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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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auf ihn zubewegten und den Schnee aufwirbelten, als sie den Hang heruntergerannt kamen. Er flitzte weiter, mit pochendem Herzen. Die Angst krampfte ihm Magen und Brust so zusammen, dass er nach Luft japste. Als er sich erneut umschaute, waren seine Verfolger schon viel näher gekommen und schlossen mit ihren langen Schritten immer mehr zu ihm auf. Sie waren schon halb über dem Feld, ehe Marcus bemerkte, dass er den Schutz der Bäume nicht erreichen konnte, bevor sie ihn eingeholt hatten. Er spürte, wie ihm die Kraft aus den Beinen schwand. Er konnte nichts mehr machen.
    Vor ihm lag die Steinmauer des Pferches, und plötzlich nahm er im Inneren des Pferches eine dunkle Gestalt wahr, die sich bewegte. Dann noch eine und noch eine.
    »Kopf hoch, Jungs! Wir haben Gesellschaft!«
    Marcus verlangsamte kurz seine Schritte, denn er war sich nicht sicher, ob das noch mehr Männer von Brixus’ Truppe waren. Dann ließ ihn der Lärm der Verfolger die Zähne zusammenbeißen und weiterrennen.
    »Tötet ihn!«, schrie eine Stimme. »Er darf uns nicht verraten. Tötet ihn!«
    Etwas Dunkles flog nah an Marcus’ Kopf vorüber und explodierte im Schnee. Er sah den Schaft eines Speers, als er an der Einschlagstelle vorbeirannte, und erwartete, jeden Augenblick den durchdringenden Schmerz eines Geschosses zu spüren, wenn es ihn im Rücken traf und seinen Körper durchbohrte. Kurz vor ihm richtete sich einer der Männer innerhalb des Pferches auf und zog den Arm zurück.
    »Runter mit dir, Junge!«, rief er heiser. »Runter!«
    Ohne nachzudenken, warf sich Marcus in den bitterkalten Schnee und rollte auf die Mauer zu. Er sah nicht, was als Nächstes geschah, hörte nur einen dumpfen Aufprall und ein tiefes Grunzen knapp hinter sich. Er rappelte sich auf alle viere, schaute sich um und sah, wie einer der Rebellen auf den Boden sackte. Ein Speerschaft steckte in seinem Bauch.
    »Auf sie!«, brüllte eine Stimme hinter der Steinmauer. Dunkle Gestalten kletterten herüber, Kurzschwerter in Händen. Manche trugen auch große, ovale Schilde, als sie sich, den Schlachtruf auf den Lippen, auf die Rebellen stürzten. Schwerter klirrten rings um Marcus. Da er nichts hatte, womit er sich schützen konnte, duckte er sich tief hinunter, rannte auf die Mauer zu und kletterte über die rauen Steine, ehe er sich drinnen herunterfallen ließ.
    Er landete schwer auf dem Boden und es verschlug ihm kurz den Atem. Es dauerte eine Weile, bis er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Im Inneren des Pferches lagen die Schulterjoche der Legionäre und ein Bündel Speere lehnte an der Mauer. Eine Handvoll Männer, die sich offensichtlich nicht an dem Gefecht draußen beteiligen konnten, war außerdem da. Marcus stand keuchend auf und schaute über die Mauer. Der Kampf war bereits zu Ende. Die meisten Rebellen waren geflohen und rannten den Abhang hinauf zurück in die Deckung der fernen Bäume. Einige Leichen lagen im Schnee, einige Kämpfer wanden sich noch stöhnend vor Schmerzen am Boden. Die Soldaten standen da, verhöhnten sie und drohten den fliehenden Rebellen mit Schwertern und geballten Fäusten.
    »Gut!«, rief eine Stimme über ihre Schreie hinweg. »Ihr hattet euren Spaß, Männer. Holt die Verwundeten in den Pferch. Also, wo ist dieser Junge? Ich will mit ihm reden.«
    Ein großer, kräftig gebauter Mann kam über die Mauer geklettert und schaute sich um, ehe er Marcus’ schmale Gestalt erblickte und auf ihn zukam. Nun stand er mit in die Hüften gestemmten Händen da und starrte auf ihn herunter.
    »Würde es dir etwas ausmachen, mir zu sagen, wer du bist und was das alles sollte?«
    »Bringt mich zu Caesar«, erwiderte Marcus immer noch atemlos. »Ich muss mit ihm sprechen. Sofort.«
    »Du willst mit dem General sprechen?«, fragte der Zenturio belustigt. »Ich bezweifle, dass er es mir danken würde, wenn ich ihn mitten in der Nacht wecke.«
    »Vielleicht dankt er Euch …«, Marcus holte tief Luft, um sich zu beruhigen und deutlich sprechen zu können, »… sobald Ihr ihm sagt, dass Marcus Cornelius entkommen ist und ihm zeigen kann, wo das Lager der Rebellen versteckt ist.«

XXII
    »Marcus!« Caesar lächelte, als er von seinem Schreibtisch aufschaute. »Ich hatte dich als tot abgeschrieben. Wo hast du ihn gefunden, Festus? Der Junge sieht ja völlig erschöpft aus.«
    »Eine der vorderen Patrouillen hat ihn aufgegriffen, Herr. Sie wollten ihn schon zu den Sklaven werfen, die wir gefangen genommen haben, aber er hat gesagt, er hätte wichtige

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