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Mara und der Feuerbringer

Mara und der Feuerbringer

Titel: Mara und der Feuerbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Krappweis
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bewusstlosen Siegfried. Doch da nahte hinter ihm bereits der Hengst Grani, schob seinen Kopf zwischen die Beine des Professors und schon saß dieser auf dem Rücken des Pferdes! So galoppierten Ross und Reiter nun dem ohnmächtigen Siegfried entgegen, wobei der Galopp des Professors nicht im Geringsten zu dem des Pferdes passen wollte!
    Mara musste sich zwingen, von der Clownsnummer wieder zu dem Monster zu blicken, lief ein paar Meter zur Seite, um durch den dichten Qualm blicken zu können, und war erstaunt: Der Lindwurm hatte sich tatsächlich, so weit es ging, in den Fluss zurückgezogen und beschränkte sich darauf, in sicherem Abstand zu den Flammen ein paar Drohgebärden abzuspulen. Wie es schien, hatte das Wassermonster vor dem Feuer eine panische Angst. Und plötzlich hatte Mara eine wahrlich siedend heiße Idee. Sie warf einen prüfenden Blick auf Siegfried. Der schlug gerade brüskiert die helfende Hand des Professors aus und bestieg dafür ganz besonders federnd seinen Hengst. Mara konnte sogar von hier aus sehen, wie der Professor die Augen zum Himmel verdrehte.
    Aber in jedem Fall war Siegfried wieder voll einsatzfähig, der Professor war bei ihm und sonst kein Mensch im Weg! Jetzt durfte Mara keine Zeit mehr verlieren. Und schon während sie losrannte, um sich zwischen den Lindwurm und die anderen zu bringen, streckte sie ihre Arme aus und schloss die Augen.

Kapitel 10

    S igyn schreckte zusammen, als Mara neben ihr erschien und erst einmal ziemlich plump zu Boden fiel.
    »Hallo!«, keuchte Mara. »Ich bin hier, um dich zu retten.«
    Doch anstatt irgendeine Geste der Freude oder gar Dankbarkeit zu zeigen, schüttelte Sigyn nur fassungslos den Kopf. »Warum bloß bist du ein drittes Mal gekommen? Konntest du das denn nicht sehen, kleine Seherin? Diesmal wird er dich töten, denn ich kann dich nicht mehr schützen!«
    Irgendwie hatte sich Mara Sigyns Reaktion ganz anders vorgestellt. Wenn die Kinohelden im Kerker erschienen, um ihre Freunde zu befreien, mussten sie immer zugleich ganz laut »Psst« machen und mit warnendem Blick den Finger an die Lippen legen, damit der Freudentaumel der Gefangenen nicht den Kerkermeister weckte.
    Doch Sigyn schien ihre Retterin am liebsten würgen zu wollen, so frustriert sah sie aus. Tränen wütender Verzweiflung liefen ihr über die schmutzigen Wangen, während Mara erschöpft ihre verbliebenen Akkustriche zählte und schnell fertig war damit: einer.
    Aber auch der Hausherr hatte den Besuch bemerkt. Wie zu Sigyns Bestätigung dröhnte die Stimme des Feuerbringers durch den Vulkan: »
Litilvölva!
«
    »Jajaja«, grummelte Mara leise, als die Flammen wieder begannen,sich zur Gestalt des Loge zusammenzuziehen! Sigyn sagte nun gar nichts mehr und sah Mara nur noch mitleidig an.
    »Okay, dann freu dich halt nicht«, sagte Mara matt und gab sich nicht einmal die Mühe, noch sonderlich heldenhaft zu klingen.
    »Ich hab aber Hilfe mitgebracht!« Mit einer schlaffen Hand deutete Mara schräg hinter Sigyn und die folgte ihrem Blick.
    Dort wand sich der riesige Lindwurm auf dem heißen Gestein und blickte gehetzt zwischen den ihn einschließenden Flammen hin und her. Keine Sekunde zu früh stoppten auch Siegfried und Professor Weissinger hoch zu Ross neben Mara und Sigyn.
    Die schaute fassungslos zu den beiden Reitern auf, schien aber dabei den Professor gar nicht wahrzunehmen.
    »
Sigurður
«, flüsterte sie ehrfürchtig und ein zart entrücktes Lächeln umspielte ihre rissigen Lippen.
    Ach, schau mal an, den kennt sie, dachte Mara, schöpfte ebenso neuen Mut und rappelte sich entschlossen auf. Dann rief sie dem Professor zu: »Sagen Sie dem Lindwurm da drüben bitte in Mitteloberdeutschdings, dass der Flammenheini schuld ist an der Hitze und dem Feuer hier drin!«
    Professor Weissinger hatte mit Mara in den letzten Tagen so viel Unfassbares erlebt, dass er gar nicht mehr wusste, wie es sich eigentlich anfühlte, überfordert zu sein. Doch dann hellte sich seine Miene auf und er grinste, als er verstand, was Mara vorhatte. Er klopfte dem Helden vor sich auf den Rücken und rief ihm ein paar Worte auf Mittelhochdeutsch zu. Dabei deutete er auf sich und den Lindwurm!
    Siegfried nickte nur, sprang von seinem Hengst, rief dem etwas Unverständliches zu und schon preschte das Pferd mitsamt dem Professor los. Der hatte nun schon zum zweiten Mal alle Hände und Füße voll damit zu tun, nicht herunterzufallen!
    Mara blinzelte in die Flammen. Inzwischen war nun auch der Kopf des

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