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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Schriftzeichen unter den Arm geklemmt und fluchte nun leise, als ihr der Sicherheitsgurt zum zweiten Mal aus den Fingern flutschte.
    »Also, bitte, wer ist denn hier die professionelle Tagträumerin? Das dürfte für dich doch ein Leichtes sein, dir so was vorzustellen«, lachte Professor Weissinger.
    Mara war aber nicht so recht bei der Sache, da sie nun verwundert registrierte, dass der Gurt nun gar nicht mehr flutschte, sondern ganz im Gegenteil labbrig blieb. Klemmte also jetzt irgendwo. Oh Man n …
    »Also gut, wenn die Schiffsstadt nicht einfach nur ein anderes Wort für ›Hafen‹ ist …«, sprach der Professor weiter, »… vielleicht kann man sich Nóatún auch wie einen gigantischen Schiffsfriedhof vorstellen.«
    Mara hatte den Stab zwischen ihre Beine geklemmt und versuchte, die Stelle in dem Sicherheitsgurt zu finden, wo er blockiert war. An der Rolle unten war nichts zu ertasten, also fingerte sie bis nach oben. Aha, er hatte sich in dem Befestigungsring einmal gefaltet und dadurch verklemmt. Genervt drehte sie sich noch einmal auf dem unbequemen Sitz herum und fummelte daran.
    »Ja, das verklemmt sich immer. Aber jetzt warte mal, genug herumgeturnt, ich halte lieber mal an«, sagte der Professor und fuhr von der linken Spur nach rechts, um auf die Standspur zu kommen. »Haha, oder vielleicht besteht die gesamte Stadt aus Schiffen, die der Gott auf dem Grund seiner Meere gefunden hat. Gut möglich, dass er das ein oder andere selbst dahin befördert hat, wenn ihm eins besonders gut gefiel. Ja, eine Stadt aus Schiffen, das würde ich wirklich gerne mal sehen!«, fuhr er lachend fort und Mara konnte gar nicht anders, als sich das genau jetzt vorzustellen.
    Großer Fehler …
    Mein Stab, wo ist mein Stab?, war das Erste, an das Mara dachte, und erst dann schlug sie erschrocken die Augen auf. Sie lag auf dem Bauch und vor ihren Augen waren Schriftzeichen. Mara hob den Kopf und stellte fest, dass es das Blatt mit den Zaubersprüchen war. Sie stopfte das Papier achtlos in die Tasche, rappelte sich auf und das Nächste, was sie sah, war Wasse r – und zwar ganz, ganz weit unten. Erschrocken robbte sie sofort rückwärts und stellte sich erst dann auf die wackeligen Beine.
    Mara stand am Rand einer schroffen Klippe. Die zerklüfteten Felswände erstreckten sich links und rechts bis zum Horizont entlang einer nicht enden wollenden Küste. Weit unten schmetterten die Wellen eines düsteren, schwarzen Meeres so wütend gegen den Fels, als wären sie mit dem Verlauf der Küste nicht einverstanden.
    Vorsichtig trat Mara wieder an den Rand der Klippe, so weit sie sich traute, und blickte nach unten. Direkt unter ihr trotzte etwas den Wellen, als hätte das Meer zu viel Respekt, um auch hier mit aller Kraft gegenzuschmettern. Ein gigantisches Gewirr aus Tausenden von Schiffen und deren Einzelteilen erhob sich dort aus dem Wasser. Die Form erinnerte Mara an eine Mischung aus Pilz und Bohrinsel, nur um ein Vielfaches größer, beeindruckender und unfassba r … schiffiger.
    Mara trat wieder zurück. Wenn das nicht Nóatún, die Schiffsstadt, wa r – was sonst könnte je diesen Namen tragen, ohne sich zu schämen?
    Mit dem Namen der Stadt fiel ihr auch der Professor ein und sie sah hektisch nach links und rechts. Gott sei Dank, ich hab ihn nicht mitgenommen. Erleichtert atmete Mara auf. Er musste schließlich das Auto lenken, während sie weggetreten war. Mist, dachte Mara plötzlich, ich bin ja noch nicht mal angeschnallt! Hoffentlich erschrickt er nicht und bremst scharf oder so. Aber er kennt das mit den Visionen ja schon und weiß, dass ich gleich wieder aufwache. Dauert ja für ihn nur ein paar Sekunden und nur für mich fühlt es sich wie Stunden an.
    Trotzdem, auf der Autobahn reichte auch schon der Bruchteil einer Sekunde aus, um eine Katastrophe herbeizuführen, un d …
    »Finger weg, ihr Fischköpfe, ich kann sehr gut allein laufen!«
    Nein! Mara fuhr herum. Hinter einem Felsen trat Professor Weissinger hervor, oder vielmehr wurde hervorgetreten. Zwei furchterregende Gestalten hielten ihn fest und der Professor versuchte ohne Erfolg, sich loszureißen. Die Wesen hatten zwei Arme und zwei Beine und wegen der Augen wusste man auch, dass oben der Kopf war. Aber das war es auch schon mit der Menschenähnlichkeit. Der Rest war Fisch. Und Zähne.
    »Heyrðu!«, rief der Professor den Wese n – wohl auf Altnordisc h – zu, doch denen war nicht anzusehen, ob sie ihn nicht verstanden oder generell mit Sprache

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