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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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vor Wut, wagte aber nicht zu widersprechen.
    »Dachte ich mir.« Der Wachmann nickte. »Nun, jetzt bist du nichts Besseres als wir anderen auch. Hier sind wir alle gleich, Junge. Und du wirst Seite an Seite mit uns kämpfen, wenn die Zeit reif ist.«
    Lupus schluckte ängstlich. »Und wenn ich mich weigere?«
    »Besser nicht.« Der Wachmann fuhr sich mit dem Finger quer über den Hals. »Du bist entweder für uns oder gegen uns. Was soll es also sein?«
    Lupus spürte, wie sich sein Herz vor Furcht zusammenkrampfte. Er sah, dass die anderen Männer ihn genau musterten. Viele hatten vernarbte Gesichter, die von Jahren des Schuftens oder Kämpfens gezeichnet waren.
    »Nun?«, fragte der Mann erneut. »Bist du einer von uns?«
    Lupus zögerte und wollte gerade antworten, als eine Gestalt aus der Dunkelheit auftauchte und sich zu den Männern am Feuer gesellte.
    »Was ist hier los? Neckt ihr Kerle unseren neuen Rekruten?« Mandracus lachte leise, stellte sich neben Lupus und lächelte ihn an. »Hör nicht auf sie, Junge. Die wollen nur ihren Spaß haben.«
    Lupus zog eine Augenbraue in die Höhe. »Spaß?«
    Mandracus legte ihm eine Hand auf die Schulter und führte ihn vom Feuer weg. »Jedenfalls möchte Brixus dich sehen. Jetzt gleich.«
    Sie machten sich auf den Weg zum Eingang der großen Hütte. Der Türsturz war so niedrig, dass Mandracus sich ducken musste, während er den Ledervorhang zur Seite schob und Lupus durchwinkte. Der Innenraum maß vielleicht acht Fuß in der Breite, und ein Feuer in der Mitte erleuchtete ihn bis zu den Wänden und den Balken, die das Dach abstützten. Eine Frau in einer alten Tunika schnitt gerade mit einem kleinen Messer schmale Fleischstreifen von einer geschlachteten Ziege ab und würfelte sie, ehe sie sie in einen dampfenden Kessel warf, der an einem eisernen Gestell über dem Feuer hing. Jenseits des Feuers stand ein großer Tisch mit Schemeln ringsum. Am hinteren Ende befand sich ein großer Holzstuhl, auf dem ein Mann saß und den Neuankömmling musterte.
    »Lupus, nicht wahr?«
    »Ja, Herr«, antwortete Lupus. Trotz des Dämmerlichts sah er, dass kurz Ärger über das Gesicht des Mannes huschte.
    »Hier gibt es keine Herren, Lupus«, sagte der Mann gleichmütig. »Keine Herren und keine Sklaven. Verstanden?«
    Er nickte.
    »Dann komm näher. Setz dich an den Tisch.«
    Lupus ging über den gestampften Boden zum nächsten Schemel am Ende des Tisches. Mandracus nahm ihm gegenüber Platz. Sobald sie saßen, lehnte sich der andere Mann vor und starrte Lupus an. »Ich bin Brixus, der General der Rebellenarmee.«
    Brixus hatte dunkles, lockiges Haar. Eine gezackte, weiße Narbe erstreckte sich von der Stirn auf eine Wange. Seine Augen saßen tief unter dichten Brauen und seine Haut war vom Alter gefurcht. Doch seine Schultern waren breit und seine Arme muskulös. Lupus konnte sich vorstellen, dass Brixus in seiner Zeit wohl ein großartiger Kämpfer gewesen sein musste. Er strahlte Zähigkeit, Skrupellosigkeit, sogar Brutalität aus.
    »Du musst dich nicht vor mir fürchten.« Brixus lächelte und zeigte seine Zahnlücken. »Wir kämpfen auf derselben Seite. Du wirst dich unserem Kampf anschließen, um der Sklaverei ein Ende zu machen. Mandracus und seine Männer haben dich von deinem Herrn befreit. Doch wahrhaftig frei kannst du erst sein, wenn Rom in die Knie gezwungen ist und unsere Bedingungen annehmen muss. Das musst du wissen. Wir kämpfen auf Leben und Tod. Entweder triumphieren wir über Rom oder wir werden vernichtet. Verstehst du das?«
    Lupus nickte langsam, während er die Lage überdachte.Dann begriff er, welche anscheinend unmögliche Herausforderung auf Brixus und seine Anhänger wartete. Er spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, während er vorsichtig die Antwort formulierte, weil er die beiden Männer nicht verärgern wollte.
    »Meint Ihr wirklich, Ihr könnt Rom besiegen?«
    »Warum nicht?« Brixus zuckte die schweren Schultern. »Das letzte Mal, unter Spartakus, waren wir nah dran. Aber im Augenblick des Sieges waren wir uns nicht einig. Einige wollten den Vorteil nutzen, aus Italia fliehen und nach Hause zurückkehren, andere wollten bei Spartakus bleiben, den Krieg fortsetzen und Rom in die Knie zwingen. Es gab bitteren Streit, ehe unsere Armee sich in zwei Hälften aufteilte. Geteilt waren wir den Legionen nicht mehr gewachsen, und so wurde eine Gruppe nach der anderen besiegt.« Brixus schüttelte angesichts dieser Erinnerungen traurig den Kopf und lehnte

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