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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Mama wartete die Antwort gar nicht ab und ergoss sich sofort in einen Redeschwall: »Ich war heute Vormittag wieder bei Dr. Thurisaz, und Mara, du glaubst es nicht! Ich habe wieder von dieser Frau geträumt, ich meine, ich war wieder diese Frau an dem Fluss. Du erinnerst dich? Auf der anderen Flussseite ist ein ganzes Heer, Römer, glaube ich, und vor mir fällt dann dieser Zenturio oder Feldherr, Kaiser … was auch immer, auf jeden Fall fällt er vom Pferd ins Wasser und ich glaube, das tut er wegen mir, Mara, ist das nicht unglaublich? Es ist so schade, dass Dr. Thurisaz uns nichts über die Zusammenhänge erzählen will … «
    »… kann«, murmelte Mara, aber Mama hörte nicht zu.
    »… denn es wäre schon interessant, ob es dazu vielleicht eine historische Parallele gibt. Es fühlt sich alles so real an, Schatz, es ist so schade, dass ihr beide nicht dabei sein könnt. Das ist die großartigste Erfahrung, die ich in meinem ganzen Leben jemals gemacht habe. Also, von der Geburt meiner Tochter einmal abgesehen, aber du weißt ja, was für ein Drama das war. Endlose Stunden, die Wehen und dann … «
    »Mama?!«, unterbrach Mara sie sehr laut, und ihre Mutter hielt inne. »Ja, Maraschatz? Was ist denn los? Stimmt etwas nicht?«
    Mara atmete einmal tief ein und versuchte ihr Bestes. »Kannft du bitte nicht mehr zu dem Feminar gehen?«
    »Also, vielleicht willst du erst einmal runterschlucken, bevor du … «
    »Ich … ich hab waf pfiffen den Pfähnen, tut mir leid, aber jepft hör mir bitte kurpf pfu. Ich glaube, daf … daf ift nicht fo gut für dich, wie du vielleicht meinft, und ef … na ja, du weift doch gar nicht, wiefo daf funktioniert!«
    Mara musste eine kurze Pause machen. Sie hatte solche Angst um Mama und war gleichzeitig so genervt von dem eigenen Gelispel. Warum wollte das Schicksal eigentlich, dass Mara immer in den wichtigsten Momenten besonders albern rüberkam, verdammt!
    Sie holte noch einmal Luft und versuchte es mit betteln. »Mama, bitte, bitte, bitte geh da nicht mehr hin, okay? Okay? Hallo? Hörft du mich noch?«
    Mara schaute kurz auf die Netzanzeige im Display, aber sie hatte vollen Empfang. »Hallo? Mama?«
    »Warum willst du mir immer alles nehmen, Mara?«, hörte sie plötzlich ihre Mutter sagen.
    »Waf? Wie meinft du … «, wollte Mara gerade protestieren, aber ihre Mutter redete weiter: »Es ist doch immer so, wenn ich von irgendwas begeistert war oder mich gefreut habe, dass ich auf meinem spirituellen Weg einen großen Schritt weiterkomme. Du machst es kaputt, ziehst es ins Lächerliche oder glaubst mir einfach kein Wort. Aber das wird dir diesmal nicht gelingen, liebe Tochter! Dieses Seminar ist eine einzige Erfüllung, und ich lasse mich von dir nicht … «
    »MAMA!«, schrie Mara so verzweifelt wie wütend in das Telefon hinein. »Ich will dir nichf wegnehmen, waf redeft du da?! Ich will nur nicht, daf dir waf pafiert!«
    »Ach, Unsinn! Wir sitzen nur da, sprechen ein paar Verse und schlafen ein. Dann wachen wir wieder auf! Was soll da bitte passieren?! Dir geht es doch gar nicht um mich, Mara! Es geht mal wieder nur um dich! Bei dir ist nichts passiert, und darum gönnst du mir nicht, dass ich … «
    »Hrrrrrrgn!«, machte Mara zwischen zusammengebissenen Zähnen. Mama trieb sie immer und immer wieder in so kurzer Zeit zur Weißglut, dass sie manchmal nicht anders konnte, als auf ihr Kopfkissen einzuprügeln und dabei erstickte Grunzgeräusche zu machen. Wie konnte sie nur wieder einmal so … so sein, wie sie eben so oft war! Schon wollte Mara losschimpfen, aber da verschwand das Handy aus ihren Fingern.
    »Hallo, Frau Lorbeer? Weissinger hier … ja … Weiss… ja … Mara hat ein Stück Salami zwischen den Zähnen, und das soll jetzt mal … ja … ich verstehe … «, stammelte der Professor und hörte dann erst einmal nur zu. Ein paarmal versuchte er, etwas zu sagen, aber er schien kein Komma zu finden.
    Nach einer langen Minute des Zuhörens entschloss er sich dann endlich zu der Brachialmethode – er begann einfach zu reden: »Frau Lorbeer, hallo, hören Sie bitte, Frau Lorbeer, hallo? Ja gut, also natürlich bin ich nicht in der Position, Ihnen zu sagen, was Sie tun oder lassen sollten, aber ich möchte Ihnen auch raten, die Seminare für ein paar Tage ruhen zu lassen. Warum nehmen Sie sich nicht die Zeit und recherchieren mal ein bisschen, was Sie erlebt haben und welchen historischen Hintergrund das Ganze gehabt haben könnte? Herr Thuridings ist doch laut

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