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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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hab so ein Glück, dass ich euch alle hab, dachte Mara. Und kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, erkannte sie am Lächeln ihrer Mitstreiter, dass die jedes Wort genau so perfekt verstanden hatten, als hätte Mara es gerufen und gleichzeitig in Neonfarben an die Mauern von Asgard gesprüht.
    »Gern geschehen«, sagte der Professor und nickte. Ausnahmsweise widersprach ihm auch seine Exfrau nicht und fügte hinzu: »Dito.«
    »Walburga!«, rief da ihre Mutter plötzlich. »Was soll das?«
    »Na, was wohl! Ich atme in mein Wurzelchakra!«, gab diese entnervt zurück.
    »Hör auf damit! Du störst alles!«, schimpfte Christa Lorbeer, und da bemerkte Mara auch, dass sie genau genommen, na ja, gar nichts bemerkte. Kein Fünkchen Kraft kam von den neuen Unterstützern.
    Mama schien wirklich wütend zu sein. »Wenn du helfen willst, Walburga, dann fass doch bitte einfach nur an den Stab !«
    »Was bitte kann es schaden, wenn ich … «
    »Walburga, Harrgottsakra!«
    »Ach du liebe Zeit, das Fräulein Christa ist ganz plötzlich die Bestimmerin«, maulte Walburga und seufzte tief. Aber schon als die gnubbelige Frau nach dem Seufzer wieder einatmete, spürte Mara, wie die Kräfte plötzlich flossen.
    »Sehr gut, Walburga, danke«, murmelte Maras Mutter.
    »Ich mach gar nichts!«, schimpfte die zurück.
    »Und dafür danken wir Ihnen«, entgegnete der Professor.
    Mara spürte deutlich, wie unangenehm ihm das alles gerade war, mitten zwischen einer Traube Wiccas gemeinsam Kraft in einen Stab zu schicken. Doch auch er tat, was er konnte.
    Die Sonne ging unter.
    Ich gehe nicht.
    Sigyn schloss die Augen, schwankte, fing sich wieder. Sie schwitzte. Und war nun vielleicht noch zur Hälfte anwesend.
    »Was hockst du noch hier, Weib, und umklammerst das Holz, wenn doch alle Vulkane gelöscht sind und von siebzehn Mannen fünfzehn und eins zurückkehrten?«, maulte Loki plötzlich unwirsch hinter ihnen. »Du wirst doch nicht vergehen wollen für den dahergelaufenen Einherjar der kleinen Wala! Wie viele Männer wird sie noch kennenlernen, die genauso stattlich sind!«
    Doch Sigyn blieb standhaft. Durch zusammengebissene Zähne zischte sie ihrem Mann zu: »Wenn du das immer noch nicht verstanden hast, dann waren über zweitausend Jahre umsonst.«
    Loki setzte zu einer Antwort an, aber zum ersten Mal schien ihm keine passende einzufallen.
    »Sigyn«, sagte Mara noch einmal, doch die schüttelte nur den Kopf und schloss wieder die Augen.
    Thumelicus …
    »Wer sagt denn überhaupt, dass er noch kommt, der Germanenbengel!«, rief Loki nun wütend. »Bei des Mondschlingers Fängen, Weib! Du opferst dich für nicht mehr als eine Hoffnung !«
    Da öffnete Sigyn die Augen und sah Loki an: »Welch schöneres Opfer kann ich geben als für die Hoffnung?«, flüsterte sie. Die schwarzen Wolken der erloschenen Vulkane zogen hinter ihr vorbei und färbten die gläserne Stirn grau.
    »Ist das zu glauben!«, schrie Loki da wie von Sinnen und sprang urplötzlich auf.
    Im ersten Moment dachte Mara, er würde seine Frau einfach losreißen, doch nichts dergleichen geschah.
    Stattdessen griff Loki den Stab mit beiden Händen und schmetterte eine solche Menge von seiner Götterkraft hinein, dass Mara Angst hatte, der Stab würde platzen.
    »Woouuh!«, hörte sie Professor Weissinger sagen, und sogar Walburga atmete erstaunt ein. Lokis Magie spürte man wohl auch durch das Wurzelchakra und wieder zurück.
    »Wehe, es ist nicht Liebe durch und durch, sonst wird meine liebste Hel ihn zerreißen täglich tausendmal bis in alle Ewigkeit! Das schwört euch Loki, Halbgott, Lügner und Dummkopf!«, rief Loki mitten hinein in den Sturm seiner eigenen, überbordenden Magie.
    Augenblicklich war Sigyn wieder vollständig vorhanden und zudem noch kräftiger denn je. Gleichzeitig sah Mara aus dem Augenwinkel, wie etwas aus der Luft angeschossen kam wie ein Torpedo.
    »Ich komme zurraaahhhh!«, schrie Thumelicus. Der Rest war Stein und Staub.
    Mara rannte die etwa fünfzehn Meter zu dem Jungen, die er gebraucht hatte, um sich auch wirklich oft genug zu überschlagen. Erst als sie bei ihm angelangt war, spürte sie, dass ihre Beine längst eingeschlafen waren. Sie landete höchst unsanft mit ihrem Knie in seinem Magen und war für einen Moment nur froh, dass sie die entscheidenden dreißig Zentimeter weitergekommen war.
    Thumelicus sah aus, als hätte man ihn als letzten Überlebenden aus einem eingestürzten Bergwerkstollen gezerrt, aber er war am Leben. Er war

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