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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis
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blendete.
    Stattdessen saßen Kornbichel, Weissinger und Gassner nebeneinander auf einer Art Treppenstufe, in deren Mitte sich ein Sockel mit einer schlanken hohen Säule befand. Mara schwebte an der Spitze der Säule vorbei und erkannte darauf ein goldenes »Münchner Kindl«.
    Das sieht man wohl nur, wenn man als Astraldings hier rumschwebt, dachte sie, eine ganz neue Art des Sightseeings …
    Doch dann sauste sie schon nach unten direkt vor die drei und war erstaunt.
    »Ach, liebe Frau Gassner, ich würde Ihnen ja so gerne alles erzählen, aber das ist leider nicht möglich«, sagte Professor Weissinger gerade, und die Polizistin verdrehte die Augen. »Herr Professor, das bringt mich doch nicht weiter.«
    »Des bringt uns ned weida, übahauptsned weida bringt uns des«, echote Herr Kornbichel und rollte ebenso mit den Augen wie seine Chefin.
    »Ich finde es ja wirklich ganz hervorragend, dass Sie sich bereit erklärt haben, uns wenigstens ein bisschen was zu erzählen«, sagte Frau Gassner. »Aber mit der Information über diesen Tjuri… Thure…«
    »Thurisaz«, half der Professor.
    »Danke, also mit der Info über diesen Mann kann ich doch wirklich so rein gar nichts anfangen!«
    »Ach das würde ich so nicht sagen«, widersprach Professor Weissinger, und Frau Gassner lachte trocken auf. Kornbichel beeilte sich, ebenfalls trocken aufzulachen, aber es klang, als ob er nicht so recht wüsste, warum eigentlich.
    »Herr Professor, ich bitte Sie! Ich weiß jetzt, dass der Mann da unten im Feldherrnkeller eine Art esoterisches Seminar gibt und dass sein Name altnordisch ist für Riese. Was soll ich denn mit dieser Information bitte anfangen?«
    »Das ist nicht alles!«, rief der Professor mit gespielter Entrüstung und die Polizistin nickte ergeben. »Jajaja!«, murrte sie. »Es ist auch gleichzeitig der Name einer Rune aus dem älteren Futhark , ich bin Ihnen ja so dankbar über das Schließen dieser Wissenslücke, Herr Professor Weissinger.«
    »Gerne.«
    »Fein. Was ich aber viel dringender wissen möchte … «
    »Ob es auch ein jüngeres Futhark gibt?«
    »Nein, das ist mir sogar so egal, dass ich dafür kein Wort habe und darum erst eines erfinden müsste«, antwortete Frau Gassner so staubtrocken, dass Mara grinsen musste. Den Spruch musste sie sich merken, denn so war es ihr auch schon mehrfach gegangen.
    »Ach, da ließe sich bestimmt ein Wort finden, wenn wir nur lange genug überlegen«, sagte der Professor todernst und blickte gedankenverloren in den Himmel. »Hm. Ein Wort für ganz besonders egal , das ist nicht einfach. Wie wäre es mit Gnampf ?«
    »Herr Professor?«
    »Frau Polizeivollzugsbeamtin?«
    »Ich habe den berechtigten Eindruck, dass Sie aus irgendeinem Grund nur Zeit schinden wollen, und das gefällt mir gar nicht.«
    »Das tut mir sehr leid«, antwortete Professor Weissinger und seufzte. »Denn mehr kann ich Ihnen leider im Moment nicht bieten.«
    Da erhob sich Frau Gassner ganz plötzlich, setzte ihre Mütze auf und zupfte ihre Uniformjacke zurecht. Herr Kornbichel sprang ebenfalls sofort auf, zupfte an seiner Jacke herum und setzte sich dann auch die Polizeimütze auf den Kopf. Das wirkte angesichts der Tatsache, dass er gar keine Polizeimütze dabeihatte, wie eine ganz arme Pantomimennummer. Frau Gassner hatte das sehr wohl bemerkt, und überlegte wohl gerade, ob sie ihm für seine Performance einen Euro vor die Füße werfen sollte. Sie entschied sich stattdessen dafür, es zu ignorieren und die strenge Polizistin weiterzuspielen.
    »Herr Professor, ich hoffe, Sie sind sich im Klaren darüber, dass meine Einwilligung auf Ihr Gesprächsangebot einzugehen, nicht darauf abzielte, etwas über esoterische Runen zu lernen.«
    »Runen sind nicht esoterisch, ganz im Gegenteil … «, erwiderte Professor Weissinger energisch, doch die Beamtin überging ihn rüde: »UND ich mache Sie jetzt darauf aufmerksam, dass wir hier in einem Mordfall ermitteln. Gut, inzwischen ist das alles Sache des Morddezernats, und man hat uns unmissverständlich klargemacht, dass die Arbeit der Streife an dieser Stelle endet. Trotzdem gibt es da noch den ungeklärten Fall des verschwundenen Mädchens mit dem Handy und der Panikattacke von vor ein paar Tagen, und ich bin durchaus befugt, hier weiter zu ermitteln.«
    »Sie meinen, es hat noch niemand explizit gesagt, dass Sie damit aufhören sollen«, warf der Professor mit ruhiger Stimme ein.
    Dies war der Moment, in dem Herr Kornbichel meinte, auch etwas beitragen zu

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