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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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müssen. »Ganz genau, mein lieber Herr Professa, ganz genau! Mia kenna do ermiddln, so lang wia mia woin! So lang wia mia woin !«
    »Herr Kornbichel, bitte«, fing Frau Gassner an, aber der war noch nicht fertig. Er hatte allerdings nicht viel Neues zu erzählen:
    »Wia! Mia! Woin! So lang! Dass des klar is! Is des klar?!«
    »Glasklar«, antwortete Herr Weissinger und verzog keine Miene. Frau Gassner bedeutete ihrem Kollegen mit einer Geste, sich wieder zu beruhigen und sprach dann weiter: »Ich bin der festen Überzeugung, dass Mara Lorbeer, die seltsame Pummelcousine, die Kampfemanze und nicht zuletzt Sie, Herr Professor Weissinger, mit oder ohne Ihre höchst verstörend rasierte Barttracht, in diesen Fall verwickelt sind!«
    »Sie meinen natürlich, in den Fall des geheimnisvollen Mädchens mit dem Handy?«, fragte der Professor unschuldig.
    Frau Gassner seufzte, und Mara sah, wie sie ihre Fäuste zusammenballte. Dann sprach sie, sehr bemüht um Fassung ringend, weiter: »Ja … in den Fall des geheimnisvollen Mädchens mit dem Handy, das vielleicht oder vielleicht auch nicht etwas mit dem MORD an einem unbekannten jungen Mann im siebten Stock des Hotels Bayerischer Hof zu tun hat.«
    »Ich verstehe«, antwortete der Professor. »Nun, in diesem Fall … «
    Er machte eine Kunstpause, und Frau Gassner fiel voll drauf rein. »… bleibe ich bei meiner Aussage, dass ich Ihnen leider nichts weiter erzählen kann. Außer Sie wüssten gerne noch mehr über das jüngere Futhark .«
    Stille kehrte ein auf dem Odeonsplatz, als sich die beiden Kontrahenten musterten.
    »Gut«, nickte schließlich die Beamtin. »Oder auch nicht gut, egal. Ich muss Sie jetzt leider bitten, mit aufs Präsidium zu kommen.«
    »Warum, wenn ich fragen darf? Das Handy wurde doch gefunden?«
    Frau Gassner überhörte den Einwurf des Professors einfach. »Kommen Sie freiwillig mit?«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Ich werde hier gebraucht«, antwortete Professor Weissinger standhaft.
    »Auch das noch, also schön.« Frau Gassner nickte ihrem Kollegen zu. »Haben Sie Handschellen dabei, Herr Kornbichel, oder brauchen Sie meine?«
    Kornbichel begann, in seinen Taschen zu suchen, aber außer, dass er dabei einen immer röteren Kopf bekam, passierte nicht viel. Frau Gassner seufzte ein weiteres Mal und zog ihre eigenen Handschellen hervor. »Bitte strecken Sie die Arme nach vorne, und machen Sie es uns jetzt nicht noch unnötig schwer«, sagte sie und blickte den Professor auffordernd an.
    Der sah mindestens genau so auffordernd zurück und verschränkte demonstrativ seine Arme vor dem Bauch.
    »Okay, okay«, murmelte die Polizistin, und ihr war die Wut über die Situation anzusehen. Dann trat sie völlig überraschend neben den Professor, drückte ihm ihren Ellbogen an den Hals und gleichzeitig hinter seinen Kniekehlen ihr Bein durch. Überrumpelt fiel der Professor nach hinten um und musste seine verschränkten Arme öffnen, um sich abzufangen. Noch bevor er auf der Treppenstufe aufschlug, klickten die Handschellen zum ersten Mal. Frau Gassner drehte den Professor herum wie einen Rollbraten, und Klick war auch das zweite Handgelenk hinter seinem Rücken in den Handschellen gefesselt.
    Längst waren die ersten Schaulustigen stehen geblieben, die das Ganze murmelnd kommentierten und auch die unvermeidlichen Fotohandys waren schnell gezückt. Eine Reisegruppe von etwa zehn Leuten in identischen Pullis mit der Aufschrift Kegelklüngel Kölle lachte und feixte irgendwas in rheinischem Dialekt.
    »Weidergeh, aber sofort! Do gibt’s nix zum Segn! Aba scho glei iwahabtsnix! Hopp!«, schimpfte Kornbichel so routiniert wie scharf. Hier war er auf vertrautem Terrain, da machte ihm keiner was vor.
    Verdammt!, dachte Mara, das ist nicht gut! Die darf den jetzt doch nicht mitnehmen, um Gottes willen!
    Doch anstatt immer panischer zu werden, breitete sich in dieser Sekunde eine seltsame Art der Ruhe in ihr aus, und sie wusste, was zu tun war.

Kapitel 7

    M ara warf sich förmlich zurück in ihren Körper, der nach wie vor brav in dem dunklen Hauseingang gekauert hatte. Doch nun schreckte er mit einem schnappenden Schnaufer hoch, und Mara gönnte ihm keine Sekunde Erholung, sondern rappelte sich sofort auf und rannte los.
    Schon von Weitem rief sie quer über den Platz: »Frau Gassner! Hallo! Ich bin’s, Mara Lorbeer!« Und winkte dabei fröhlich. Ohne Maggi und Mosis Energiespritze wäre sie wohl eher nicht in der Lage dazu gewesen, aber im

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