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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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entschuldige mich.«
    »Und ich nehme deine Entschuldigung an.« Caesar lächelte und tätschelte ihm die Schulter, als hätte er das angespannte Gespräch bereits vergessen. »Mach dir keine Sorgen wegen Decimus. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er für die Dinge zur Rechenschaft gezogen, die er dir und deiner Familie angetan hat. Bis dahin sollten wir uns glücklich preisen, dass Crassus es für richtig gehalten hat, Decimus in meine Hand zu geben. Ich wünschte, ich wüsste genau, was Crassus im Schilde führt. Es ist gut möglich, dass er einfach noch einen weiteren Spion in mein Lager einschleusen will.«
    »Noch einen weiteren Spion?« Marcus zog fragend die Augenbrauen hoch. »Ihr meint, da gibt es schon andere, Herr?«
    »Natürlich gibt es die. Ich weiß von den meisten, die für meine politischen Rivalen und Gegner arbeiten, wer sie sind. Ich sorge dafür, dass ich ihnen genug Informationen zukommen lasse, damit ihre Herren zufrieden sind, ohne dass ich zu viel von meinen Plänen verrate. Genau wie die ihrerseits einige meiner Spione entdeckt haben und sorgfältig darauf achten, ihnen nicht zu viel zu sagen.« Caesar legte eine Pause ein, als er sah, wie bestürzt Marcus dreinschaute. Er lachte herzlich. »Das überrascht dich doch sicherlich nicht wirklich, mein Junge? Nicht nach all den Intrigen und Verschwörungen, die du im letzten Jahr in Rom miterlebt hast?«
    Marcus wurde rot vor Verlegenheit. Er wollte in den Augen dieses Mannes nicht als Narr dastehen. Er hatte gelernt, Caesar zu bewundern, trotz des skrupellosen Ehrgeizes, der ihn antrieb. Marcus schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht wirklich überrascht, Herr. Mir war nur das volle Ausmaß nicht bewusst.«
    Caesar zuckte die Achseln. »So ist eben die Politik. Das größte Spiel, das es gibt. Und die Einsätze sind so hoch, wie es nur geht. Im Augenblick sind Pompeius und Crassus bereit, die Macht mit mir zu teilen, aber das kann nicht ewig so währen. Es wird eine Zeit kommen, wenn aus uns dreien zwei werden, bis dann schließlich nur noch einer übrig ist. Das wird für Rom das Beste sein. Nur so kann Rom von den kleinlichen Streitereien befreit werden, die es bisher daran gehindert haben, noch größeren Ruhm zu erreichen. Es geht nur darum, dass ich am Schluss der Letzte bin, der übrig bleibt. An diesem Tag werde ich gewiss all diejenigen belohnen, die mir geholfen haben, an die Macht zu kommen. Und du hast weitaus mehr getan, um meine Dankbarkeit zu verdienen, als die meisten, Marcus.«
    »Wie viele Jahre wird das dauern?«, fragte Marcus besorgt. »Meine Mutter überlebt vielleicht nicht so lange, Herr. Sie muss vorher gerettet werden.«
    »Das wird sie auch. Sobald ich die Gelegenheit dazu habe. Aber mir schwebt noch eine größere Belohnung für dich vor Augen, Marcus. Wonach sehnen sich alle Männer, ganz gleich, wie alt sie sind? Nach Ruhm und Macht. Für mich bedeutet das, dass ich das Römische Reich für mich beanspruche – die Autorität und den Respekt, die man den größten Helden Roms schenkt. Für dich gibt es einen anderen Weg zum Ruhm. Du hast das Zeug zu einem großartigen Gladiator, vielleicht dem größten Gladiator aller Zeiten. Denn solange Männer in der Arena kämpfen, wird man den Namen Marcus Cornelius verehren. Du kannst mir nicht sagen, dass diese Aussicht dein Herz nicht bewegt, was?« Caesar lächelte.
    Natürlich reizte Marcus das Bild sehr, das Caesar ihm vor Augen hielt. Er wusste, dass er ein guter Kämpfer war, und seine Fertigkeiten und das Wissen, dass Titus stolz auf ihn wäre, erfüllten ihn mit ruhiger Zufriedenheit. Er fragte sich, was Spartakus dazu gesagt hätte. Er hätte Stolz verspürt, ja, aber auch Beschämung, wenn Marcus kämpfte und tötete, um den blutrünstigen römischen Mob zufriedenzustellen. Spartakus und Tausende seiner Anhänger waren gestorben, um die Sklaverei zu beenden, um Gladiatorenkämpfe abzuschaffen und die Gefahr zu bannen, dass Rom seine brutale Macht auf den ganzen Rest der bekannten Welt ausdehnte. Sie hatten alles geopfert, um Männer wie Caesar daran zu hindern, dieses Reich zu vergrößern und einen Sieg zu erringen, der auf Kosten unzähliger anderer erreicht wurde, die gestorben waren, um das Fundament für den Ruhm der Herrschenden zu legen. Das gleiche Schicksal wartete auch auf ihn, begriff Marcus. Wenn er je ein Held in der Arena wurde, dann nur, um die Beliebtheit Caesars, seines Herrn, zu steigern. Mit kühler Gewissheit machte er sich klar, dass es dem

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