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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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die Stärke und Zahl unserer Angriffe auf den Feind und rekrutierten immer mehr Anhänger. Zunächst waren sie ängstlich und zögerten, sich uns anzuschließen, aber als dann die Nachricht über unsere Siege sich verbreitete und dazu noch das Versprechen, dass ein Erbe des Spartakus sie anführen würde, kamen sie in Scharen zu uns.«
    Brixus’ Augen glitzerten erregt. »Marcus, wir haben über zehntausend Mann unter Waffen, in Lagern wie diesem hier, den Apennin auf und ab. Mit dir als Symbolfigur wird die Zahl noch schneller wachsen. Schon bald werden wir aus den Bergen marschieren und den römischen Legionen auf dem Schlachtfeld entgegentreten. Diesmal wird der Sieg uns gehören.«
    Die Sklavin kam durch den schmalen Eingang an der Seite wieder in die Hütte. Sie trug ein Tablett mit Fleisch und Brot in der einen Hand und einen Krug und zwei silberne Becher in der anderen. Sie huschte zum Feuer und setzte die kleine Mahlzeit zwischen Brixus und Marcus ab. Dann zog sie sich ängstlich zurück, bis sie außer Reichweite war, und stand mit gesenktem Kopf schweigend da. Brixus ignorierte sie, häufte Fleisch auf einen Holzteller und bot ihn Marcus an.
    »Hier. Du wirst Hunger haben.«
    Marcus nahm den Teller und begann sofort zu essen, riss mit den Zähnen kaltes Hammelfleisch ab und kaute. Brixusschaute ihm lächelnd zu und reichte ihm dann ein kleines, rundes Stück Brot und einen Becher mit gewässertem Wein. Marcus nickte ihm zum Dank zu und aß weiter, bis sich sein Bauch angenehm voll anfühlte. Endlich schob er den Teller seufzend zur Seite.
    Brixus aß viel gelassener und schaute zu ihm auf. »Möchtest du mehr oder etwas anderes? Obst? Pastete mit Datteln und Feigen?«
    »Nein, ich bin satt. Danke.«
    Brixus schnipste mit den Fingern nach der Frau. »Mehr Holz aufs Feuer. Und dann geh und lass uns allein.«
    »Ja, Herr.« Sie hievte einige Holzscheite von dem Haufen neben dem Feuer und schob sie in die Flammen, ehe sie sich zurückzog und durch den Seitenausgang aus der Hütte verschwand. Marcus starrte mit gerunzelter Stirn auf den Ledervorhang, der hinter ihr zufiel, ehe er redete.
    »Ich dachte, ihr kämpft dafür, aller Sklaverei ein Ende zu machen?«
    »Wie?« Brixus runzelte kurz die Stirn, bis er verstand. »Oh, sie. Mach dir um sie keine Gedanken, Marcus. Höchste Zeit, dass manche Römer lernen, was wir Sklaven zu erleiden hatten.«
    »Das verstehe ich nicht. Entweder seid ihr gegen die Sklaverei oder dafür.«
    »Natürlich bin ich dagegen. Und wenn Rom nicht mehr behauptet, dass wir ihm gehören, dann kann Servilia frei gehen. Bis dahin ist sie meine Sklavin.«
    »Aber …«
    »Das reicht, Marcus. Ich diskutiere nicht über diese Angelegenheit. Sie verdient es, dass man sie behandelt, wie sie früher andere behandelt hat, solange die Sache noch nicht beendet ist. Ist das klar?«
    Marcus nickte, überrascht und ein wenig eingeschüchtert vom grausamen Ton in Brixus’ Worten. Schweigen herrschte zwischen ihnen, und Marcus starrte in die Flammen, tief in Gedanken versunken. Brixus’ Plan machte ihm Sorgen. Abgesehen davon, dass er die Symbolfigur des neuen Aufstands werden sollte, war er sich nicht sicher, ob die Rebellen überhaupt die römischen Legionen überwinden konnten. Selbst wenn Tausende von Sklaven ihren Herren fortliefen, um sich dem Aufstand anzuschließen, würde es ihnen an der Ausbildung und der Erfahrung der Legionäre mangeln. Nur wenige Rebellen waren Gladiatoren gewesen oder hatten Kampferfahrung. Marcus hatte mit eigenen Augen gesehen, was für einen ungeheuren Vorteil ein ausgebildeter Kämpfer über einen schlichten Rekruten hatte, ganz gleich, wie eifrig der Rekrut sein mochte.
    »Ihr könnt das nicht gewinnen, Brixus«, sagte Marcus leise. »Ihr könnt Rom nicht besiegen.«
    Der Anführer der Rebellen starrte ihn an. »Und warum sollte das so sein?«
    »Das weißt du nur zu gut. Sieh doch nur, was geschehen ist, als du dich gegen Caesar gewandt hast. Ihr seid geschlagen worden.«
    »Wir sind nicht geschlagen worden«, erwiderte Brixus in scharfem Ton. »Wir haben gekämpft wie die Löwen. Meine Anhänger haben den Mut, die Sache bis zum Ende durchzufechten.«
    »Mut reicht nicht. Das haben wir beide in Porcinos Gladiatorenschule gelernt. Man braucht mehr als Mut. Ohne Disziplin und Ausbildung kannst du nicht gewinnen. Deswegen haben sich deine Männer geweigert, die Römer ein zweites Mal anzugreifen.«
    »Sie werden schon mit der Zeit Disziplin und Ausbildung haben. Mehr

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