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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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mir im Moment nicht nötig, außer ihr wollt mir schon länger etwas sagen und wisst nur nicht, wie.«
    »Als ließe ich eine solch günstige Gelegenheit zur Destabilisierung deines immensen Egos ungenutzt verstreichen«, warf Steffi ein, und der Professor nickte. »Da hast du recht, denn mir ginge es nicht anders.«
    Doch dann hob er die Finger zum V-Zeichen, machte einen betont lässigen Rundrücken und begann, pseudojung auf den Fersen zu federn. »Also dann, lasst uns mal einen Zug durch die Gemeinde machen, bevor die Kontrollettis hier den Bunker verplomben.« Mit diesen Worten schlurfte er in den sich öffnenden Aufzug, sah sich um und sagte: »Töfte, Alter, voll verspiegelt.«
    Mara überlegte kurz, ob sie ihn verbessern sollte, entschied sich aber dagegen. Irgendwie wirkte der Professor authentischer, wenn er Begriffe benutzte, die vermutlich zu seiner Jugendzeit »in« gewesen waren. Sie folgte ihm in den Aufzug und Steffi ebenso. Letztere schüttelte kaum merklich den Kopf.

Kapitel 3

    A ls sie unten aus dem Aufzug traten, wirkten sie ganz und gar nicht mehr wie zwei Professoren und ein Mädchen. Dank der improvisierten Verwandlung des Professors und Steffis mondäner Verkleidung, schlenderte nun eher eine Art Rockstar-Pärchen durch die Lobby, deren Tochter wohl beschlossen hatte, zu rebellieren, indem sie möglichst normal blieb.
    Aufgrund des hohen Stars-und-Sternchen-Aufkommens in diesem Hotel fielen sie tatsächlich weit weniger auf, als wenn sie normale Touristenklamotten getragen hätten. Mara hatte bereits fünf Menschen mit Geisterflammen gezählt, als sie vom Professor unterbrochen wurde.
    »Verdammt, da kommen wir nicht durch«, zischte er und deutete auf die Polizeibeamten im Eingangsbereich. Also machten sie recht abrupt kehrt und wendeten sich nun einem der Seitenausgänge zu, die von kleinen Boutiquen und exklusiven Shopping-Angeboten in gold gerahmten Auslagen gesäumt waren.
    Gerade rannten mehrere Polizeibeamte an ihnen vorbei und sprachen dabei aufgeregt in ihre Funkgeräte. Einer von ihnen zog eine Spur von Geisterflammen durch den Gang, und Mara musste sich zusammenreißen, ihm nicht nachzustarren.
    Mara und ihre beiden Begleiter schlenderten durch den Seiteneingang nach draußen, als wären sie das alles gewohnt. Als ihnen vier weitere Polizisten im Laufschritt entgegenkamen, deutete der Professor nur Richtung Lobby und sagte in tiefstem Baked-Potatoe-Slang: »Your people need help in there, Baldy.«
    Die Polizeibeamten legten sofort einen Zahn zu und waren auch schon durch die Tür. Seltsamerweise zog der Professor Mara und Steffi in die Richtung weiter, aus der die Polizisten gekommen waren. »Hier lang, denn wo die vier herkommen, sind jetzt vier weniger!«
    Dieser Logik konnten sich Mara und Steffi nicht verwehren, und so rannten sie zu dritt die Passage entlang und gelangten tatsächlich auf eine Straße.
    Doch die Freude darüber war nur von kurzer Dauer.
    »Da hinten kommt schon die Verstärkung!«, rief Steffi und deutete auf einen Mannschaftsbus der Polizei, der gerade in die Straße einbog.
    »Hier entlang!«, kommandierte der Professor und drückte Mara vor sich her zwischen zwei geparkte Lieferwagen. Doch dann stoppte er sie mit sanftem Griff an der Schulter. »Wartet … Wartet … jetzt weiter.«
    Als Mara und die beiden anderen nun auf die Straße hinaustraten, parkte der Mannschaftsbus gerade neben dem rechten Lieferwagen. Der Professor führte sie aber nicht im direkten Weg über die Straße, sondern seltsam schräg. Mara verstand das Manöver aber sofort: So blieben sie die ganze Zeit vor den Blicken der Polizisten verborgen, weil der große Lieferwagen sie sogar noch verdeckte, als sie endlich auf der anderen Straßenseite ankamen. Kurz konnte sie noch einen Blick auf die Beamten erhaschen, die hastig ihre Ausrüstung schnappten und dann in die Passage Richtung Hotel rannten. Dann waren sie um die Ecke gebogen.
    »Taxi!«, rief der Professor und winkte einen Wagen heran. Steffi stieg auf der Beifahrerseite ein, Mara und der Professor hinten.
    »Grüß Gott, wohin geht’s?«, fragte die etwas griesgrämig dreinschauende Taxifahrerin, ohne sich umzudrehen.
    »Äh … zum Odeonsplatz«, antwortete der Professor und erntete einen ungläubigen Blick durch den Rückspiegel. Die Frau deutete direkt nach vorne aus der Windschutzscheibe. »Sie wissen aber schon, dass der gleich da drüben ist, oder? Zu Fuß vielleicht grad einmal zwei Minuten. Mit dem Taxi muss ich jetzt

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