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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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seinem Tourplan noch eine ganze Zeit im Münchner Raum unterwegs. Dann wissen Sie vielleicht viel mehr über Ihr historisches Alter Ego und sehen das alles aus anderen Augen. Na, was meinen Sie?«
    Einen Moment lang war es still, als er zuhörte, was Maras Mutter antwortete. Anscheinend erzählte sie ihm nun recht detailliert, was für eine Erfahrung sie bei den Rückführungen gemacht hatte. Schließlich erhellte sich der Blick des Professors, und er unterbrach sie abermals. »Frau … Frau Lorb… hallo, Frau Lorbeer, darf ich? Ja? Danke. Ich glaube, ich kann Ihnen sogar einen wertvollen Hinweis geben, wenn Sie das möchten. Also, ich kann Ihnen nur raten, die nächste möglichst umfassende Bibliothek zu besuchen. Entweder die Bayrische Staatsbibliothek, der Lesesaal ist sieben Tage die Woche, rund um die Uhr geöffnet, und Sie können bis neunzehn Uhr Bücher ausleihen. Sie finden aber sicher auch etwas in der wissenschaftlichen Abteilung der Leihbücherei am Gasteig. Was? Ja, ich kann Ihnen da einen Tipp geben. Suchen Sie mal nach dem Stichwort Drusus . D R U S U S. Genau. Er wurde auch Germanicus genannt und war ein römischer Feldherr. Sein Vorrücken in Germanien wurde der Überlieferung nach durch die Erscheinung einer riesenhaften Frau an der Elbe gestoppt … Ganz recht, ja genau … Diversen Quellen zufolge handelte es sich hierbei um eine Seherin, die ihn verfluchte, woraufhin … richtig, Frau Lorbeer. Sehen Sie? Das ist doch spannend, oder nicht? Also gebe ich Ihnen den wissenschaftlich-freundschaftlichen Rat, sich ein bisschen zu informieren, bevor Sie … Das wollen Sie tun? Ach, das freut mich. Sie ahnen gar nicht, wie sehr. Ja … ja … ja, auch das gerne, sobald wir wieder … unbedingt … Wollen Sie jetzt noch einmal ihre Tochter spr… Ah, in Ordnung, richte ich gerne aus. Bis bald. Ja, bis bald … Ja, auf Wiederhören … Gerne, ja … Also dann … Genau … richtig … Auch das, ja … sobald wir … Mhm … Mhm … Mhm … Oh, ich verstehe Sie ganz schlecht, ich habe wohl kaum Netz … Ja, ich verstehe leider nichts mehr, danke! Bis dahann! Tschau!« Mit einem Seufzer reichte Professor Weissinger Mara das Telefon. »Mission accomplished.«
    »Hm?«
    »Ich hab’s geschafft«, erklärte der Professor etwas matt, aber zufrieden. »Sie ist neugierig und will sofort in die Bayerische Staatsbibliothek, um mehr herauszufinden. Und dabei habe ich nicht einmal gelogen.«
    »Ach was«, warf Steffi spitz ein, aber der Professor überging ihren Kommentar.
    »Ja, ich denke, dass ihre, nennen wir es Rückführung , was auch immer es wirklich ist, sie tatsächlich mitten hinein in die Drusus-Sage platziert hat. Sie wird da jede Menge Material finden und sich hoffentlich erst einmal gut beschäftigen. Zum Seminar heute Nachmittag geht sie auf jeden Fall nicht.«
    Mara atmete auf. »Danke, daf war … daf haben Fie toll gemacht!«, sagte sie und ließ sich erleichtert in den Sitz sinken.
    Ein Problem weniger. Von Tausend.

Kapitel 13

    D ie Fahrt war erstaunlich schnell vorbeigegangen. Mara hätte nicht sagen können, ob es daran lag, dass jeder genug Gedanken hatte, um ihnen nachzuhängen oder an Steffis Fahrstil. Vielleicht eine Mischung aus beidem.
    Der Professor hatte vorgeschlagen, dass er und Mara jeweils kurz bei sich zu Hause eine Grundreinigung vornahmen, die Kleidung wechselten und das Reisegepäck neu bestückten. Steffi hatte das aus Rücksicht auf ihre empfindliche Nase ganz ausdrücklich begrüßt und sofort beim nächsten Taxistand angehalten. Dort war Professor Weissinger aus- und bei einem sprachlos gaffenden Taxifahrer eingestiegen. Der hatte wohl noch nie zuvor einen Landstreicher mit zerdrücktem Koffer aus einem Erste-Klasse-Jeep aussteigen sehen. Dem Professor war das sichtlich egal. Er warf den Koffer in den Kofferraum, nannte einsilbig den Namen der Straße und ließ sich dann seufzend auf die Rückbank des Taxis fallen. Der Taxifahrer erwachte aus seiner Starre und stieg ein. Durch das Seitenfenster sahen sie, wie er erschrocken einatmete.
    »Ja, da musst du jetzt durch«, murmelte Steffi und fuhr los.
    Wenig später hielten sie an der Ecke Mariahilfstraße, in der Mara wohnte. Sie vergewisserte sich noch einmal, dass Mama wirklich nicht zu Hause war, indem sie auf dem Festnetz anrief. Niemand hob ab. Gut!
    Trotzdem sollte Steffi vor dem Haus Schmiere stehen und sofort auf dem Handy anrufen, sobald ihr eine Frau auffiel, die auf die Beschreibung von Maras Mutter passte. Thumelicus

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