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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zwischen den Schilden durch, und ein verwundeter Legionär schrie auf. Manche kämpften sogar weiter, als ihr Blut schon in den aufgewühlten Schnee zu ihren Füßen strömte. Andere taumelten zurück und brachen zusammen, zu sehr verletzt, als dass sie in der Schlachtreihe verbleiben konnten. Marcus sah den Blick in ihren Augen, während sie ihre Schilde nah an den Körper zogen und ihre Schwerter umklammerten. Er bewunderte ihre Entschlossenheit, kämpfend unterzugehen, während ihre Kameraden gezwungen waren, sie zurückzulassen, wenn sie bis zum See vordringen wollten.
    Marcus sah, dass kaum mehr als dreißig Männer übrig waren, um die Standarte zu beschützen. Plötzlich hörte man in der Nähe einen Schrei.
    »Lasst uns durch! Lasst uns durch!«
    Er kannte die Stimme nur zu gut. Einen Augenblick später taumelten Decimus und eine Handvoll seiner Männer keuchend und mit blutigen Schwertern in den Händen zwischenden Schilden durch und standen nach Luft schnappend neben Quintus, Marcus und dem Standartenträger. Hinter ihnen schlossen die Soldaten rasch die Reihen, während die Rebellen sie weiterhin angriffen. Es war unmöglich, die Wand aus Schilden und den scharfen Spitzen der Legionärsschwerter zu durchbrechen. Die meisten Rebellen zogen weiter und hielten Ausschau nach leichterer Beute.
    »Wir sind beinahe am Ufer des Sees angekommen«, verkündete der Zenturio, während er sich fast den Hals verrenkte, um über die Helme seiner Kameraden hinweg zu schauen. »Wir halten noch so lange wie möglich stand, während ich die Standarte versenke.«
    Decimus fuhr zu dem Offizier herum. »Und was dann? Wohin gehen wir dann?«
    »Gehen?«Der Zenturio lächelte grimmig. »Schnurstracks in den Hades, dahin.«
    »Das ist Euer Plan?« Decimus lachte. »Nicht mit mir. Ich mache, dass ich hier wegkomme. Ich schwimme um mein Leben.«
    »In dem Wasser? Ihr würdet erfrieren, ehe ihr ans andere Ufer kommt. Ihr könnt wie eine Ratte ertrinken oder sterben wie ein Mann, mit dem Schwert in der Hand.«
    Decimus schüttelte den Kopf, während er sich die kleine Formation ansah. »Ihr seid verrückt.«
    Dann sah er Marcus zum ersten Mal und starrte ihn verwundert an, ehe seine Augen sich weiteten. »Ich kenne dich! Du … Du bist dieser Bengel von Titus.«
    Einen Augenblick lang vergaß Marcus das Schlachtgetümmel ringsum. Er vergaß, wie nah sein eigener Tod von Handder Rebellen war. Er sah nur das Gesicht des Mannes, der ihn und seine Mutter gequält hatte, als sie eingepfercht am Sklavenmarkt standen und darauf warteten, versteigert zu werden. Mit einem wilden Knurren hob er das Schwert und stach ungestüm auf Decimus ein.
    »Pass bloß auf, Junge!«, blaffte der Zenturio, als er seinen Schild zwischen Marcus und Decimus schob. Marcus’ Klinge krachte harmlos auf die Kante. »Es ist einer von unseren Leuten, du Narr! Pass auf, was du mit deinem Schwert machst!«
    Marcus schrie verärgert auf, als er sah, wie Decimus zurückwich und zwei seiner Männer Marcus den Weg versperrten.
    Der Zenturio stieß Marcus auf Quintus zu. »Haltet diesen Heißsporn unter Kontrolle. Der ist gefährlicher für uns als für den Gegner.«
    Aber der Augenblick des Zorns war verstrichen, und nun erfüllte schmerzliche Verzweiflung Marcus’ Herz. Wenn er und Decimus hier fielen, wäre alles verloren. Er würde in dem Wissen sterben, dass seine Mutter zur lebenslangen Sklaverei verdammt war, dass sie auf Decimus’ Landgut in Griechenland zu Tode geschunden werden würde. Er würde auch sterben, ohne Titus und all die anderen zu rächen, die von Decimus’ Schergen ermordet worden waren.
    Man hörte ein lautes Krachen und dann einen Fluch, als einer der Legionäre mit dem Stiefel im Eis eingebrochen war.
    »Haltet die Stellung!«, befahl der Zenturio. »Wir halten hier unsere!«
    Während seine Männer den Feind im Auge behielten, legte der Zenturio seinen Schild in den Schnee und griff nach der Standarte. Mit zusammengebissenen Zähnen hackte er mitdem Schwert auf den Schaft ein und kerbte das glatt polierte Holz, bis er es über dem Knie zerbrechen konnte. Er warf den unteren Teil der Standarte fort und bewegte sich auf die Gruppe von Männern am Ufer des Sees zu. Mit einem Stöhnen schleuderte er die Standarte aufs Wasser hinaus. Der goldene Kranz und das rote Tuch flogen hoch durch die Luft, prallten auf das schneebedeckte Eis und schlitterten ein Stück weiter, ehe sie wenige Schritte vom Wasser entfernt liegen blieben.
    »Verdammt!«,

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