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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Marcus begleiten, wenn ich in den Senat gehe. Die anderen haben sein Gesicht gesehen, also sollte er am besten eine Kapuze tragen. Er soll Ausschau nach dem Signal halten, von dem einer der Verschwörer gesprochen hat. Sobald das gegeben wurde, musst du, Festus, mit deinen Leuten sofort einen Ring um mich schließen. Gleichzeitig will ich, dass Clodius und seine Banden die Kontrolle über alle Zugänge zum Senatshaus übernehmen. Wir werden Milo keine Gelegenheit geben, ein Ablenkungsmanöver zu starten.« Caesar sah reihum die anderen an. »Solange wir wachsam sind, besteht nur geringe Gefahr.«
    Clodius lachte leise. »Es ist Eure Entscheidung, Caesar.«
    Marcus fragte sich, ob sein Herr wirklich so ruhig war, wie er schien. Doch plötzlich kam ihm eine Erkenntnis. In mancher Weise waren Männer wie Caesar genauso wie Gladiatoren. Man erzog sie dazu, der Gefahr ins Auge zu blicken, ohne Furcht zu zeigen, und, falls es nötig wurde, ihrem Ende vor den Augen der Welt würdevoll entgegenzugehen. Ihre Kämpfe wurden vielleicht in ganz anderen Arenen ausgetragen, aber es ging im Wesentlichen um das Gleiche: Leben und Ruhm oder Tod.
    Caesar wandte seine Aufmerksamkeit wieder Marcus zu. »Wieder einmal schulde ich dir Dank. Du bist so tapfer wie jeder Soldat, den ich je befehligt habe, und ich werde dafür sorgen, dass du deine Belohnung erhältst, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Marcus nickte, und seine wichtigste Hoffnung flackerte in seinem Herzen wieder auf. Aber er wusste, dass er warten musste, bis Caesar nicht mehr in Gefahr war. Dann würde sein Herr ihm gegenüber so freundlich wie möglich gesinnt sein und er könnte um seine Belohnung bitten.
    Caesar wandte sich Festus zu. »Bist du mit ihm fertig?«
    Festus wrang die letzten Wassertropfen aus dem Lappen und antwortete: »Ja, Herr.«
    »Dann kannst du jetzt gehen, Marcus. Ruh dich aus.«
    »Ja, Herr.«
    Er wollte gehen, hatte aber kaum mehr als zwei Schritte gemacht, als Caesar ihm hinterherrief: »Warte!«
    Marcus blieb stehen und wollte sich umdrehen, als Caesar erneut sprach: »Bleib, wo du bist. Was ist das für ein Zeichen auf deiner Schulter?«
    Marcus zog sich vor kaltem Schreck der Magen zusammen. Er hörte Schritte hinter sich und spürte dann, wie Caesar mit den Fingern die Narbe auf seinem Rücken berührte. Er kämpfte dagegen an, vor Angst zusammenzuzucken. Er leckte sich über die Lippen und schluckte aufgeregt, ehe er zu antworten wagte.
    »Ich weiß es nicht, Herr. Ich habe es schon immer.«
    Caesar untersuchte das Zeichen schweigend. »Es ist ein Brandmal. Was ist das? Der Kopf eines Wolfs … und ein Schwert … das habe ich, glaube ich, schon einmal irgendwo gesehen. Marcus, dreh dich um.«
    Marcus befolgte die Anweisung und zwang sich, Caesars durchdringendem Blick standzuhalten. Er spürte, wie sich eine eisige Faust um sein Herz schloss. Jetzt ist es so weit! , dachte er voller Schrecken. Er weiß es! Er musste all seine Entschlossenheit zusammennehmen, um ein so ausdrucksloses Gesicht wie möglich zu machen, während Caesars Augen ihn beinahe durchbohrten.
    »Woher hast du dieses Brandzeichen?«
    »Ich weiß es nicht, Herr. Ich weiß noch gar nicht lange, dass es ein Brandzeichen ist«, antwortete er wahrheitsgetreu. »Ich habe immer gedacht, es wäre eine Narbe.«
    »Haben deine Eltern dir nichts darüber erzählt?«
    »Nein, Herr.«
    Caesar starrte ihn lange mit gerunzelter Stirn an. »Ich habe es schon einmal gesehen. Da bin ich mir sicher.«
    »Ich habe gehört, dass der Vater des Jungen ein Centurion war«, sagte Festus. »Es könnte etwas damit zu tun haben. Ihr wisst doch, wie die Soldaten mit ihren Geheimvereinigungen und Religionen sind, Herr.«
    »Nein.« Caesar schüttelte den Kopf. »Das war es nicht.«
    »Nun, ich bin sicher, im Augenblick ist das nicht so wichtig«, unterbrach Clodius ungeduldig. »Wir haben wahrhaftig andere Probleme.«
    »Ja.« Caesar nickte, obwohl er immer noch verwirrt über das Zeichen nachzudenken schien. Er schüttelte den Kopf. »Ihr habt recht. Marcus, du kannst gehen.«
    Marcus verneigte sich und ging fort, so schnell er wagte. Sein Herz pochte ihm wie wild in der Brust. Draußen auf dem Flur sackte er an der Wand zusammen und atmete tief durch, während seine Gedanken rasten. Das Symbol war ein gut gehütetes Geheimnis. Nur Spartakus und sein innerer Kreis hatten dieses Zeichen gemeinsam. Wie konnte Caesar es da erkennen? Vielleicht hatte er einmal etwas Ähnliches gesehen? Schließlich waren ein

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