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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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Arkaden, die den Hofgarten zur linken Seite einfassten, boten eine trügerische Sicherheit. Doch Mara und der Professor ließen sich nicht darauf ein und liefen weiter bis zu den Treppen, die hinunter in den Hof des bayerischen Landtagsgebäudes führten.
    »Da runter«, sagte der Professor und winkte Mara ein paar weitere Stufen hinunter in ein seltsames Steinbecken, das sie erst für ein leeres Schwimmbad gehalten hatte. Professor Weissinger zog sie unter eine Art Dach aus wuchtigen Steinquadern inmitten des komischen Beckens, und Mara erkannte, dass es sich wohl um so etwas wie ein Soldatendenkmal handeln musste.
    Direkt vor ihnen lag ein stilisierter Steinsoldat auf einer Grabplatte und hielt das Gewehr umklammert. Es war hier so dunkel, dass Mara den Professor kaum sehen konnte. Also genau richtig, um wenigstens kurz mal zu verschnaufen.
    »Ich hab die Kraft von Thors Söhnen bekommen«, sprudelte es als Erstes aus Mara heraus. »Die Kraft von Maggi und die Wut von Mosi.«
    »Das ist ja ganz und gar fantastisch, aber Magni und Móði , wenn ich bitten darf! Die beiden sind personifizierte Eigenschaften Thors, und zwar dessen Kraft und seine, na ja, nennen wir es mal Kampfeswut . Man könnte es vielleicht auch als Mut deuten. Wie fühlt es sich denn an?«
    »Genau so«, antwortete Mara. »Aber die Raben haben gesagt, dass von den beiden jetzt nicht mehr viel übrig ist.«
    »Das mag sein, denn sie zählen nicht gerade zu den meistzitierten Gestalten der nordisch-germanischen Mythologie. Aber sie sind auf jeden Fall ehrenvoll gestorb… ähm … verblasst«, erklärte der Professor. »Aber willst du mir nicht erst einmal erzählen, wie du … «
    »Nein, tut mir leid, aber das will ich jetzt wirklich nicht«, unterbrach Mara ihn. »Weil jetzt retten wir meine Mama und Ihre Exfrau.«
    »Aha«, brummte der Professor. »Und was machen wir mit Thurisaz und dem Eichhörnchen?«
    »Sie glauben gar nicht, was mir dazu alles so einfällt«, sagte Mara grimmig und ballte die Fäuste.
    »Wenn ich dich nicht besser kennen würde, könnte ich sagen, dass du mir Angst machst, Mara«, erwiderte Professor Weissinger etwas irritiert, aber Mara hatte gar keine Lust, ihn hier zu beruhigen.
    Sie war den beiden Thorsöhnen gerade richtig dankbar dafür, dass sie ihre Problemfühler auf stumm schalteten. Es tat zur Abwechslung mal richtig gut, so einfach zu denken.
    Jungs haben es auch echt gut, dachte Mara plötzlich ganz unvermittelt. Entweder sie kloppen sich, oder sie denken irgendwas mit Ball . So einfach will ich’s auch mal haben.
    »Moment mal, Mara, wo willst du denn hin?«, zischte Professor Weissinger, als sie sich nun anschickte, das Denkmal zu verlassen.
    »Na, zum Thurisaz? Feldherrnkeller, da lang?«, antwortete Mara. »Was denn sonst?«
    »Aha, und hast du dir schon überlegt, was genau wir dann da machen?«
    »Na, wir befreien alle und besiegen den Thurisaz und das Eichhörnchen?«, sagte Mara in ihrem besten Wasnefrage-Tonfall.
    »Ach so, ja natürlich, verzeih die dumme Frage. Ich dachte nur, wir sollten vorher vielleicht überlegen, wie genau wir das anstellen wollen !«, entgegnete der Professor und zeigte damit, dass er früher wohl nicht zu den Ball-Ball-Jungs gehört hatte.
    »Ganz einfach, wir machen es wie immer«, gab Mara zurück.
    »Wie immer?«
    »Ja, wir platzen irgendwo rein, stellen uns erst an wie die letzten Deppen, aber wenn es drauf ankommt, fällt uns was so Bescheuertes ein, dass es schon fast wieder genial ist«, antwortete Mara, grinste draufgängerisch und lief einfach los.
    » Fast ! Du sagst es!«, rief ihr der Professor hinterher. » Fast ist das Stichwort, Mara! Es ist immer nur fast genial, und oft genug hatten wir einfach bloß riesiges Glück! Darum sollten wir erst einmal … «
    »NEIN!«, schrie Mara plötzlich so laut und so wütend, dass sie die Schmerzen im Hals spürte. Ihr Mitstreiter sah sie überrascht an, aber sie konnte nicht anders: Ihr Kopf lief hochrot an, und sie ballte die Fäuste. »Wir gehen jetzt da hin und machen den Typen platt! Und Ratatösk! Und den Feuerbringer! Und dann noch mal Ratatösk, weil das Viech garantiert wieder aufsteht! Meine Mama ist da unten, und wenn sie der Thurisaz nur schief anschaut, brech ich ihm alle Knochen so oft, bis … bis er zum Fasching als Regenwurm gehen kann, verdammt!«
    Der Professor sah sie nachdenklich an. »Also gut. Das war vielleicht nicht der markigste Spruch aller Zeiten, aber ich verstehe, dass es dir ernst ist. Und du

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