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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Moment machte es ihr fast sogar ein bisschen Spaß.
    Sie sah, wie die beiden Polizisten sie erstaunt anstarrten, und bemerkte natürlich auch, dass der Professor vor Schreck ganz steif wurde.
    Kaum war sie vor den dreien zum Stehen gekommen, plapperte sie auch gleich drauf los: »Hallo … ich … ich kann das alles erklären. Ehrlich. Muss nur kurz … Luft. Moment!«
    Dann setzte sie sich auf die Treppe und winkte allen, sich wieder hinzusetzen. »Geht gleich los … «
    Der Professor schüttelte den Kopf: »Mara, ich ahne, was du vorhast, und ich warne davor! Ernsthaft!«
    Mara hob den Kopf, und der Professor hatte sie noch nie so entschlossen gesehen. Sie sagte nur ganz ruhig und plötzlich, ganz ohne Schnappatmung: »Das klappt. Setzen Sie sich, und fallen Sie nicht nach hinten.«
    Schneller hatte man noch nie jemanden sich hinsetzen und den Oberkörper vorbeugen sehen wie Professor Weissinger.
    »Dürfte ich erfahren, um … wmpf«, beendete Frau Gassner ihren Satz, bevor er richtig angefangen hatte. Für die nächsten Sekunden waren keinerlei Synapsen mehr in Frau Gassners Gehirn frei, um die Sprechwerkzeuge zu bedienen.
    Ihr Kollege Herr Kornbichel war so überfordert, dass er für einen Moment sogar vergaß, zu atmen.
    Professor Weissinger blickte in den Himmel und sah aus, als würde er ein Stoßgebet nach oben schicken.
    Sie standen auf einem Regenbogen. Das eine Ende verlor sich im Nebel, das andere führte direkt zu einem gigantischen, steinernen Tor. Davor stand deutlich sichtbar ein bärtiger Mann in einer prächtigen Lederrüstung, der erstaunt zu ihnen herübersah.
    »Hvat er nafn þitt ok erendi?«, rief er herüber, und seine Stimme schnitt so klar durch die kalte Luft, als stünde er direkt neben ihnen.
    Gleichzeitig hörte Mara Heimdalls Stimme in ihrem Kopf und verstand jedes Wort: Wer seid ihr, und was ist euer Begehr?
    »Sagen Sie Heimdall, dass wir gleich wieder weg sind!«, rief Mara dem Professor zu und verschwand.
    Mara wusste, dass die Zeit auf der Brücke nach Asgard im Vergleich zur Realität rasend schnell verging, also war sie nicht länger als unbedingt nötig dort geblieben. Sie sprang auf, während die beiden Polizisten gerade damit begannen, aus dem Stand zusammenzusacken.
    Kurz entschlossen gab sie Herrn Kornbichel einen entscheidenden Stoß, sodass dieser mit einer halben Drehung etwas schneller fiel – und zwar direkt an die Stelle, wo Frau Gassner jeden Moment aufschlagen würde. Das tat sie auch, aber nun fiel sie weich. Was das Gegenteil dessen war, was man über den Fall von Herrn Kornbichel sagen konnte. Aber darauf konnte Mara nun leider keine Rücksicht nehmen. Vielleicht gab es ja mal eine Gelegenheit, bei der sie sich entschuldigen konnte. Vielleicht werden wir irgendwann darüber lachen, dachte Mara grimmig und stellte sich vor, wie Herr Kornbichel sie mit einem Mund ohne Schneidezähne anlachte.
    Die Schaulustigen ignorierend, die völlig perplex dabei zugesehen hatten, wie die beiden plötzlich leblosen Polizisten übereinandergefallen waren, suchte Mara in Frau Gassners Taschen nach dem Schlüssel für die Handschellen und wurde Gott sei Dank ziemlich schnell fündig.
    So schnell sie konnte, sperrte sie die Handschellen des Professors auf und dankte ihm stumm dafür, dass er sich tatsächlich ohne weitere Fragen nach vorne gebeugt hatte. So war er nämlich nicht nach hinten auf den Rücken gefallen, als die Vision begann. Das hätte für Mara wertvolle Zeit vergeudet, denn dann hätte sie ihn erst einmal umdrehen müssen, um an die Handschellen zu kommen.
    Wir sind eben ein eingespieltes Team, dachte Mara, während sie Frau Gassner und Herrn Kornbichels Arme übereinanderlegte. Dann zückte sie die Handschellen.
    »So, kleine Frau, das geht jetzt aber entschieden zu weit!«, rief ein älterer Herr mit norddeutschem Akzent aus der immer größer werdenden Menge der Schaulustigen. Andere pflichteten ihm bei, taten aber ebenfalls nichts. Noch nicht.
    Okay, dachte Mara, im Hotel waren es mehr Leute, und die haben nur drauf gewartet, wann sie durchdrehen dürfen. Aber ihr helft mir jetzt auch, ob ihr wollt oder nicht!
    Die Idee war nicht gerade brillant, doch würde es für die paar Sekunden genügen, die sie brauchte.
    »Schauen Sie mal da oben!«, rief Mara möglichst überfröhlich. »Und dann nur eine Frage: Verstehen Sie Spaß ?«
    Sofort erhellten sich die Gesichter der Menschen, und die ersten Leute lachten schon erleichtert auf. »War doch klar, dass das nicht

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