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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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scharfe Linksbiegung um die Wand eines Schreins. Er flitzte herum und erkannte in der Ferne einen kleinen Platz, von dem mehrere Gassen abzweigten. Neben dem Schrein befand sich eine niedrige Mauer und dahinter herrschte Dunkelheit. Die Entscheidung war im Nu getroffen – Marcus rollte sich über die Mauer und ließ sich auf die andere Seite fallen. Er landete auf einem steil ansteigenden Müllhaufen, der zu einem natürlichen Wasserabfluss am Hang führte. Ein schrecklicher Gestank drang ihm in die Nase, als er den Abhang halb herunterschlitterte, halb rollte. Die Männer kamen inzwischen auf den Platz gerannt, und Marcus hörte ihr Rufen, ehe die Fackel über der Mauer aufloderte. Eine Stimme rief: »Über die Mauer mit euch!«
    »Nie im Leben!«, erwiderte einer der Männer. »Da drüben ist eine Gasse – hier entlang!«
    Marcus erreichte den Fuß des Haufens mit einem Plumps und der Aufprall raubte ihm den Atem. Er blieb auf den Fersen hocken, stemmte sich mit einer Hand vom Boden ab, während er sich schwer keuchend umsah. Der Abfluss endete in einem kleinen Stück freien Geländes. Marcus suchte nach etwas, das er als Verband benutzen konnte, und schnappte sich ein Stückchen zerschlissenes Sackleinen, das in der Nähe lag. Er riss einen Streifen ab und wickelte ihn sich fest ums Knie. Dann war er wieder auf den Beinen. Er hielt auf die nächste Gasse zu, aber die Männer kamen schon den Abhang hinunter. Er wählte die erste Öffnung, die von den Verfolgern wegführte, aber auch aus der anderen Richtung waren jetzt Schreie zu hören, und der einzig sichere Fluchtweg schien geradeaus zu sein. Marcus rannte dort entlang, so schnell er nur konnte. Dann kam er schlitternd zum Stehen, als die Gasse breiter wurde und er den Kai sah, der am Tiber entlangführte. Hundert Schritte zu seiner Rechten stand eine Gruppe Männer um eine Fackel. Der Weg nach links schien dagegen frei zu sein, und so bog Marcus dort ein und bewegte sich wieder einmal vom Zentrum der Stadt weg. Rechts von ihm waren Frachtkähne und kleinere Boote festgemacht, linker Hand lagen Lagerhäuser, die alle fest verschlossen schienen. Wenig entfernt führte eine Bockbrücke über den Fluss und Marcus hielt darauf zu.
    Da trat eine Gestalt aus dem Schatten. Voller Panik machte sich Marcus darauf gefasst, den Mann anzugreifen. Das hier war sein einziger Fluchtweg. Er musste weiter.
    Als er näher kam, sagte die Gestalt leise: »Marcus, bleib stehen.«
    »Kasos …?«, fragte Marcus, als der Junge aus dem Dunkel auftauchte.
    »Stimmt. Ich war bei den Männern, die dich den Hügel hinunterkommen sahen. Ich wusste, dass sie dir den Weg zum Boarium abschneiden würden. Und dann blieb dir nur noch diese Richtung.« Kasos grinste. »Und jetzt sitzt du in der Falle.« Marcus nahm alle Kraft zusammen, bereit, sich auf den Jungen zu stürzen. Kasos wich nicht von der Stelle, machte aber auch keine Anstalten, ihn anzugreifen. Er lächelte eiskalt. »Macht nicht gerade Spaß, dem Tod ins Antlitz zu blicken, was?«
    »Ich gebe nicht kampflos auf«, zischte Marcus mit zusammengebissenen Zähnen. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Einen Augenblick lang standen die beiden Jungen reglos da. Dann lachte Kasos leise. »Keine Sorge, ich bin hier, um dir zu helfen.«
    »Was?« Marcus war fassungslos. »Wovon redest du?«
    »Du hättest mich neulich leicht erledigen können und niemand hätte dich davon abgehalten«, antwortete Kasos bitter. »Du hast mir das Leben geschenkt und jetzt tu ich dir den Gefallen. Dann sind wir quitt und ich schulde dir nichts mehr. Wenn du weiterleben willst, kommst du jetzt besser mit mir über die Brücke.«
    Marcus schaute kurz nach rechts und links. Immer mehr Männer waren auf den Kai geströmt.
    »In Ordnung«, sagte er und nickte. »Dann lass mich vorbei.«
    »Nicht so hastig«, erwiderte Kasos. »Die wissen, dass ich hier bin. Sie haben mich hergeschickt, damit ich Wache halte. Wenn du entkommst, dann wissen sie, dass ich dich durchgelassen habe. Ich brauche eine Geschichte, die ich Milo erzählen kann.« Er griff sich an den Gürtel, und die helle Klinge eines Messers blitzte auf. Marcus streckte die Arme aus, bereit, sich zu verteidigen, doch Kasos zog rasch die Klinge über seinen eigenen Arm.
    »Was machst du?«, flüsterte Marcus.
    »Ich werde sagen, dass ich versucht habe, dich aufzuhalten. Es hat einen Kampf gegeben und dann bist du in den Fluss gefallen und ertrunken.«
    Marcus sah, wie gerade eine neue Gruppe von Männern

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