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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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Vater gehört zu werden, aber sie spürte, dass Larissa ihr trotz allem offensichtlich vertraute. Also versuchte sie jetzt, das Mädchen vorsichtig aus dem Sitz zu ziehen.
    Gott sei Dank ließ Larissa auch das mit sich machen und ihr Vater sah staunend zu, wie Mara seiner Tochter behutsam half, sich aufzurichten. Doch plötzlich erstarrte sein Blick in einer panischen Fratze, die fast witzig ausgesehen hätte – aber eben nur fast, denn der Grund dafür war ein äußerst unwitziger: Mara, Larissa und ihr Vater standen Auge in Auge mit dem Lindwurm, der sie mit der kalten Wut einer Echse aus nächster Nähe anstarrte. Seine Schnauze war so nah, dass man den fauligen Atem auf der Haut spüren konnte. Nur zwei Schritte vorwärts und eine komplette Vollmeise hätten gefehlt, um ihn zu berühren.
    »Du siehst den Drachen auch, oder, Spinnerin?«, fragte Larissa, und Mara nickte. »Das ist schön«, säuselte Larissa lächelnd, wendete sich dann einfach von dem Monster ab und ihrem Vater zu. »Siehst du den Drachen auch, Papa?«, sagte sie.
    »D… d… dsmpf«, antwortete ihr Vater und kippte um.
    »Er sieht ihn auch und mein Name ist
Mara
«, sagte Mara ganz ruhig und ohne den Lindwurm aus den Augen zu lassen. »Und Larissa, ich möchte jetzt, dass du
wegläufst

    »Ich will aber bei dir bleiben, Spinnerin«, rief Larissa wie eine trotzige Barbiepuppe und stampfte dabei mit dem Fuß auf. Daraufhin zog der Lindwurm seine dünnen Lippen zurück und gab den Blick auf zwei baumdicke, rasiermesserscharfe Zähne frei, zwischen denen plötzlich eine lange, gespaltene Zunge hervorschoss, in das Auto linksneben ihnen einschlug und den Wagen dabei mühelos in zwei Teile riss! Erst mehrere Meter entfernt kam der vordere Teil der Limousine kopfüber zu liegen und schaukelte langsam quietschend aus.
    Warum hat er uns nicht getroffen?, dachte Mara. Ist er blind? Sie wagte es, Larissa ganz langsam in die andere Richtung zu schieben. Doch schon schlugen direkt neben ihr die Krallen des Lindwurms tief in den Asphalt ein und Mara erkannte, dass es kein Entkommen geben würde. Das Monster wollte mit seinen letzten zwei Opfern einfach noch ein bisschen Spaß haben …!
    Langsam bewegte Mara sich und Larissa zurück nach links, aber schon schoss wieder die schlangenartige Zunge hervor, und nur eine Sekunde später durchschlug auch die andere Hälfte des Autos die steinerne Brüstung der Brücke und sank auf den Grund des Isarkanals.
    Da hörte Mara neben sich auf dem Boden ein Wimmern und wusste, dass Larissas Vater wieder erwacht war. »Mein Auto!«, jammerte er und Mara wäre ihm dafür am liebsten auf die Hand getreten.
    Die Situation weiterhin großflächig verkennend, beugte sich Larissa zu ihrem Vater hinunter: »Ich freue mich, dass du den Drachen auch sehen kannst, Papa, wo du mir doch mit der Spinne nicht geglaubt hast.« Sie nahm seine Hand und streichelte sie zärtlich. »Und das mit dem Auto ist doch nicht so schlimm, du kaufst dir doch eh immer so gern neue Autos!«
    Okay, dachte Mara, diese Familie ist bekloppt, aber ich werde jetzt das Viech von den beiden weglocken!
    Ohne abzuwarten, drehte sie sich um und wollte lossprinten, als sie auch schon zu Boden geworfen wurde. Es war Larissa, die sich an sie klammerte und schrie: »Nein! Bleib da, Spinnerin! Bitte bleib bei mir!«
    Mara war hart auf dem Rücken gelandet und Larissa auf ihr, als sich auch schon der reptilienartige Kopf des Lindwurms vor ihnen in die Höhe schraubte und dabei sein Maul weit öffnete.
    »HEY! HEY, HEY!«, hörte Mara plötzlich jemanden brüllen und sie sah, wie ein Stein von der Schnauze des Ungeheuers abprallte. Ein paar Meter neben ihr stand Professor Weissinger und schrie das Vieh aus Leibeskräften an: »Verswint, schiuzlich wurm! Verswint!«
    Was immer er dem Lindwurm Mittelhochdeutsches entgegengebrüllt hatte, es wirkte: Das Monster wandte sich von Larissa und Mara ab und schnappte wütend nach dem Professor. Doch der nutzte ebenfalls die große Schiffsschraube als Deckung, in der nach wie vor das Wildschwein wütend schnaubte. Nur einen lauten Moment später war allerdings von Schraube und Schwein nichts mehr übrig als ein paar verbogene Stahlträger, zwischen denen sich der Professor nun völlig schutzlos duckte. Der Lindwurm hatte beides zwischen seinen mächtigen Kiefern zerdrückt, als wäre es ein Snack für den kleinen Hunger zwischendurch. Schon hob sich seine krallenbewehrte Klaue, um auch den Professor wie eine Made zu

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