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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Probleme zu lösen, und Mara wusste ganz genau, wie schnell sich Professor Weissinger in jedes neue Rätsel stürzen würde.
    »Wieso war denn die Gassner eigentlich so schnell da? Ausgerechnet die?«, fragte Mara stattdessen. »Es gibt doch echt genug Polizisten in der Stadt, warum immer die und der Kornbichel?«
    »Nun, ich vermute mal, sie fand eure Cousinengeschichte dann doch etwas seltsam und hat euch verfolgt, kann das sein?«
    »Nein, die ist uns nicht gefolgt. Ich hab ganz genau gesehen, wie die nach ein paar Straßen abgebogen sind, und dann waren sie weg.«
    »Mara, bitte!« Der Professor sah sie fast mitleidig an. »Du hast ein Polizeiauto gesehen, das abgebogen ist, und dann war es weg.«
    »Hab ich doch gesagt!«
    »Also, Mara Lorbeer, weißt du nur, dass euch danach kein Polizeiauto gefolgt ist. Falls Frau Gassner aber nur so viel Hirn hat, dass es in einer Ecke zusammenläuft, wenn sie den Kopf schief hält, dann hat sie die weitere Verfolgung an Kollegen in Zivil übertragen und ist erst abgebogen, als die sich an eure Stoßstange geheftet hatten.«
    »Hm … hab ich nix von bemerkt«, murmelte Mara kleinlaut, denn natürlich hatte der Professor recht, und es war ihr hochpeinlich, dass sie da nicht selbst draufgekommen war.
    »Wir haben aber trotzdem Glück, wie es scheint«, beruhigte sie Professor Weissinger. »Meine Theorie angesichts dessen, was wir vorhin gehört haben, ist, dass die Zivilkollegen zumindest vorübergehend dachten, sie hätten den falschen Jeep verfolgt, weil hier vor dem Hotel eine vierköpfige Familie ausgestiegen ist – mit bärtigem Papa, zwei Teenies und ganz ohne das achtjährige Pummelchen. Au !«
    »Ups, Reflex«, sagte Mara und klappte ihren Finger wieder ein.
    »Meine Exfrau hat einen schlechten Einfluss auf dich, ganz eindeutig«, stöhnte Professor Weissinger und rieb sich die Seite.
    »Wer, ich?«, fragte Steffi, und Mara hätte sie fast nicht erkannt in dem weißen Trenchcoat und der riesigen Sonnenbrille. Bevor einer der beiden antworten konnte, schritt sie auch schon betont hüftbeschwingt die Treppe zu den Aufzügen hinunter.
    »Holla, die Waldfee«, brummte Professor Weissinger anerkennend, und Mara sah ihn scharf an. Seine Ex musste sich also nur was anderes überwerfen, und schon war es Zeit für Holla, die Waldfee?
    Der Professor bemerkte Maras Blick und räusperte sich. »Schätze mal, das hat sie nicht gerade irgendwo käuflich erworben, also lass uns abhauen, bevor es der echten Besitzerin kühl um die Hüften wird«, sagte er und folgte seiner Exfrau. Mara nickte und tat das Gleiche.
    Steffi hatte bereits auf den Knopf gedrückt, um einen der Aufzüge nach oben zu holen. Mara beobachtete mit ein wenig Unbehagen, wie eine Zahl nach der nächsten aufleuchtete, als der linke Aufzug zu ihnen nach oben kam. Was, wenn der jetzt voller Polizisten war? Würde ihre Tarnung ausreichen?
    Der Professor wirkte ebenfalls angespannt und musterte einen Wagen des Zimmerservice, der in einem Gang neben den Aufzügen stand. Kurz bevor der Aufzug angekommen war, hob er die Hand. »Bitte nicht einsteigen, wartet bitte hier an der Ecke einen klitzekleinen Moment!«, bat er, schnappte sich etwas von dem Wagen und verschwand um die Ecke in Richtung des Toilettenschilds.
    »Hab mich eh immer gefragt, wann Leute aufs Klo gehen, wenn Sie auf der Flucht sind«, sagte Mara leise, und Steffi grinste.
    Der Aufzug öffnete sich, und heraus kamen keine Polizisten, sondern zwei erstaunlich voluminöse Damen mit riesigen Frisuren in aufgetakelter Abendgarderobe.
    Wenn das Polizisten in Zivil sind, dann sollten die dringend ihren Kostümfundus ausmisten, dachte Mara. Vielleicht waren in den Rüschen, Blumen und Frisuren aber auch nur die Waffen für das gesamte Einsatzkommando versteckt.
    Da kam der Professor zurück und war nicht mehr der Professor. »Nein«, stieß Steffi nur hervor, und auch Mara blinzelte ihn ungläubig an: Professor Weissinger trug nun keinen weißen Vollbart mehr.
    Stattdessen sah er nun aus wie die Parodie eines Motorradrockers, denn er hatte den Kinnteil seines Bartes entfernt und sich den Rest ziemlich unregelmäßig braun eingefärbt. Um den Kopf hatte er sich ein Tuch gebunden, das verdächtig nach einem Handtuch aussah.
    Dazu machte er ein Gesicht, das er offensichtlich für ziemlich rockstarmäßig hielt, und zeigte auf den Servicewagen. »Da liegen nicht nur Einwegrasierer, sondern auch Schuhputz- und Zahnputz-Sets. Erstere kamen mir gelegen, Letzteres schien

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