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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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schade.“
    Sie beobachtete ihn. Nur ihre großen Augen verrieten, wie nervös sie war. Brenna war am Ende, und das wussten sie beide. Wenn er sie jetzt abwies, würde sie niemals ein Darlehen bekommen. Ihr Traum von einer eigenen Weinproduktion war dann für immer ausgeträumt. Ja, klar, sie konnte einige Tonnen Trauben kaufen, sich die dazugehörige Ausrüstung leihen und irgendwo in einer Garage ein paar billige Fässer aufstellen. Vielleicht würde sie sogar den ein oder anderen Fan gewinnen, und im
Wine Spectator
würde eine kleine Besprechung erscheinen. Aber ohne eine gehörige Finanzspritze würde sie es nie wirklich schaffen.
    Für ihn war das natürlich belanglos. Was ihn betraf, ging es hier ausschließlich um seine eigenen Ziele. Also musste er sich fragen, wie ihre Bitte ins große Ganze passte.
    Er stand auf, umrundete den Schreibtisch, bis er direkt vor Brenna stand. Dann lehnte er sich gegen die polierte Oberfläche und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Haltung diente dazu, andere einzuschüchtern. Oder sie herauszufordern. Je nachdem.
    Brenna reagierte, indem sie sich aufrecht hinsetzte und dann die Beine hastig wieder übereinanderschlug. Das Rascheln der Seide war in der Stille des Büros deutlich zu hören und brachte irgendwo in Nics Innerem einen Nerv zum Klingen. Nic ertappte sich dabei, wie er der Bewegung folgte und sich unwillkürlich vorstellte, was sich da so alles unter Brennas Rocksaum befand. Die Seidenstrümpfe, die ihre schlanken Beine umhüllten. Und darüber?
    Das Paradies. Zumindest hatte ihr Körper ihn vor zehn Jahren genau dahin katapultiert. Warm, feucht und geheimnisvoll hatte er den Weg zur Erlösung aufgezeigt.
    Jedenfalls hatte Nic das damals geglaubt. Doch schon bald war ihm klar geworden, dass er sich geirrt hatte. Von Paradies keine Spur. Die reizende Brenna Marcelli hatte ihn direkt in die Hölle geführt. Ihretwegen hatte er sein Zuhause verlassen müssen. Er hatte im Exil gelebt – einsam, verlassen und in den Augen der Welt so gut wie tot.
    Bedauerlicherweise konnte auch diese Erkenntnis das Verlangen nicht stoppen, das sich blitzartig in seinem Körper ausbreitete. Verdammt! Schnell sah er in eine andere Richtung. Das hier war die ganz falsche Art von Erinnerungen. Davon durfte er sich jetzt auf keinen Fall ablenken lassen.
    „Ich sage nicht Nein“, teilte er Brenna milde mit.
    „Du machst Witze!“
    Sie sprang auf die Füße und kam nur Millimeter von ihm entfernt zum Stehen. Plötzlich war sie ihm so nahe, dass er die Mischung aus Gold und Braun in ihren Augen erkennen konnte. Er roch ihr Parfüm. Der Duft war inzwischen ein anderer, aber seine Reaktion leider immer noch die gleiche: Irgendwo in seinem Inneren breitete sich ein Feuer aus, wurde zum Flächenbrand und wollte Nahrung, Nahrung und noch mehr Nahrung.
    Nic ignorierte die Hitze und den Hunger. Hier war weder die Zeit noch der Ort für so etwas. Und Brenna Marcelli war ganz sicher nicht die richtige Frau dafür.
    Wichtig war nur sein Plan. In den letzten Jahren hatte er gelernt, dass eine wohldurchdachte Strategie immer zum Erfolg führte. Und wenn es um Rache ging, tja, dann musste man eben warten können.
    Brennas Bitte war ein Geschenk – so unerwartet wie ein Home Run in den ersten Sekunden eines Baseballspiels. Und mindestens genauso aufregend. Alles, was er jetzt tun musste, war, den Schläger wegzuwerfen und loszurennen. Aber sein Instinkt warnte ihn: Geh auf Nummer sicher!
    „Das ist ein Haufen Geld“, entgegnete er kühl.
    Sie nickte. „Ich weiß. Aber schau dir mal meine Unterlagen an. Das ganze Geld fließt in den Wein. Ich selbst bekomme kein Gehalt. Oh, Nic! Das Land, das ich im Auge habe, ist perfekt für einen Pinot Noir: ein Hang, ganz am Ende einer Bergkette, die in Richtung Ozean verläuft. Die Trauben werden Morgennebel bekommen, Mittagssonne und dann noch eine salzige Brise vom Meer. Das wird unglaublich!“
    Ihre Begeisterung war so spürbar wie die Hand, die sie auf seinen Arm gelegt hatte. Nic reagierte auf den Kontakt – und die verräterische Antwort seines Körpers –, indem er einen Schritt zur Seite trat und nach ihrer Mappe griff.
    „Ich werde da mal reinschauen und dich in den nächsten Tagen kontaktieren.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Wie genau mache ich das?“
    Brenna grinste. „Du solltest wohl besser nicht auf der Hazienda anrufen. Aber meine Handynummer steht oben auf den Unterlagen. Wenn du mich nicht erreichst, hinterlass mir einfach

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