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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Bin. So.«
    Steffis Blick blieb so leer wie eine Pfandflasche, aber sie rang sich ein sehr langsames Nicken ab.
    »Gut«, sagte Mara. »Ist nämlich echt nicht einfach zu erklären.«
    Dann wendeten sie sich beide von dem unlösbaren Problem des Zeitreisenparadoxons ab und den Geschehnissen in der Halle zu.
    Odin sagte gerade irgendetwas, das sie über die Entfernung nicht verstanden, und Loki blieb die ganze Zeit über still. Dann plötzlich lachte wieder jemand. Es war Odin persönlich. Dazu bedeutete er Loki mit einer nachlässigen Handbewegung zu verschwinden.
    Loki blieb einen Moment lang unschlüssig stehen, doch als die beiden Wölfe Odins grollten, drehte er sich schließlich um und ging wortlos den Gang zwischen den Bänken zurück, den er gekommen war.
    Das Lachen Odins begleitete ihn den ganzen Weg entlang, aber niemand wagte es mehr mitzulachen.
    Erst als Loki die Säule passierte, hinter der Mara und Steffi versteckt waren, konnten sie ihn endlich richtig von vorne sehen. Mit diesem einen Blick beantworteten sich mehrere Fragen: Erstens warum Loki nichts gesprochen hatte, zweitens warum er so wütend war auf den Kicherer und warum Odin ihn ausgelacht hatte. Lokis Lippen waren zusammengenäht mit einem dicken schwarzen Lederband.
    Mara schrie auf und wusste sofort, dass das ein ganz großer Fehler war.

Kapitel 9

    U nzählige Augenpaare richteten sich auf Mara. Schneller, als sie achduscheißedummdumm denken konnte, waren schon die ersten Krieger aufgesprungen und hatten ihre Waffen gezogen.
    Loki selbst stieß ein ersticktes Knurren zwischen seinen zugenähten Lippen hervor, und seine düsteren Augen verengten sich zu Schlitzen. Er hatte so gar nichts von dem schalkhaften Kerl, den Mara in der Höhle kennengelernt hatte. Dieser Loki hier war ein mörderischer, rachsüchtiger Dämon!
    Mara wich zurück und versuchte, Steffis Arm zu erwischen, um mit ihr körperlichen Kontakt aufzunehmen. Nur dann konnte sie sicher sein, dass sie sie wieder mit zurücknehmen würde! Sie erwischte einen Ärmel, riss ihn zu sich und konzentrierte sich sogleich auf den Platz vor dem Museumstrakt.
    Professor Weissinger war ebenso überrascht, wie Mara aufgeregt war: »Wow, das war knapp!«, sprudelte sie sofort los. »Wir waren in der Halle mit den toten Kriegern! Odin war auch da und Loki! Und er hatte den Mund zugenäht, warum könnte das denn sein, oder ist das wieder irgend so eine brutale Göttergeschichte? Auf jeden Fall bin ich erschrocken und zwar zu laut. Und alle haben hergesehen, Loki auch, und da sind wir sofort abgehauen, boah, war das knapp!«
    Sie sah den Professor an, doch der sagte nichts. »Hallo?« fragte Mara. »Alles okay?«
    Der Professor schüttelte den Kopf und deutete dann nur mit seinem Blick und einem Nicken seines Kinns an, wohin Mara schauen sollte. Mara drehte den Kopf und erschrak noch einmal: Sie hielt den Ärmel eines Wikingers in der Hand.
    »Ah!«, rief Mara und sprang zur Seite wie ein Flummi. Gleichzeitig zog der Wikinger sein Schwert. Ein wütender Kampfschrei klang dumpf unter dem breiten Nasenschoner des Helmes hervor, als er das Schwert geschickt um den Körper kreisen ließ, um dann von ganz oben mit voller Wucht zuzuschlagen.
    Mara stolperte rückwärts, prallte gegen die Hauswand und rutschte zitternd daran herab. Sie hatte keine Chance, dem Hieb auszuweichen, und wusste das. Sie wusste auch, dass es nichts brachte, die Augen zu schließen und dabei schützend die Arme über den Kopf zu heben, und tat es trotzdem.
    Da hörte sie einen weiteren Schrei und öffnete die Augen. Es war die Stimme des Professors, der Maras Stab in beiden Händen hielt und gerade einen Hieb des Wikingers parierte.
    »Weg von der Mauer!«, rief er ihr zu, während er sich seitlich zu seinem Gegner postierte, um weniger Angriffsfläche zu bieten und gleichzeitig die linke Hand vom Stab löste. Mit der Rechten führte er nun den Stab wie ein Schwert, ließ ihn durch eine Bewegung des Unterarmes zweimal blitzschnell kreisen und schlug dann dem Wikinger aus einem überraschenden Winkel mit voller Wucht auf die Schwerthand. Der schrie wütend auf und ging zum Angriff über. Doch sein Schwert glitt ins Nichts, denn der Professor stand nun daneben und vollführte mit dem Stab eine seltsame Drehbewegung entlang der gegnerischen Klinge. Bevor Mara verstehen konnte, wie der Professor das gemacht hatte, fiel das Schwert des Wikingers auch schon in den Kies. Mara bemerkte sehr wohl, dass der Professor sein typisches

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