanduhr tippte.
    »Schon klar, du musst los, wird spät«, nickte Mara und seufzte. »Also dan n … «
    Der Junge verneigte sich höflich, drehte sich dann tatsächlich weg und stieg die Böschung hinauf. Oben drehte er sich noch einmal um und sah nachdenklich zu Mara hinunter. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er winkte ihr ein wenig unentschlossen zu.
    Mara winkte höflich zurück und brachte sogar ein halbes Lächeln zustande. »Passt schon. Vielleicht kriegen wir es ja beim nächsten Mal besser hin«, rief sie ihm hinterher. Da war der Junge auch schon hinter den Büschen verschwunden. Mara überlegte dafür, ob sie jetzt vielleicht noch einmal mit ihrer Seele aus dem Körper fahren sollte, nur um sich dann selbst entrüstet anstarren zu können.
    »Welches nächste Mal, was redest du da?«, tönte eine wohlbekannte sonore Stimme hinter ihr. »Mir reicht dieses eine Mal voll und ganz.«
    Mara fuhr herum und schaute in das grinsende Gesicht von Professor Weissinger.

Kapitel 16

    W … wi e … wie geht es Ihnen? Tut Ihnen was weh?«, stammelte Mara und lief auf ihn zu. Zu ihrer freudigen Überraschung rappelte sich der Professor sogar auf und breitete seine Arme aus. Als Mara ihn überglücklich umarmte, hörte sie ihn allerdings leise aufstöhnen und ließ sofort wieder von ihm ab.
    »Geht schon, geht schon. Alles so weit in Ordnung«, keuchte der Professor tapfer. Doch es war ihm anzusehen, dass ihn sein Sturz ganz schön mitgenommen hatte. »Ich glaube, ich habe mir saumäßig den Rücken geprellt und vielleicht auch das eine oder andere Rippchen angeknackst, aber das ist mir früher beim Skifahren dauernd passiert. Wo ist denn der Junge? Sag mir nicht, sie haben ih n … «
    »Quatsch, nix haben die!«, unterbrach ihn Mara stolz. »Der Junge ist auf dem Weg nach Hause, ich hab die Nornen nämlich vertrieben oder vielleicht sogar aufgelöst. Mit Wasser! Das war total krass. Und zwar hab ich da diesen Ast hier in den Boden geschmettert und dazu gerufen: ›Du kommst hier nicht vorbei!‹«
    »Du meinst wie Gandalf im ›Herr der Ringe‹? You shall not pass ? Haha, ja, das passt«, lachte Professor Weissinger laut. »Und mit was? Mit Wasser? Wie meinst du das?«
    »Ic h … ich weiß nicht so genau. Ich hab einfac h … ic h … ich hab’s!«, rief Mara plötzlich und rannte zurück zu dem Hügel.
    Dort im Schlamm lag immer noch der dicke Ast, den sie bei ihrem Sturz verloren hatte. Mara hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Die Fahne war vorhin schon verschwunden, aber auch ansonsten hatte der Ast eine seltsame Veränderung durchgemacht. Irgendwer oder was hatte nämlich die Rinde entfernt, das Holz geschliffen und poliert. Außerdem erkannte Mara so etwas wie Schriftzeichen im Holz, die vielleicht in dem Moment aufblitzten, als Mara ihn berührte, und vielleicht aber auch nicht.
    »Du hast den Stab gefunden! Mara, du hast ihn tatsächlich gefunden! Oder soll ich sagen, erschaffen, gemacht, transformiert, was weiß ich!«, jubelte der Professor aufgeregt und humpelte zu ihr herüber. »Da ist man mal für ein paar Minuten ausgeknockt und schon besiegst du die Feinde und löst mal eben alle Rätsel! Das ist doch nicht zu fassen!«
    Dann lachte er und wuschelte Mara übermütig durch die Haare. Das mochte sie zwar überhaupt nicht, aber man konnte ja mal ein Auge zudrücken.
    Mara wog den Ast, der nun ein Stab war, in der Hand. Er fühlte sich leicht und gleichzeitig auch irgendwie schwer an. Leicht, weil er nun mal, na ja, nicht gerade schwer war. Aber eben auch schwer , weil e r … weil irgendwas in ihm war, das Gewicht

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