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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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auf dem Kai erschien. Er erkannte Milo und seine beiden Gäste, die ihre Gesichter in den Kapuzen verborgen hatten. Die Männer kamen im Licht einer Fackel näher. Marcus hatte keine andere Wahl. Er musste Kasos vertrauen.
    »Na gut. Geh voraus.«
    Kasos nickte und schritt auf die Brücke zu. Die schweren Holzbohlen klangen hohl unter ihren Stiefeln. Sie gingen weit genug über den Fluss, um jenseits der Boote zu sein, die unten vertäut lagen, und dann befanden sie sich über dem weiten Wasser, einer matt glänzenden Oberfläche, die den Schein der Fackeln und Feuerschalen zurückwarf, die überall in der Stadt flackerten.
    »Hier«, sagte Kasos, als er stehen blieb. »Klettere über die Seite der Brücke und dann hinunter auf den Bock, sodass du dich da unten verstecken kannst. Wenn du nicht mehr zu sehen bist, rufe ich die anderen. Ich werde das hier benutzen, um sie davon zu überzeugen, dass du reingefallen bist. Hab ich von einem der Lastkähne.« Er kickte mit dem Fuß gegen einen kleinen Sack Kies. »Niemand kann dich unter der Brücke sehen. Aber warte trotzdem bis zum Morgen. Dann kannst du ohne Gefahr wieder rauskommen und dich unter die Leute am Kai mischen.«
    Marcus begriff den Plan sofort. Er wandte sich mit fragendem Ausdruck an Kasos, immer noch unsicher, ob er ihm trauen konnte. »Warum machst du das wirklich?«
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, antwortete Kasos und dann lachte er leise. »Außerdem bin ich wieder Milos Liebling, wenn du erst weg bist. Schwöre mir nur, dass du nie, nie in die Löwengrube zurückkehrst.«
    »Ich gebe dir mein Wort.« Marcus lächelte grimmig und streckte ihm die Hand hin.
    Kasos starrte kurz darauf und schüttelte sie dann fest. »Los, über die Brüstung.«
    Marcus kletterte auf das Geländer und ließ sich vorsichtig herunter, bis seine Füße auf einem der Stützbalken Halt fanden. Kasos drehte sich um und beobachtete den Kai, während Marcus sich unter der Brücke in Sicherheit brachte.
    Doch ehe Marcus seinen unerwarteten Retter völlig aus den Augen verlor, rief er leise: »Kasos!«
    Kasos drehte sich um und schaute zu ihm hinunter.
    »Danke«, sagte Marcus.
    Dann war Kasos weg. Marcus fand einen breiten Stützbalken und lehnte sich dagegen. Wenige Augenblicke später hörte er Kasos über sich rufen.
    »Hierher! Ich habe ihn! Hierher!«
    Dann hörte Marcus unten vom Fluss ein lautes Platschen und über sich das Stampfen von Stiefeln.
    »Was ist passiert?«, fragte Milo. »Wo ist er?«
    »Im Tiber«, antwortete Kasos. »Wir haben gekämpft und ich habe ihn über das Geländer geschubst.«
    Die Schritte waren jetzt unmittelbar über Marcus. Er blieb so reglos wie möglich, sein Atem ging flach und seine Gliedmaßen begannen vor Erschöpfung zu zittern. Es könnte eine List sein – Kasos würde ihn vielleicht jeden Augenblick verraten.
    »Sieht ihn jemand?«, fragte Milo.
    Niemand antwortete, während die letzten Wellen, die der Sack Kies verursacht hatte, langsam ausliefen und der Fluss wieder friedlich dahinfloss.
    »Er ist weg«, sagte eine entschiedene Stimme. »Wahrscheinlich ertrunken.«
    »Wahrscheinlich«, antwortete Milo. »Aber ich lasse ein paar Männer hier, falls er es geschafft hat, zu einem der Boote zu schwimmen. Kasos und ihr anderen, zurück zum Kai, und wartet dort auf uns.«
    Wieder rumpelten Schritte über Marcus.
    »Wenn er ertrunken ist, können wir mit unserem Plan fortfahren«, sagte Bibulus. »Caesar wird nichts davon zu Ohren kommen.«
    »Das wollen wir hoffen«, sagte die vertraute Stimme des Mannes, der immer noch unter der Kapuze verborgen war. »Mein Herr wird nicht erfreut sein, wenn wir scheitern.«
    »Wir werden nicht scheitern«, beharrte Bibulus. »Caesar wird schon bald tot sein, und all die Beleidigungen und Erniedrigungen, die ich erlitten habe, werden gerächt sein.«
    Milo lachte leise. »Und ich habe immer gedacht, dass sich nur die Straßenbanden aus Leuten ohne Skrupel zusammensetzen. Wahrhaftig, es gibt nichts Hinterlistigeres und Tödlicheres als einen Politiker, der einen Groll hegt.«
    Ihre Schritte entfernten sich, und Marcus blieb bibbernd zurück, immer noch auf seinem Stützbalken hockend. Er hatte nach seinem Fall den Abhang hinunter am ganzen Körper Schmerzen und Beulen, wagte aber nicht einzuschlafen, weil er fürchtete, in den Fluss zu stürzen. Also zog er die Knie an die Brust, schlang die Arme darum und konzentrierte sich darauf, während der nächsten dunklen Stunden wach zu bleiben.

XXIV
    »Bist du

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