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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Golf Diesel, der vor sich hin tuckerte.
    So klein kann die Welt manchmal sein. Gestern noch in London, heute in Rumänien auf dem Weg in einen Ort, der Dunai hieß.
    Der Golf besaß keine Klimaanlage, und schon nach kurzer Zeit war ich durchgeschwitzt. Man hätte mich auswringen können. Zu ändern war es eben nicht. Ich musste da durch und sorgte für einen gewissen Luftzug, indem ich die Fenster ein Stück nach unten hatte fahren lassen.
    Eine Karte hatte ich mir auch besorgt und den Weg darin eingezeichnet. Mein Freund und Kollege Suko war in London geblieben. Er hielt dort die Stellung, denn wir mussten noch immer mit neuen Aktivitäten des Schwarzen Todes rechnen.
    Ich fuhr durch die Täler, die von den hohen Bergen eingerahmt wurden, passierte Orte, deren Namen unaussprechlich waren und gelangte immer tiefer hinein in ein mir fremdes, aber doch sehr schönes und romantisches Land. Einige Male hatte ich Rumänien schon besucht und des Öfteren erlebt, wie »lebendig« Vampire sein können, aber eine Fahrt nach Rumänien war für mich immer wieder ein neues Abenteuer, besonders auf Straßen, die abseits der größeren Ortschaften von einem Fahrzeug viel verlangten.
    Froh war ich, als die Wälder dichter wurden. Kompakt, dunkelgrün, manchmal schwarz wirkend. Hin und wieder unterbrochen von sonnenbeschienenen Hängen, die diese freien Flächen aussehen ließen wie schimmernde Seen, über die ein leichter Wind strich, der es trotzdem nicht schaffte, Wellen zu werfen.
    Ich hatte mir ungefähr ausgerechnet, wann ich in Dunai eintreffen würde.
    Vor dem Dunkelwerden, denn das war wichtig und auch in Mareks Sinne. Ich freute mich darauf, den alten Eisenfresser und Vampirjäger wiederzusehen. Er war nicht mehr der Jüngste, wahrlich nicht, aber er lebte noch. Ganz im Gegensatz zu Sarah Goldwyn, die der Schwarze Tod hatte umbringen lassen.
    Der Diesel tat seine Pflicht. Je tiefer ich in das Land hineinfuhr, desto mehr dünnte der Verkehr aus, und ich wollte auf Nummer Sicher gehen. An einer Tankstelle, deren Reklame ich in einem Industriegebiet leuchten sah, ließ ich mir noch einmal den Tank füllen.
    Obwohl ich bunte Reklameschilder mit Aufdrucken in englischer Sprache sah, konnte mir der junge Mann nicht helfen, denn Englisch sprach er leider nicht.
    Ich versuchte es anders, zeigte auf mich und schrieb den Ortsnamen Dunai auf einen Zettel.
    Für einige Sekunden wurde ich fragend angeschaut. Dann lächelte der Tankwart breit und hob den rechten Daumen an.
    »Eine Stunde?«
    Er nickte und hatte mich verstanden, denn ich hatte mich der deutschen Sprache bedient.
    »Danke«, sagte ich.
    Die Luft kochte zwar nicht, trotzdem kam sie mir noch heißer und dichter vor. Man hätte sie schneiden können, so dick war sie. In diesem Talkessel ballte sie sich zusammen, während sich über den Bergen die grauen Wolken verdichteten und an manchen Rändern eine gelbe Farbe zeigten, was auf ein Unwetter hinwies.
    Das hatte mir gerade noch gefehlt. Die Natur brauchte zwar Regen, doch ich hoffte, dass es noch einige Stunden trocken blieb und ich mit Marek reden konnte. Wenn es hier in den Bergen ein Unwetter gab, dann glich das einem halben Weltuntergang.
    Ich war auf der richtigen Straße, brauchte nicht an irgendwelchen Kreuzungen abzubiegen und rollte weiter über die staubige Straße hinweg. Minutenlang kam mir oft kein Fahrzeug entgegen, dafür allerdings sah ich im Rückspiegel ein größeres Auto, das sich meinem Diesel schnell näherte.
    Es war einer dieser Geländewagen, die hierher passten, aber weniger in die Städte, wo man sie oft genug nur zur Angabe fuhr. Ein Rennen wollte ich nicht veranstalten. Es störte mich nicht, wenn man mich überholte. Erkannt hatte ich auch die Marke. Es war schon etwas verwunderlich, dass die beiden Insassen mit einem schwarzen BMW X 5 durch das Gelände fuhren.
    Und noch verwunderlicher war es, dass sie mich nicht überholten. Der Fahrer blieb auf gleicher Höhe, damit der Beifahrer in meinen Wagen schauen konnte, wovon er auch intensiv Gebrauch machte. Dann sagte er etwas zu seinem Begleiter, der Gas gab und mir sein in Staub eingehülltes Heck zeigte.
    Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht. Ich hatte natürlich zurückgeschaut und mir das Gesicht des Fahrers eingeprägt. Vertrauen erweckend war es mir nicht vorgekommen. Der Begriff Galgenvisage passte schon.
    Keine Vorurteile!, hämmerte ich mir ein und fuhr weiter durch das breite Tal.
    Einen Zeitpunkt für die Ankunft hatte mir der

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