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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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nicht mehr als besagte Stiefel und die typisch braune Polizeihose, die kurz vor ihnen stehen blieb und sich dann entfernte. Nun hörte sie nur noch die Stimme der Polizistin, die sich anscheinend an einen der Gäste wendete: »Entschuldigen Sie, wir sind auf der Suche nach zwei flüchtigen Personen. Ein achtjähriges Kind, etwa so groß, braunhaarig, weiße Hose, rosa T-Shirt mit Glitzerschleifchen drauf, Reste von Babyspeck … «
    »Bhmpf … «, machte Mara, als ihr Steffi nur zur Sicherheit den Mund zuhielt.
    »… lispelt stark. Und eine Frau in meiner Größe, kurze dunkle Haare, Typ Straßenkampf-Emanze … «
    »Bhmpf!«, machte Steffi, als ihr Professor Weissinger nur zur Sicherheit den Mund zuhielt.
    »… in verwaschener Jeans und einem grau-blauen T-Shirt. Haben Sie die hier gesehen?«
    Die Stimme lachte kurz auf und sagte dann: »Nein, und ich glaube, die hätte man hier auch nicht reingelassen.«
    Ein paar Leute drumherum lachten mit, und Frau Gassner brummelte irgendwas, worauf die Leute sofort wieder aufhörten, zu lachen. Dann entfernten sich ihre schweren Schritte.
    Der Professor wendete sich an die beiden und wollte gerade etwas sagen. »Bhmpf!« machte er, als Steffi ihm den Mund zuhielt, denn die Schritte kamen zurück. Die Polizistin überquerte den Dachgarten noch einmal und sprach dabei in ihr Telefon oder Funkgerät: » … dann bleibe ich hier oben, denn ich will mir das ansehen, bevor die Spurensicherung alles mit ihren Schildchen dekoriert und die Leute vom Morddezernat uns wieder mit einem milden Lächeln rausschmeißen. Ich verlass mich drauf, dass ihr da unten wenigstens anständig abriegelt, wenn ihr schon zu blöd seid, einem schwarzen Jeep durch die Stadt zu folgen.«
    Mara sah durch den Spalt, wie Frau Gassner wieder über die Feuerleiter nach unten zur Terrasse verschwand und atmete erst einmal durch. Dann sagte sie: »Babyspeck?!«
    Der Professor verdrehte die Augen. »Darf ich vielleicht nur ganz kurz das Wesentliche besprechen, bevor wir dann zu wirklich wichtigen Dingen wie diesen kommen, ach, vielen Dank, ich freu mich so, also: Die riegeln gerade das Gebäude ab.«
    »Aber wir müssen doch«, wollte Mara gerade ansetzen, doch der Professor hob die Hand. »Ja doch, einen Moment bitte. Sie suchen nach einer Achtjährigen und einer … hm … «
    »… sag es nur«, flötete Steffi spitz.
    »Straßenkampf-Emanze«, sagte der Professor und: »Au.«
    Steffi klappte ihren Finger wieder ein, mit dem sie ihm erstaunlich schmerzhaft in die Seite gestoßen hatte, und sah ihn auffordernd an.
    »Ja, also nach diesen beiden suchen sie. Aber nur die Gassner und der Kornbichel würden reagieren, wenn sie mich und Mara sehen, stimmt’s? Ich bin weitestgehend unemanzig, und Mara ist nicht nur vierzehn, sondern inzwischen völlig unverbabyspeckt. Das ist unsere Chance!«, erklärte der Professor und lugte unter dem Tischtuch hervor. »Luft ist rein, abrücken!«, zischte er, und sie verließen krabbelnd ihr Versteck unter dem Buffet.
    Als sie wieder zwischen den Blumenkästen angekommen waren, wies sie der Professor aber per Fingerzeig an, sich zu verteilen, bevor sie aufstanden. Mara verstand: Eine ganze Familie, die plötzlich aus dem Bambus wuchs, war sicher auffälliger als eine Einzelperson.
    Also kroch sie noch ein Stückchen weiter, bis zu der Fensterfront des Penthouse, das die eigentliche Bar beinhaltete. Dort stand sie auf, schlenderte betont unauffällig an der Wand entlang und schlüpfte hinein. Mara stellte sich wartend in eine Ecke in der Nähe der Treppe, die hinunter zu den Aufzügen führte, und musterte die Leute draußen auf der Terrasse.
    Schnell hatte sie insgesamt drei Menschen gezählt, an denen sie das mysteriöse Feuer wahrnehmen konnte.
    Was bedeutet das, verdammt?!, überlegte Mara fieberhaft. Haben die irgendwas mit Thurisaz zu tun? Oder mit dem Loge?
    »Wo ist Steffi?«, hörte sie da den Professor direkt neben sich. Er sah auch nach draußen, aber seine Ex war nirgends zu sehen.
    »Sie ist in die andere Richtung gekrabbelt«, sagte Mara. »Da, wo die Leute am Tisch sitzen.« Von denen einer komisch brennt, und ich weiß nicht, warum!, fügte sie noch in Gedanken hinzu.
    »Hoffentlich kommt sie gleich, wir müssen hier raus«, antwortete Professor Weissinger und lehnte sich neben Mara an die Wand.
    Sie überlegte kurz, ob sie dem Professor jetzt endlich von den Feuermenschen erzählen sollte, entschied sich aber für den Moment dagegen. Sie hatten erst mal andere

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