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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ist er?« Er war immer noch verwirrt und wusste nicht, welche Rolle er bei dieser Diskussion spielte.
    »Ehe ich es dir sage, Lupus, musst du noch ein paar Einzelheiten wissen, damit du mir glaubst, wenn ich dir seinen Namen nenne. Ich habe den Jungen in der Gladiatorenschule bei Capua kennengelernt, vor weniger als zwei Jahren. Er dachte, er wäre der Sohn eines ehemaligen römischen Offiziers und einer Sklavin, die dieser Offizier gekauft, freigesetzt und geheiratet hatte. Doch diese Frau war die Ehefrau des Spartakus gewesen, und sie erwartete sein Kind, als der Offizier sie zu sich nahm. Nach seiner Geburt drückte sie dem Kind das Brandzeichen des Spartakus auf, ein geheimes Zeichen, das nur Spartakus und seine engsten Vertrauten trugen. Ein Zeichen wie dieses hier.«
    Brixus stand auf und zog den Umhang und die Tunika vonseinem Arm, um seine muskulöse Schulter freizulegen. Dort, gleich über dem Schulterblatt, war ein Brandmal in der Form eines Wolfskopfes, der vom Schwert eines Gladiators durchbohrt war. Brixus ließ ihn das Zeichen kurz sehen, streifte sich dann rasch die Kleider wieder über und setzte sich hin.
    »Mandracus trägt das gleiche Zeichen, und das Brandeisen, das es gemacht hat, wurde von der Frau des Spartakus aufbewahrt – die es auch ihrem Neugeborenen aufdrückte.«
    Lupus zuckte bei dem Gedanken zusammen, dass eine Mutter ihrem Säugling ein Zeichen einbrannte. »Warum würde sie so etwas tun?«
    Brixus spitzte die Lippen. »Ich nehme an, sie liebte Spartakus und alles, wofür er stand, und sie wünschte sich, dass ihr Sohn eines Tages sein Werk fortsetzen würde. Das Brandzeichen sollte sie wohl daran erinnern und den anderen, die Spartakus nachgefolgt waren, seine Identität beweisen.«
    Lupus runzelte die Stirn. Plötzlich wurde ihm klar, dass er das Zeichen schon vorher gesehen hatte. »Ich kenne das Zeichen! Ich habe es mit eigenen Augen gesehen!«
    »Wenn ich den Berichten Glauben schenken kann, dann denke ich, dass das wirklich stimmt.« Brixus lächelte.»Und jetzt, da ich dir erklärt habe, dass ein Junge das Zeichen trägt, weißt du wohl, wer er ist.«
    Lupus wurde schwindelig, als ihn die Erkenntnis wie ein Hammerschlag trag. Er keuchte und flüsterte: »Marcus …«
    »Ja, Marcus. Ich weiß, dass er bei Caesar ist. Wir müssen ihn finden und hierherbringen, damit sich sein Schicksal erfüllt. Sobald wir Marcus haben, wird es einen Aufstand geben, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Römisches Blut wird inStrömen fließen und alle Sklaven werden frei sein.«
    Plötzlich zog ein kalter Luftstrom durch den Raum, als jemand den Ledervorhang zur Seite schob und eine große Gestalt in die Hütte trat. Im flackernden Feuerschein konnte man sehen, dass der Mann keuchend um Atem rang. Seine Stiefel, die Beinlinge und der Umhang waren mit Schlamm bespritzt. Er kam mit Riesenschritten durch die Hütte zu ihnen und neigte zum Gruß den Kopf vor Brixus.
    »Was ist, Commius?«, fragte Brixus. »Du solltest doch erst frühestens Ende des Monats von deinen Raubzügen zurückkehren.«
    »Ich weiß, aber ich habe Neuigkeiten von Caesar und seiner Armee.«
    Mandracus lehnte sich aufgeregt vor. »Raus damit!«
    Commius nickte und atmete tief durch, um sich zu beruhigen, ehe er fortfuhr. »Wir hatten eine Villa bei Mutina niedergebrannt und waren schon wieder auf dem Weg, als wir eine große Kolonne von Soldaten auf der Straße von Ariminum kommen sahen. Wir folgten ihnen bis in die Stadt und machten in jener Nacht draußen vor den Toren einen Gefangenen, den wir in unser Lager mitgenommen haben. Es hat nicht lange gedauert, bis wir die Wahrheit aus ihm herausbekommen hatten. Caesar hat die meisten Männer im Winterquartier zurückgelassen. Er hat kaum zehntausend Mann mitgenommen, um uns zur Strecke zu bringen.«
    »Zehntausend.« Mandracus sog zischend Luft durch die Zähne. »Das sind immer noch zu viele für uns. Wir können ihnen nicht direkt gegenübertreten.«
    »Warte«, fuhr Commius dazwischen. »Er hat diese Streitkraft noch in zwei geteilt. Caesar und kaum fünftausend Mann sind in Mutina. Sie marschieren gerade eben auf die Berge zu, um uns zu suchen.«
    »Fünftausend?« Brixus rieb sich nachdenklich das Kinn. »Bei allen Göttern! Was für eine Gelegenheit bietet er uns! Diese Arroganz ist typisch für seinesgleichen. Er hält uns für Gesindel, leichte Beute für eine kleine Streitkraft seiner kostbaren Legionäre. Nun, für diesen Fehler werden wir ihn schwer bestrafen,

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